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RE: Totenkult im Alten Ägypten (Teil 1) // Mortuary cult in Ancient Egypt (Part 1)

in #history5 years ago (edited)

Vielen Dank für diese sehr gelungene Zusammenfassung von Totenkult und Leichenpräparation im alten Ägypten. Ein wirklich informativer Beitrag, es hat großen Spaß gemacht, ihn zu lesen!

In den 70ern habe ich als Grundschülerin eine Wanderausstellung zu Tutanchamun besucht. Die hat mich so schwer beeindruckt, dass ich die Bilder noch heute im Sinn habe. Außerdem habe ich mir einiges gemerkt - z.B. die minimalinvasive Entfernung des Gehirns... 😱

Schon spannend, in wie vielen Bereichen die Ägypter Forschungspioniere waren, so also auch in der Medizin. Sagt dir die Ausstellung "Körperwelten" des Mediziners und Anatomen Gunther von Hagens und seiner Schüler etwas? Er widmet seine Forschung der Präparation von Körpern in der Bewegung. Dies in Anlehnung an alte Methoden zur "Haltbarmachung", nur dass statt Harz nun Kunststoffe verwendet werden, um den Verwesungsfortgang zu stoppen und Organe, Blutgefäße und Muskulatur quasi farbecht für die Nachwelt zu erhalten (Plastination).
Die Ausstellung ist moralisch und ethisch sehr umstritten. Ich finde seine Präparate sehr ästhetisch und habe mir Hagens Exponate bereits zweimal stundenlang fasziniert angeschaut. Die Verstorbenen haben ihre Körper mit eigenem Willen der Wissenschaft verschrieben, insofern gibt es für mich keine moralischen Bedenken. Die in Ethanol aufgedunsenen Körper im Präparationssaal einer anatomischen Fakultät sehen weniger appetitlich aus.
Wenn du dich neben Geschichte und Kunst auch für Medizin interessierst, ist die Ausstellung, die immer wieder in unterschiedlichen Städten gastiert, meiner Meinung nach sehr, sehr empfehlenswert.

Liebe Grüße,
Chriddi

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Hi @chriddi - ich kann dies unterschreiben

In den 70ern habe ich als Grundschülerin eine Wanderausstellung zu Tutanchamun besucht. Die hat mich so schwer beeindruckt, dass ich die Bilder noch heute im Sinn habe. Außerdem habe ich mir einiges gemerkt - z.B. die minimalinvasive Entfernung des Gehirns... 😱

Ich glaube, wir waren in Hildesheim... und das mit dem Gehirn durch die Nase entfernen hat mich auch nachhaltig beeindruckt! Spannend mal wieder. Ich finde das alte Ägypten sowieso sehr interessant (gleich auf mit den Inka hihi) Lieben Gruß Kadna

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in Hamburg waren. Ist ja alles eine Ecke - Dunkeldeutschland... 😂

1976 Hildesheim ;-)

Herzlichen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! :)

Ich kann mir lebhaft vorstellen, welchen Eindruck die Welt der Pharaonen auf dich als Kind gemacht haben muss. War damals auch schon eine Rekonstruktin der Grabkammern zu sehen? Leider habe ich die Gelegenheit verpasst, als vor vielen Jahren eine Tutanchamun-Ausstellung in Wien Station gemacht hat. Wäre Mannheim näher, würde ich die aktuell dort laufende Ausstellung über Grab und Schätze des Kindkönigs sofort besuchen.

Die Körperwelten-Ausstellung habe ich gesehen und ich war unglaublich fasziniert von den plastinierten Körpern. Ein Skelett, Muskelstränge, Nervenfasern, aber auch eine Raucherlunge "in echt" zu sehen, dass ging unter die Haut. An die moralische Entrüstung kann ich mich auch noch gut erinnern. Als "Dr. Tod" wurde Hagen damals tituliert. Inzwischen dürfte sich die Aufregung gelegt haben. Zumindest schlug die Ausstellung keine großen Wellen mehr, als sie vor einigen Jahren im Naturhistorischen Museum gastierte.

Liebe Grüße, Anna

Ich glaube, die Grabkammern waren bereits ausgestellt. Genau kann ich mich aber daran nicht erinnern. Ich habe den kleinen Sarkophag und natürlich die Totenmaske vor Augen. Und Gold, viel Gold.

Es ist etwa 16 oder 17 Jahre her, dass ich die Körperwelten zum ersten Mal in Hamburg besuchte. Damals war die Aufregung noch sehr groß, samt Demos und Eingangsbesetzungen. Das hat's ja nochmal so interessant gemacht ;-)

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