Meine Meinung zu #fridaysforfuture Teil 2 (Kritik an #fff)

in #fridaysforfuture5 years ago

Nach meinem Post vom Mittwoch hier nun wie versprochen einige Punkte, die ich kritisch an der FridaysForFuture-Bewegung betrachte:


  • 1: Von Greta Thunberg selbst habe ich schon des öfteren verschiedene Weltuntergangsszenarios gehört, denen zufolge die Menschheit in ein paar Jahrzehnten ausgestorben sein soll. Jedoch denke ich, dass es heute überhaupt gar nicht möglich ist, angesichts des technologischen Fortschritts und Bunkeranlagen etc. die gesamte Menschheit auszurotten. Solche Szenarios mögen bewusste Übertreibungen sein, schaden aber der Glaubwürdigkeit der Bewegung.

  • 2.1: Bei den Zielen mag ich mit fff zwar größtenteils übereinstimmen, jedoch finde ich den Weg, den viele Aktivisten einschlagen wollen z.T. einfach nur realitätsfern. Zum einen wäre da der Kohleausstieg, der laut der Website "nicht erst in 10 Jahren" passieren soll. Zudem möchte man im selben Zeitraum nur Strom aus erneuerbaren Energiequellen gewinnen. Eine derart schnelle Umstellung von fast 2/3 unserer Energieerzeugung (Kernenergie: 11,7%; Erdgas: 13,2%; Braunkohle: 22,5%; Steinkohle: 14,1%
    [alle Zahlen von der AG Energiebilanzen e.V.]) grenzt an der Unmöglichkeit, vor allem wenn man sieht, dass z.B. in der Photovoltaik noch einige Entwicklung von Nöten ist und man nicht alles mit Windparks vollbauen kann.

  • 2.2: Eine weitere Forderung ist die Abschaffung von Verbrennungsmotoren (ich habe keine Jahreszahl dazu gefunden). Schon bei Autos dürfte sich das schwierig gestalten, vor allem da die Regierung hauptsächlich Forschung zu Elektromotoren unterstützt, während andere Technologien links liegen gelassen werden. Während das bei Autos vielleicht irgendwann zu bewerkstelligen ist, frage ich mich doch, wie man sich vorstellt u.A. große Passagierflugzeuge und Containerschiffe zu ersetzen. Vor allem auf dem Wasser sind mir kaum Projekte mit Schiffen bekannt, die CO2-neutral wären. Und vor allem Flugzeuge zählen zu den größten CO2-Schleudern überhaupt.

  • 2.3: Ich könnte euch noch ewig mit lächerlichen Forderungen langweilen, aber die letzte, auf die ich gerne eingehen möchte, ist noch eine von der fff-Website, nämlich: "Nettonull 2035 erreichen."
    Ich meine Klimaziele sind das eine, aber DAS? Das würde bedeuten, dass quasi kein CO2 mehr verbraucht werden dürfte. Dass das eigentlich unmöglich ist, sieht man daran, dass es gewisse Zweige gibt, die immer notwendig sind. Dazu zählen z.B. die Schwermetallindustrie, die Bauindustrie (wo der Verbrauch nur durch mehr Energieeffizienz-Regulierungen gesenkt werden kann und wozu das führt sehen wir momentan in allen dt. Großstädten) und die Agrarindustrie. In vielen dieser Branchen lässt sich der Verbauch zwar senken, aber nicht abstellen. Und wenn das nicht geht müsste man CO2 aus der Athmosphäre saugen, um die "Nettonull" zu erreichen.

  • 3: Mit all diesen Forderungen geht z.T. mangelnder Sachverstand einher, obwohl dieser bei einigen doch vorhanden ist. Ich würde deshalb sagen, dass man diese Forderungen wirklich Umwelt-, Technologie- und Industrieexperten überlassen sollte, weshalb ich mir auch einiges von "Scientists for future" erhoffe

  • Das Fazit: Grundsätzlich finde ich es gut, dass fff auf die derzeitigen Missstände und das Weggucken der Politik aufmerksam macht, halte die Art und Weise, wie man es macht sowie die Forderungen, mit denen man mehr Klimaschutz erreichen möchte schlichtweg für falsch.
    Stattdessen muss man meiner Meinung nach internationale Abkommen schließen, die alle Staaten verpflichten, ihre Emissionen schrittweise zurückzufahren. Denn wenn alle Staaten mit den gleichen Regierungen zu kämpfen haben, hat kein Staat einen Vorteil gegenüber dem anderen, wie heute China, die nach den Pariser Klimaverträgen gar nichts einsparen müssen.
    Deshalb finde ich es auch schlecht, dass fff sich in nationale Bewegungen unterteilt, die nationale Forderungen stellen. Vielmehr müsste fff eine globale Bewegung sein, die sich an die internationale Staatengemeinschaft, also die UN, wendet und diese unter Druck setzt.
    Aus diesen Gründen würde ich auch nie auf eine fff-Demo gehen.

Zu guter Letzt möchte ich alle, die eine andere Meinung vertreten herzlich einladen, diese in den Kommentaren kundzutun. Außerdem möchte ich euch noch den Artikel zum selben Thema von @nassimal ans Herz legen, da er noch weitere Punkte aufgegriffen hat, die ich noch nicht behandelt habe und euch damit ein schönes Wochenende wünschen :)


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