Reise-Blog #32: Kletterfortschritte in El Chorro

in #travel5 years ago

Wir starten heute nach unserem Ausflug zu El Torcal mit dem Klettern. Wir haben uns einen super schönen Parkplatz oberhalb von dem Gebiet Escalera Arabe ausgesucht. In die eine Richtung haben wir einen super Sicht ins Tal und in die andere wird die Sicht durch den imposanten Pico de Humo verdeckt. Leider ist der Parkplatz sehr windig. Aber man kann ja nicht alles haben.

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Unser Parkplatz, mal wieder windig aber sau schön

Wir starten also erst mal in den Sektor Serena. Zum Eingewöhnen fangen wir gern mit leichten Routen an. Leider merke ich schon nach der ersten Route, dass ich Migräne bekomme. Meine Sicht ist eingeschränkt und ich bekomme leichte Kopfschmerzen. So ein Mist. Aber an weiter klettern ist nicht mehr zu denken und so drehen wir um. Am Auto lege ich mich direkt hin und Constantin schnappt sich die Kamera um die Gegend zu erkunden.

Am nächsten Tag bin ich noch nicht ganz fit und so beschließen wir, erst mal zu Fuß die Gegend zu erkunden um einen Überblick über das Gebiet zu bekommen. Außerdem ist es immer noch super windig und im Schatten mega kalt. Da wir ja genug Zeit haben, können wir uns die schönen Tage zum klettern raus suchen. Bepackt mit Essen, Trinken und dem Kletterführer ziehen wir los. Es gibt eine gut beschilderte Wanderung einmal um die Escalera Arabe.

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Diese Blumen wachsen überall um die Kletterfelsen und haben uns sehr fasziniert.

Außerdem wollen wir nochmal zu dem Laden für Kletterzubehör, denn wenn wir eine Mehrseillänge machen wollen, brauchen wir noch ein paar Karabiner. Die Wanderung führt uns an unzähligen Kletterfelsen vorbei und wir kommen aus dem Staunen kaum raus.

Sooo viele Routen gibt es hier. Außerdem können wir die faszinierenden Felsformationen mal aus der Nähe bestaunen.

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Oberhalb von Escalera Arabe hat man eine sehr gute Sicht ins nördliche und südliche Tal.

Weil Constantin neuen Tabak braucht, laufen wir bis nach El Chorro ins Tal. Dort finden wir allerdings keinen Estanc. Naja, wo wir schon mal hier sind, können wir uns auch einen Kaffee und eine kleine Stärkung im Café direkt am Bahnhof gönnen. Von hier haben wir nochmal eine andere sicht auf die Kletterfelsen und entdecken ein paar Höhlen mit unzähligen schweren Routen. Bis wir dort unseren Spaß haben, dauert es bestimmt noch ein bisschen. Aber ist trotzdem schön anzusehen.

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Der Sektor Frontales mit seinen zwei Höhlen Black Cave und Poema de Roca

Da sowie Siesta-Zeit ist, hat der Kletterladen noch nicht auf. Gegen Nachmittag laufen wir dann wieder hoch und kommen um 16 Uhr am Laden an. Wie doof. Eine Stunde müssen wir überbrücken. Also setzen wir uns ins Gras und genießen die Aussicht. Um 17 Uhr gehen wir zurück zum Laden und bemerken, dass er noch nicht auf hat. Auf dem Schild für die Öffnungszeiten sehe ich, dass Mittwochs Ruhetag ist. "Welcher Tag ist heute?", fragen wir uns noch, aber es kann ja nur Mittwoch sein. Nochmal Mist. Also laufen wir zurück zum Auto. Dort angekommen sind wir ganz schön platt und machen uns noch einen entspannten Abend.

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Felsen über Felsen, soweit das Auge reicht.

Unsere kleine Wandrung mit Abstecher nach El Chorro und zum Kletterladen.

Heute wollen wir uns endlich mal an ein paar 6a´s machen. Wir finden einen schönen Sektor (Suiza) mit ein paar 5ern und zwei 6a´s. Nach kurzem Aufwärmen starte ich meinen ersten Versuch in einer etwas überhängenden Route. Die Route ist super und macht total Spaß, sodass ich direkt durchsteige. Danach ist Constantin dran und als er wieder runter kommt, sind wir beide total euphorisiert. Endlich fühlt es sich für mich richtig nach klettern an. Die leichteren Routen machen natürlich auch Spaß, aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich fallen könnte oder habe am Top vor Anstrengung meine Arme gemerkt. Und das gehört für mich einfach dazu.

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Wenn man gerade mal nicht klettert, kann man die schöne Aussicht bewundern.

