Dann mach ich es mir halt selbst

Wer jetzt einen nsfw Artikel mit freizügigen Fotos erwartet, wird leider enttäuscht. Es geht hier um das immer wieder aufs neue nachwachsende Problem der Haare. Da man als Steemianer inzwischen alles fotografiert, was einem vor die Linse kommt, habe ich auch diesen neuen Erstversuch bildlich festgehalten und versucht eine interessante Story drum herum zu schreiben. Ich hoffe es gefällt euch.

Als kurze Einleitung zu den Geschehnissen und deren Auswirkungen beginne ich erst mal hier: Das macht 19 €, sagte meine Friseurin vor 4 Wochen zu mir. Ich dachte nur, schon wieder ein Euro mehr als beim letzten Besuch. Nur für Haare schneiden ohne waschen! Mit Trinkgeld kommt mich das auf über 200 € im Jahr. Zeit für mich, hier etwas zu ändern!

Ich möchte gerne, dass hier keine Diskussion über teuer oder billig aufkommt. Auch mir ist klar, dass Friseurinnen wenig verdienen und unterbezahlt sind. Das hier ist nur meine Art der Vermeidung von Geldausgaben. Da bei mir das Geld nicht mehr so üppig wie in den letzten Jahrzehnten vorhanden ist, versuche ich eben überall zu sparen. Ich würde niemals einen Elektriker kommen lassen um eine Lampe anzuschließen, einen Gärtner um den Rasen zu mähen oder einen Maler um eine Wand zu streichen. Was ich selber machen kann, mache ich selbst, um genau das geht es hier.

Um das Ganze noch weiter zu vertiefen, sei noch soviel verraten. Ich hatte noch nie eine innige Zuneigung zum Friseur. Klar hatte ich auch mal in meiner Jugend eine kurze Affäre mit einer Dame dieses Handwerkes, doch das hatte glaube ich jeder schon mal, da es nun mal überdurchschnittlich viele Friseurinnen gibt. Und wer damals am Sonntag in die Disco auf Brautschau ging, hatte zu 98 % das Glück eine Friseurin kennenzulernen.

Als Baby und Kleinkind bekam ich die Haare von meiner Mutter geschnitten. Im Schulalter verpasste mir dann der Friseur Siegel einen günstigen Kinderhaarschnitt im Mecki Style. Die Haare konnten dann erst mal ein paar Wochen nachwachsen und es war über das Jahr gesehen eine günstige Sache für meine Eltern. Ich hasste damals diese Frisur und somit auch den Friseur.

Mit 12 Jahren war dann endlich Schluss, die Haare mussten wachsen, am Besten bis zum Arsch. Die Beatles hatten inzwischen auch keine Pilzkopf-Frisur mehr, denn der Mittelscheitel mit langer Mähne zog sich durch das nicht angepasste männliche Volk. Der Friseur sah mich in den nächsten Jahren vielleicht einmal im Jahr und die Zeitintervalle nahmen noch mehr ab, je älter ich wurde und somit die Haare immer länger.

Mit 18 Jahren kam dann die Revolution in Form von Punk und ich dachte, das mit dem Friseur hat sich für immer erledigt. In den nächsten 5 Jahren habe ich mir die Haare selbst geschnitten. Ich brauchte dazu nur die Nagelschere, damit auch alles schön ungleichmäßig wurde. Gel und so ein Zeug gab es noch nicht, also haute ich mir einfach einen Schluck Bier drüber und die Haare standen kerzengerade hoch.

Dann holte mich irgendwann die Arbeitswelt auf die ihrige Seite, meine Eltern haben es wohl "endlich wird er vernünftig" genannt. Die Frisur wurde angepasster und der Gang zum Friseur gehörte zum Leben, wie der Gang durch den Supermarkt. Innerlich hatte sich aber nichts geändert, ich mochte den Friseur immer noch nicht, obwohl ich in diesen 30 Jahren häufig mal gewechselt habe. Diese Abneigung liegt also wohl allein an mir und ist sicherlich auf ein traumatisches Erlebnis zurückzuführen, das ich bis heute nicht kenne. Obwohl ich in den letzten Jahren eine wirklich nette Friseurin hatte, habe ich wenig mit ihr geredet, keinen Kaffee getrunken und war immer froh wenn ich wieder draußen war. So, jetzt sind wir wieder bei den 19 € angekommen und das es Zeit wird etwas zu ändern.

Das eine wäre, ich lasse die Haare einfach wieder wachsen oder ich nehme die Sache mit Hilfe meiner Frau selbst in die Hand. Ich habe mich für zweites entschieden. Jetzt muss erst mal ein Haarschneider her. Den hatte ich für 9 € inklusive Versand in China entdeckt und auch gleich bestellt. Als dieser nach gut 3 Wochen ohne Zollprobleme im Briefkasten lag, wurde es auch langsam Zeit mit meinen Haaren.

Als erstes den Akku vom Haarschneider voll geladen, dann 2 Müllsäcke über die Schulter damit die Klamotten sauber bleiben und los ging es. Ohne Aufsatz wurde die Einstellung 1,2 mm gewählt.

Jetzt soll es oben noch etwas kürzer werden. Hierzu haben wir den höchsten Aufsatz aufgesteckt.

Fazit: Das fertige Ergebnis kann sich doch sehen lassen. Das mit dem Friseur hat sich sicherlich erst mal wieder für mich auf unbestimmte Zeit erledigt.

Danke für das lesen.