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RE: Von der Entropie zum Bewusstsein [Teil 2]

in #science5 years ago

Der Sinn des Lebens ist lokal Entropie zu vermindern um weiterzuleben...

Dem muss ich nach weiterem überlegen nun doch widersprechen..
Ist es nicht so, dass durch Zerlegung, sowie auch chemische Reaktionen Entropie stets zunimmt?
Außerdem will der Mensch sich ja auch Fortpflanzen, bzw die Gene weitergeben ist das Ziel des Lebens.. wodurch wiederrum Entropie erhöht wird.
Mit jeder Fortpflanzung wird der Gen-Pool weiter vermischt und verändert.

Für das Individuum kann es subjektiv so wirken als ob Entropie verringert wird (Essen, Aufräumen, Ordnen, auch Denken, ...) aber objektiv wird diese doch nur weiter erhöht?
Aus Chaos kann nur noch mehr Chaos kommen oder so ähnlich..

Sort:  

du hast vollkommen recht (das hätte aber die Leser vermutlich verwirrt). Du definierst ein anderes "Leben". Es gibt zum einen Leben als System/Prozess. Du, wie du als Prozess statt findest. "leben bedeutet...atmen, scheiße bauen, entropie mindern" (wie auch immer)

dann dein Leben oder "das Leben" als Historie oder Schicksal. "Er hatte ein erfülltes Leben", "das Leben ist ne Bitch"

Und dann das Spannende was du meinst: hier gibts Leben als den Virus welcher auf der informellen Ebene stattfindet. Dessen Neben-Produkt "das Leben auf Erden", also die Gesamtheit aller Lebewesen und ihr Handeln ist. "Das Leben ist zahlreich"

Eigentlich sind wir als Lebewesen für das Leben nur die Vehikel. Wenn eine Weide im Frühjahr ihre Samen verliert, sind das für uns zwar Zellen aber an sich doch nur Datenträger, viele kleine SD-Karten. Als Lebewesen sind wir aber mal wieder total auf uns bezogen und sehen uns als diejenigen, welche Gene weiter geben. Dabei geben Gene uns aus damit wir sie weiter geben. ("the selfish Gene" nach Richard Dawkins).

Unsere Väter und wir, sind zwar aus unserer Sicht das Spektakuläre aber genauso gut könnten auch die Meta-Schritte dazwischen das eigentliche Spektakel sein. Du hast Recht, wenn das der höhere "Sinn" ist, dann gehts in Richtung Durchmischung und Unordnung die sich in der hohen (bio-)Diversität dieses Planeten zeigt (geht es ja auch).

Ja ganz genau lokal im Individuum wird Entropie gemindert (heißt ja nur "Ordnung erzeugt", Organstrukturen, Denken, Aufräumen und so) im Gesamt-Trend und in der gesamt Perspektive wird sie durchs leben aber zusätzlich erhöht.

Das Chaos wiederum ist oft missverstanden und eine höhere Form der Ordnung die schwer mit unser Mathematik zu begreifen ist. Wenn du z.B. das Chaosspiel (Chaos-Game) spielst, mit Würfel und Stift, dann ergibt sich aus Zufall ein extrem geordnetes Musters was nichts mit Zufall zutun hat.

Genaugenommen kann so alles aus Zufall erzeugt werden was dich umgibt. So machen es auch Fraktal-Generatoren in Computer Spielen. Sie erzeugen Bäume, Berge, Steine, Wasser allein durch Würfeln. Wäre alles aus geometrischen Blöcken aufgebaut hätten wird nicht die Grafik die wir heute sehen. Denn in der Natur besteht ein Baum aus kleinen leicht abweichenden Kopien von sich selbst. Auch Farne oder Bergketten, Küstenlinien, Wolken, Wellen.

so jetzt verschwinde ich wieder ins Exil, lese aber heimlich und interessiert deine letzten Artikel ^^

Huch? Habe ich dich etwa geweckt :D
Danke dir für die Antwort :)

Fraktale haben mich schon immer beeindruckt, noch lange bevor ich den Begriff kennenlernte.. :)
Emergenz ist auch extrem interessant.. Ähnlich zu Fraktalen, nur aus Lebewesen bestehend.
Und es geht nicht primär um das Muster (Naja Proteine könnte man auch als Muster sehen.. Egal :D)
Viele kleine Dinge haben zusammen ganz andere Eigenschaften

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