Wir machen uns direkt an die nächste 6a und diesmal fängt Constantin an. Eine Stelle ist wohl etwas knifflig und ich sehe von unten, dass die Möglichkeit des Fallens vorhanden war. Constantin löst die Route aber souverän. Beim Ablassen zeigt er mir noch eine Leiste und ein paar Griffe, die ich gut verwenden kann. Voller Motivation starte ich. An besagter Stelle komme ich nicht direkt weiter. Erst habe ich etwas Angst zu fallen. So wie Constantin es gemacht hat, schaffe ich es nicht. Ich versuche es trotzdem und ich falle. Das erste Mal, seit wir am Fels klettern. Hm, gar nicht schlimm, denke ich und mache direkt weiter. Dummerweise vergesse ich auch immer wieder die zwei Züge vor der kniffligen Stelle. Es gibt einfach so viele Möglichkeiten. Ich versuche es noch mehrere Male, ohne Angst vorm Fallen zu haben. Ein schönes Gefühl. Nach etlichen Versuchen bin ich total platt. Constantin schlägt eine Pause vor und so komme ich erst mal runter. Nach einer Stärkung geht es dann direkt weiter und dieses Mal steige ich direkt durch. Eine kleine Leiste hatte ich die ganze Zeit ignoriert, da ich so darauf fixiert war, die Leiste zu benutzen, welche mir Constantin angesagt hat. Mit meiner Methode ist die Stelle super einfach und ich freue mich, die Route geschafft zu haben, ärgere mich aber auch ein bisschen, dass ich das nicht gleich so gemacht habe. Da sieht man mal, dass Tipps beim Klettern nicht immer von Vorteil sind. Vor allem bei mir können sie richtig kontraproduktiv sein, weil ich dann total auf diese Lösung fixiert bin. Aber jeder Körper ist anders, jeder hat andere Stärken und Schwächen und jeder muss den für sich besten oder überhaupt machbaren Weg finden.

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Constantin beim Abbauen einer der 6a's.

Sehr zufrieden mit uns und total platt gehen wir zurück ans Auto. Am nächsten Tag starten wir direkt mit 6a´s. Die erste Route ist sehr beliebt und deswegen auch schon ganz schön abgeklettert. Ich fühle mich etwas unwohl, weil der Fuß immer wieder wegflutscht und kommen nach 4 Exen wieder runter. Constantin macht die Route und mich packt der Ehrgeiz. Also steige ich nochmal ein und versuche, nicht zu viel Zeit und Kraft an den rutschigen Stellen zu verschwenden. Es funktioniert und ich steige auch direkt durch. Der im Kletterführer als beliebter Sektor (Sergio) angegeben ist ziemlich leer und so haben wir freie Auswahl. Die Sonne strahlt uns an und wir verbringen noch einen super Klettertag und machen noch einige 6a´s. Total platt aber super glücklich schleppen wir uns bergauf zurück zum Auto.
Am nächsten Morgen ist Constantin super früh wach und beschließt, den Pico de Humo zu besteigen. Seine Erfahrungen dabei hat er in seinem Post Scheitern ist Ansichtssache; Wanderung "auf" den Pico de Humo nieder geschrieben.

Ich bin so früh am morgen nicht handlungsfähig und bleibe liegen. Nach einer halben Stunde bin ich dann auch wach und denke, dass ich doch auch gern mitgekommen wäre. Aber ich glaube, es tut uns mal gut, wenn jeder was für sich macht. Beim Klettern muss man immer gut als Team zusammenarbeiten und beide müssen sich wohl und sicher fühlen. Außerdem haben wir Lehrer/Schüler Rollen eingenommen. Ich lerne ja noch und Constantin versucht mir alles gut beizubringen. Wir haben uns die Tage davor immer mal wieder deswegen in die Haare bekommen. Und somit ist es gut, dass jetzt jeder mal einen Morgen für sich verbringt. Ich mache mir also eine Kaffee und lege mich mit einem Hörbuch gemütlich wieder ins Bett. Als Constantin zurück kommt, freu ich mich, seine Erzählungen zu hören. Den Rest des Tage verbringen wir entspannt am Auto.

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Sonnenuntergang an unserem Parkplatz.

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wow...wunderschön....hammer bilder--geile abenteuer...ich lese super gerne von euch....lg feuerelfe

Hey @feuerelfe,
wir haben uns sehr über deinen Kommentar gefreut!
El Chorro ist auch echt einfach sehenswert, kann ich nur empfehlen sich das mal selber anzuschauen wenn man in der Nähe von Malága ist.
Liebe Grüße,
Constantin

Hi @vestlife, grandiose Bilder und toller Bericht vom Klettern. Wünsche euch noch viel Spaß. Liebe Grüße Alexa

Hey @alexa57,
vielen Dank, den werden wir hier sicherlich noch haben!
Gibt wirklich noch einiges zum Klettern :)
Liebe Grüße,
Constantin

Vielen Dank, freut uns, das er dir gefällt!

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