Biestjaeger: Die Schwarze Pyramide -060- In Die Tiefen - 10 von 10

in #fantasy5 years ago


Was bisher geschah: Was mag die metallene Ruine unter der Erde bedeuten? Und welche Konsequenzen mag diese Entdeckung für Grayden in der Zukunft bedeuten?

»Wo willst du hin?«, fragte Shana.
»Nach oben«, antwortete der Schildmeister.
Shana tat es ihm nach und erklomm die Leitersprossen. Ihr Gefährte war inzwischen rasch einige Meter höher gestiegen. Ihn trieb ein innerer Drang an weiter zu eilen. Über ihnen öffnete sich eine Abzweigung in die er sprang und aus ihrem Blickfeld verschwand. Sie beeilte sich ihm zu folgen, denn sie wusste nicht was er in seinem aufgewühltem Zustand zu tun vermochte. Als sie in den Gang schaute in den er gesprungen war, hörte sie seine Schritte auf dem metallenen Boden wider hallen. Shana schickte sich an ihm zu folgen doch ein plötzlich auftretendes Rumpeln zwang sie sich an die Sprossen zu klammern. Die Röhre knirschte und wackelte unter ihren Füßen. Farbe blätterte von den Wänden und rieselte in den finsteren Abgrund unter Shana und Dimitrion.
»Ich denke, wir haben diese Ruine zu einem schlechten Zeitpunkt aufgefunden«, rief Dimitrion herauf.
»Du meinst sie wird zusammenbrechen?«,
»Oder ins Gestein versinken, ja.«

Das Rumpeln liess rasch nach und alles war wieder ruhig geworden. Shana folgte Ihrem Geliebten in den Gang und lief einige Meter voraus. Grayden stand vor einer der dreieckigen Türen und sie sah noch wie er in den Raum dahinter eilte. Besorgt folgte sie ihm hinein und ging durch einen schmalen Vorraum, der zu einem weiteren führte. Mattes Licht enthüllte die Ausmaße des Raums der einer Halle gleichkam und in zwei Hälften aufgeteilt war, die ineinander übergingen. Vor ihr verliefen zwei Rampen kreisförmig nach unten, derweil man selbst auf einem erhöhten Podest zu stehen schien und auf einen Tisch, ähnlich dem auf dem sich das Lichtbild aufgebaut hatte, herunter schauen konnte. Grayden stand vor einem Geländer und schaute sich um. Über ihm gab es eine zweite Ebene auf der Pulte und davor stehende Stühle standen und halbrund angeordnet waren. Dazwischen verlief ein schmaler Weg von einem Ende zum anderen. Doch beherrscht wurde er von einer glatten Fläche die sich auf der gesamten Rückseite von Wand zu Wand erstreckte und leicht gewölbt war. Sie war schwarz und von zahlreichen Rissen durchzogen. Mehrere Gerippe lagen vor verschiedenen Türen.

»Wir müssen hier weg.«
Der Schildmeister antwortete nicht sondern starrte auf einen halb in den Boden eingelassenen, breiten Sessel.
»Noch nicht«, antwortete Grayden gedankenverloren.
Der Sessel nahm seine ganze Aufmerksamkeit gefangen. An der Seite befand sich ein quadratische Platte. In der linken oberen Ecke war das selbe Symbol angebracht wie auf dem Abzeichen. Grayden fuhr mit zwei Fingern darüber hinweg.
»Es könnte wahr sein.«
»Was könnte wahr sein?«, fragte Shana.

