Reise-Blog#40: Zeit für eine Auszeit

^{Ein letzter Blick auf die Felsen von El Corro und den Pico de Humo, dann geht es auf zu neuen Abenteuern.}

Wir fahren erst mal ein ganzes Stück und lassen El Chorro mit gemischten Gefühlen hinter uns. Wir waren jetzt so lange hier, dass es sich schon wie zu Hause angefühlt hat, dass wir jetzt verlassen. Auf der anderen Seite tut es richtig gut, weiter zu fahren und neue Dinge zu entdecken. Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen fahren wir also Richtung Westen in die Sierra de la Nieves. Ein wunderschönes kleines Gebirge mit einigen hohen Gipfeln, üppigen Wäldern und nur ganz vereinzelt ein paar Dörfern.

^{Auf den Wiesen blühen ganz viele kleine Blumen und lassen die Hügel in einem schwachen gelben Schein leuchten.}

Wie wenige Menschen hier wohnen merken wir auch daran, dass es nur ganz wenige Straßen hier gibt. Vor allem in den Kern der Sierra gelangt man nur über Schotterpisten. Wir haben noch keine Plan, wo wir eigentlich hin wollen und so folgen wir erst mal einem Schild zu einem Aussichtspunkt. Dieser liegt sehr weit oben, sodass es dort bitter kalt ist. Also fahren wir schnell weiter.
Tendenziell wollen wir nach Ronda und so fahren wir grob in die Richtung auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Constantin hat am nächsten Tag Geburtstag und wir wollen schön frühstücken, wieder ganz luxuriös mit Tisch und Stühlen. Also halten wir nach einem Platz mit schöner Aussicht ausschau. Zwischendurch packt Constantin noch das Board aus und heizt die wunderbar leicht geschlängelte, leicht abfällige und kaum befahrene Straße entlang. Gegen Nachmittag finden wir einen schön ruhigen Platz mit super Aussicht ins Tal und auf die gegenüberliegende Bergkette.

^{Sonne genießen und entspannen...}

^{Eine paar Runden Magic dürfen am schönsten Tag überhaupt natürlich nicht fehlen!}

Am nächsten Morgen frühstücken wir erstmal ausgiebig und nach ein paar Runden Magic fahren wir weiter nach Ronda. Etwas außerhalb finden wir einen kostenlosen Parkplatz und laufen in die Stadt. Ronda wird von einer tiefen Schlucht in zwei Teile geteilt. Von der kompletten westliche Stadtseite schaut man 100 Meter an steilen Felswänden hinab. Ein wunderbarer Anblick.

^{Bei so einer Aussicht...}

^{...kommt man schonmal ins Staunen.}

Wir genießen erst mal die Sicht und beobachten ein paar Leute, die aus dem Selfie machen kaum noch raus kommen. Wir schlendern etwas durch die Gassen und und lassen uns einfach dorthin treiben, wo entweder nicht viel los ist, oder es einfach schön aussieht. Nach einer großen Runde haben wir aber die beiden bekannten Brücken Puente Viejo und Puente Nuevo nicht gesehen. Wir sind wohl irgendwann zu früh abgebogen und gehen nochmal gezielt auf die Suche. Die Puente Viejo finden wir zuerst. Diese ist relativ kurz, bietet aber eine fantanstische Sicht in die grüne Schlucht.

^{Die Schlucht von Ronda zieht sich wie eine tiefe Furche durch den Ort.}

Nach ein paar Minuten geht‘s weiter zur Puente Nuevo. Diese ist wesentlich größer und hier ist auch mehr los. Direkt am Rand der Brücke betreten wir auf der Suche nach einem Bocadillo einen kleinen Laden. Der Käse ist hier leider aus, aber dafür gibt es ganz viele süße Stückchen. Auf den Rat der Besitzerin hin kaufe ich mir einen großen Keks aus Mandeln, Honig und Schokolade. Dieser ist eigentlich für später gedacht, aber ich kann nicht widerstehen. Und einmal angefangen kann ich auch nicht aufhören. Der Keks ist einfach zu lecker. Constantin ist auch begeistern und so kaufen wir nochmal 2 Stück, diesmal aber wirklich für später. Lächelnd und mit den Worte: "Hab ich's doch gesagt, dass die lecker sind!" reicht uns die Ladenbesitzerin den Nachschub.

^{Ein paar Touristen schlender über die Puente Nuevo...}

^{...um sich diese Aussicht nicht entgehen zu lassen.}

Eigentlich wollen wir uns auch die neue Brücke nochmal von weiter unten angucken, aber der Weg dorthin ist gesperrt und der Umweg ist uns zu weit. Wir sind vom vielen Laufen schon ganz schön platt. Also geht‘s zurück zum Auto und weiter in die Sierra de Grazalema. Noch ein wirklich traumhaftes Gebirge. Dank Constantins Navigationsskills finden wir einen schöne Platz direkt an einem Stausee mit türkisgrünem Wasser und umringt von hohen Bergen. Immer auf der Suche nach dem nächsten Platz zu sein und sich zu überlegen, was man am nächsten Tag anstellen kann, kann ganz schön anstrengend sein. Und so richtig zur Ruhe sind wir nicht gekommen, also beschließen wir uns für den nächsten Tag einfach mal nichts vorzunehmen und uns auch keine Gedanken über den nächsten Tag zu machen. Eine wirklich gute Idee.

^{Einfach mal nichts tun...}

Wir liegen also entspannt in der Sonne, lesen, hören Hörbuch und schreiben am Blog. Wir hängen ja immer noch ganz schön hinterher. Am Abend sind wir super entspannt, könnten aber noch so ein Tag gebrauchen. Also wollen wir noch eine Nacht hier bleiben. Leider kommt gegen Nachmittag die Parkwache. Wir haben uns ziemlich ausgebreitet, was wir eigentlich selten machen. Aber da diese Straße einfach im See endet, hatten wir nicht mit Besuch gerechnet. Nach einer kurzen Unterhaltung werden wir freundlich weg geschickt. Sehr schade.

^{... ganz entspannt in der Sonne am Blog schreiben...}

Ein Ziegenhirte spricht uns noch an und fragt, ob die Parkwächter uns weggeschickt haben. Er hat uns schon beim herfahren gesehen und sich gefragt, ob das wohl lange gut geht. Die Polizei kommt hier wohl öfter vorbei. Aber immerhin hatten wir einen schönen Tag meint er dann noch mit einem Lächeln. Schön zu sehen, dass sich die Einheimischen nur selten an einem Van stören.

^{... oder einfach nur was Lesen! ("Es" ist für abends einfach zu gruselig)}

Nun gut, wir packen also zusammen und suchen uns einen neuen Platz. Etwas weiter finden wir einen riesigen Picknickplatz mit Tischen, Bänken und Grillstationen. Die gibt es in Spanien wirklich oft und sind immer ein schöner Platz zum stehen. Ohne gleich als Camper zu gelten kann man die Tische benutzen und so verbringen wir hier auch noch einen entspannten Tag, an dem wir nur lesen. Die beiden Tage haben wirklich gut getan und jetzt freuen wir uns richtig, wieder etwas aktiver zu werden.

^{Der wirklich erholsame Tag endet mit einem schönen Sonnenuntergang, den wir vom Bett aus genießen.}