Licht und Schatten | Das eine gäbe es nicht ohne das andere

in #mittwochsquickie6 years ago (edited)

Hey,

dies ist mein Beitrag zum #MittwochsQuickie von @nissla. Er hatte die schöne Idee eine Art Format einzuführen, wo wir jeden Mittwoch zu einem bestimmten Thema schreiben, was uns als erstes in den Sinn kommt. Dafür hat jeder wenn möglich nur 10 Minuten Zeit.

Okay, dann legen wir mal los. Meine 10 Minuten beginnen ab JETZT!

Was sind eigentlich Schatten? Auch wenn diese Frage vielleicht etwas blöd klingt, ist die Antwort doch irgendwie spannend. Tatsächlich sind Schatten nämlich gar keine Objekte oder so etwas in der Richtung. Sie sind eher das Fehlen eines Objekts, nämlich Licht. (Licht auf den Begriff Objekt runterzubrechen, ist zwar auch nicht das Wahre, aber in den 10 Minuten Schreibezeit ist mir nichts Besseres eingefallen...)
Worauf ich hinaus will: Es gibt keine Schatten, wenn es kein Licht gäbe. Schatten und Licht sind voneinander abhängig. Genauso könnten wir die Existenz des Lichts nicht feststellen, wenn wir nicht wüssten, was ein Schatten ist.
Das ganze Licht- und Schatten-Gedöhns erinnert mich spätestens jetzt an Yin und Yang. Das eine gäbe es nicht ohne das andere. Die Lichtseiten des Lebens gäbe es nicht ohne die Schattenseiten. Zumindest könnten wir die Lichtseiten dann nicht als hell erkennen und wertschätzen, wenn wir nicht den Vergleich zum Dunklen haben.
Diese ganze Taoismus-Philosophie ist ja meines Wissens auf das Gleichgewicht von Licht und Schatten bedacht. Vielleicht brauchen wir im Leben auch eher eine Balance zwischen der Licht- und der Schattenseite anstatt nur das eine. Wäre doch auch langweilig ohne Schatten, oder?

So Zeit vorbei, das war's. Ich bin der Empfehlung nachgegangen, noch keine anderen Beiträge zum #MittwochsQuickie zu lesen, um möglichst unvoreingenommen an die Sache heran zu gehen. Das werde ich jetzt aber nachholen. Vielleicht waren ja auch meine eigenen Ergüsse in irgendeiner Weise interessant und/oder haben zum Nachdenken angeregt. Peace out!



Sort:  

Nette Idee und schöner Text... was in 10 Minuten so alles drin ist ;-)

Schöner philosophischer #MittwochsQuickie!
Ich glaube die Balance zwischen Licht und Schatten ist zwar schon im Gleichgewicht, aber wir Menschen schenken dem Schatten viel zu wenig Beachtung. Licht erkennen wir sofort und schätzen es, aber Schatten bleibt da eher unbeachtet :)
Danke, dass du mitgemacht hast!

Danke, war mir eine Freude!

Ja, womöglich gibt es schon eine äußere Balance, aber solange wir dem Schatten zu wenig Beachtung schenken, führt das nicht zu einer inneren Balance! Dabei ist genau diese das Erstrebenswerte. (vielleicht)

Interessanter Beitrag, Jave. Danke dafür!

In der Tat. Schatten entsteht durch das Vorhandensein von Licht. Allerdings nicht umgekehrt.

In meiner Schlussfolgerung sehe ich die Yin-Yang Lehre auch nur als bedingt sinnvoll an, da sie doch zu leicht dazu führen könnte, sich am Ende seiner Selbstverantwortung zu entziehen und "Schatten-Dinge" (oder sogar das eigenes Handeln?) als schlichte Notwendigkeit zur Erhaltung "des Yin-Yan Systems" anzusehen.(1)

Natürlich lässt uns Schatten - wie du richtig schreibst - die Schönheit des Lichts neu erkennen und wertschätzen. Und das ist auch gut so, es lässt uns dankbarer werden.

Allerdings denke ich, dass wir - jeder Einzelne - in der Welt sind, um der Ausbreitung des Lichts zu arbeiten.


(1) ... habe mich nicht ausgiebig mit der Yin-Yang-Lehre befasst. Vielleicht differenziert die ja auch in Bezug auf menschliches Handeln.

Danke für deinen Kommentar, Jamiba!

Zu Yin und Yang gibt es ganz unterschiedliche Auffassungen. Eine davon lautet z. B., dass der Mensch keinen wirklichen Einfluss auf dieses Gleichgewicht hat. Es ist eher ein unveränderliches Prinzip, dass es sowohl Yin als auch Yang gibt und auch immer geben wird. Und wenn einmal mehr Yin in der Welt ist, dann heißt das, dass es irgendwann wieder eine Zeit geben wird, in der mehr Yang vorhanden ist. Es ist ein Zyklus wie Ebbe und Flut. Wenn man aber die Gesamtheit betrachtet, sind Yin und Yang stets im Gleichgewicht.

Handlungsanweisungen lauten weniger, dass man ein Ungleichgewicht verhindern sollte, indem man die "übergute" Welt bewusst "schlechter" macht. Eher sollte man in den Hoch-Phasen nicht zu überschwinglich sein und auch bisschen etwas zur Seite legen und für das nächste Tief sparen.

Da wir an diesem ewigen Kreislauf nicht viel verändern können, können wir ihn eigentlich nur akzeptieren. An der Ausbreitung des Lichts zu arbeiten, wäre also nach dieser Philosophie sinnlos, da eh wieder die Dunkelheit kommt.

Ob das mit der Unabänderlichkeit dieses Kreislaufs stimmt, sei mal dahin gestellt. Wobei man sagen muss, dass dieses Abwechseln von Aufschwung und Abschwung schon wie auf mysteriöse Art und Weise auf unseren Wirtschaftszyklus zutrifft.

Naja, aber wer weiß, vielleicht ist an der Ausbreitung des Lichts und der ewigen Hoch-Phase doch was dran?

LG Jave

Coin Marketplace

STEEM 0.30
TRX 0.11
JST 0.031
BTC 67720.63
ETH 3807.97
USDT 1.00
SBD 3.68