Grayden drückte einen grünblauen Knopf unter dem Symbol. Ein Teil der Platte fuhr knackend zurück und gab die Sicht frei auf eine Tabelle von Befehlen. Er drückte auf »Sprachaufzeichnung«.
Ein kleines Lichtbild erschien über dem Symbol. Es war ein seltsam gekleideter Mensch, der eine schlichte Rüstung in den Farben des Mondordens trug. Nach einigen Sekunden begann das Bild zu reden.
»Die Ressourcen sind nahezu erschöpft...«
Die Stimme knisterte immer wieder und verschluckte Wörter, so dass Shana und Grayden nur Bruchstücke hören konnten.
» ... abgeschlossen und bleiben hier zurück ... bei dem Versuch ... Kurzschlüsse in den Cryostabilisatoren ... der Stützpunkt ... ist ... einzige Chance ... Unterstützung ... «
Dann ertönte ein Rauschen und das Abbild wurde von unsichtbaren Kräften verzerrt. Knackende Geräusche kamen aus dem Sessel und die Stimme wurde leiser, bis sie gänzlich unhörbar wurde und verebbte.
»Komm schon«, sagte Grayden und drückte den Knopf nochmal.
Aber nichts geschah. In rascher Folge drückte er andere Befehle, doch das Bild zeigte sich nicht mehr. Der Boden unter ihren Füßen fing an zu zittern.

»Das Ding ist tot«, sagte Shana. »Und das werden wir auch bald sein wenn wir nicht von hier verschwinden.«
»Nein, das genügt mir noch nicht.«
»Sollte es aber«, sagte Dimitrion, der neben Shana auftauchte»Manches sollte lieber unentdeckt bleiben.«
»Seht euch doch mal um«, entgegnete Grayden. »Diese Menschen müssen sehr weit gekommen sein. Das können wir nicht einfach unbeachtet lassen und weitermachen wie bisher.«
»Wenn es mein Leben kosten sollte, kann ich das sehr wohl. Ausserdem habe ich das da hinten gefunden.«
Dimitrion hielt eine Art Buch in den Händen und zeigte es Grayden.
»Alle anderen sind zerstört«, sagte der Halbelf.
Das Zittern unter ihren Füßen wurde zu einem Beben.
»Wir müssen hier raus Grayden«, mahnte Shana.

Der Schildmeister sah sich um. Die glatte Fläche fing an weiter zu splittern und er bedauerte das sie nicht mehr Zeit hatten.
»Wenn es diese Ruine gibt, dann gibt es bestimmt auch noch weitere irgendwo auf Khayren«, sagte Dimitrion.
»Es könnte aber auch die einzige sein«, hielt der Schildmeister dagegen.
»Herklein hat auch eine gefunden, dann schaffen wir das auch«, sagte Shana eindringlich.
Der Steg über ihnen zitterte bedenklich.
»Verdammt«, rief Grayden sich der Situation bewußt und hieb auf die Platte ein.
An der Seite öffnete sich eine kleine Schublade. Es klackte und eine Halterung sprang heraus, die einen durchsichtigen Kristall enthielt. Unruhig nahm er ihn in die Hand. Graydens Herz machte einen Sprung.
»Das muss reichen«, sagte Dimitrion, packte seinen Gefährten am Arm und zog ihn weg vom Stuhl.

Eine schwarze Platte löste sich aus der glatten Fläche und zersplitterte unter lautem Getöse. Die Drei rannten zu der Röhre und zum Treffpunkt zurück. Dort warteten schon die anderen auf sie und winkten hektisch.Gemeinsam rannten sie aus der Ruine und angeführt von Ramloc in den einzigen Gang hinein, der aus der Gewölbekammer führte. Hinter ihnen hörten sie die Geräusche wie ein zusammenstürzendes Haus sie verursachen würde und sie zogen instinktiv die Köpfe ein. Dann war es vorbei und die Gefährten standen keuchend in einer breiten Nische.
»Habt ihr was gefunden?«, fragte Grayden.
Ramloc sah ihn an und griff unter sein Wams. Auch er hatte eines der Bücher eingesteckt. Darauf waren die Wörter »Tekknische Pläne« in verstaubten Buchstaben geschrieben.
»Maschinenzeichnungen«, sagte Rabana.
»Wir scheinen die selbe Sprache zu nutzen. Die aus der Ruine und wir«, sagte Magnus.
»Das heißt das es einen gemeinsamen Ursprung gibt«, sagte Shana.
»Herklein hatte recht«, sagte Rabana stolz und grinste den Schildmeister an.
»Wir werden sehen. Sie können die Sprache auch nur gelernt haben«, gab Grayden zu bedenken. »Sie hätten dazu irgendwann Kontakt mit uns haben müssen. Vielleicht waren wir Verbündete und sie wurden ausgelöscht. Die Überlebenden haben dann versucht hier Fuß zu fassen und dabei sowas wie Schiffbruch erlitten.«

»Sie könnten auch Feinde gewesen sein«, sagte Dimitrion.
»Schaut mal was ich gefunden habe«, sagte Magnus stolz.
Er holte einen Beutel hervor und zeigte ihnen das Glühstäbchen aus dem Tischraum.
»Was ist das?«, fragte Shana.
Magnus stellte den Strahl an und das rote Licht bildete eine lange Linie bis zur gegenüberliegenden Wand.
»Schön«, sagte die Alkemystin bewundernd.
»Ist das Ding nicht gefährlich?«, fragte Rabana.
»Das kann ich leicht herausfinden.«
Magnus schwenkte das Glühstäbchen herum, zielte auf Ramlocs Brust
und malte Kreise darauf.
»He, pass´ auf wo du damit hin zielst«, sagte Ramloc und versuchte das Licht zu verscheuchen.
»Bei Zwergen passiert schon mal nichts«, sagte Magnus grinsend.
»Mein´ Faust passiert dir gleich Kies´l.«
»Stell´ dich nicht so an. Ist doch nur Licht.«
Magnus machte einen weiteren Schwenk und zielte auf eine Wurzel die aus dem Gestein heraus hing. Er hielt den Strahl einige Sekunden darauf und gerade als er weiter schwenken wollte, fing die Wurzel an zu schwelen. Magnus zog das Stäbchen weg und hielt sogleich wieder auf die Wurzel, die bald anfing zu brennen.
»Dann ist das Ding ja doch zu etwas zu gebrauchen«, sagte Shana.
»Eine Wurzel brennt aber bei einem Lebewesen tut sich nichts. Wie kommt das Magnus?«, fragte Dimitrion.
»Ich weiß nicht. Auf jeden Fall brauchen jetzt nicht mehr die Lagerfeuer die ganze Nacht über am Glühen halten. Ich ziele einfach mit meinem … Feuerstab darauf.«
»Haben wir sonst noch etwas?«, fragte Grayden.
Rabana hatte eine handvoll durchsichtiger und rot funkelnder Kristalle gefunden, die sie selbst behalten wollte. Bei einem Händler würden die einen hohen Preis erzielen und mit dem Gewinn hätte sie für eine lange Zeit keine Sorgen mehr gehabt. Früher oder später würde sie sich sowieso wieder von den Abenteurern absetzen und da war es gut das sie noch eine Rücklage hatte um nicht gleich mit der nächsten Söldnertruppe irgendwo hin ziehen zu müssen. Also zuckte sie kurz mit den Schultern als Grayden sie ansah und verneinte.
»Dann haben wir nicht viel aus der Ruine retten können«, sagte der Schildmeister betroffen.
Er drehte sich halb um und schaute in den Gang zurück. Bei den Sternen. Hätten wir diese Ruine doch nur eine halbe Stunde eher entdeckt, wer weiß was für Geheimnisse uns dort erwartet hätten. Unwillkürlich griff er an die Tasche in der er das Abzeichen eingesteckt hatte. Meine Brüder und Schwestern werden diesen Fund sicherlich als wertvoll genug betrachten um mir ein Konzil vor dem Ordensrat zu erlauben.

Fortsetzung folgt in Ep. 61 -Zurück ins Licht- ...

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Hey Arzon, alter Knasterer ...

Labge nicht mehr im Discord gelesen ....

Stimmt. Müsste ich auch mal wieder reingucken.

Hello @arzon-cnaster, thank you for sharing this creative work! We just stopped by to say that you've been upvoted by the @creativecrypto magazine. The Creative Crypto is all about art on the blockchain and learning from creatives like you. Looking forward to crossing paths again soon. Steem on!

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