Digitale Nomadin sein (I)

in #deutsch6 years ago (edited)

Als meine Großmutter 2013 im Alter von 87 Jahren verstorben war, hatten wir die Aufgabe, ihren Haushalt aufzulösen. Was hatte sich dort alles über die vielen Jahre an Gegenständen angesammelt! Bei den Räumarbeiten fragte ich mich: "Braucht man das alles? Macht diese Art von Besitz glücklich?"

Wenn du etwas besitzt, dann besitzt es auch dich.

Mit diesen Gedanken im Kopf erforschte ich im Internet zunächst den "Minimalismus", der ja eine Erscheinung unserer Zeit ist, und danach das "Digitale Nomadentum".

Glücklicherweise hatte ich eine IT-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und zusätzlich von Natur aus auch ein Talent für Fremdsprachen.
Damit stand mir das Tor zum digitalen Nomadentum schon recht weit offen. Und dann kam ich in Kontakt mit Leuten, die viel gut bezahlte Arbeit zu vergeben hatten, die im Prinzip an jedem Internetanschluss auf der Welt erledigt werden können.

Den Ausschlag, mich für die nächsten Jahre für eine Laufbahn als digitale Nomadin zu entscheiden, war der alljährlich wiederkehrende Wutanfall meines Vaters, als er seinen Steuerbescheid zugestellt bekam.

Taxation is theft

Viel schlimmer, Steuern sind Raub, da sie unter Gewaltandrohung eingetrieben werden. Auf dieses voluntaristische Gedankengut war ich durch intensive Gespräche mit zwei Freunden gestoßen, die mir in mühseliger Kleinarbeit meinen vom staatlichen Bildungssystem anerzogenen Linksdrall austreiben konnten. Wie faszinierend und trotzdem völlig naturgemäß waren doch die freiheitlichen Thesen von Murray Rothbard, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Murray_Rothbard.

Auch wenn ich nun einige meiner Leser vor den Kopf stoßen mag, so muss ich doch konstatieren, dass die meisten Nettosteuerzahler nichts anderes sind als Sklaven des Staates. Und das schlimmste dabei ist, dass die meisten von ihnen diesen misslichen Umstand entweder nicht bemerken oder - was noch schlimmer ist - für eine Notwendigkeit halten.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Im Herbst 2014 verließ ich meine Heimat Österreich mit einem handlichen Koffer, meinem Notebook und meinem Handy. Staat, GIS und Finanzamt ade!

Fortsetzung folgt (wahrscheinlich)

Gruß, Love and Shine,

Diana

Sort:  

Starve the beast!

...die mir in mühseliger Kleinarbeit meinen vom staatlichen Bildungssystem anerzogenen Linksdrall austreiben konnten.

Das kommt mir irgendwie bekannt vor.

Ich hoffe sehr auf die (wahrscheinliche) Fortsetzung!

#MeToo bei Zeile 1, Zeile 2, oder beiden? :)

😀 Das mit dem Linksdrall im staatlichen Bildungssystem.

Wir sollten eine Selbsthilfegruppe bilden...

Die erfolgreichen Aussteiger sollen doch immer die labilen Zaudernden mitnehmen bei diesen Koedukativen Inklusions-Ansätzen.

LOL:-) Das wäre ein passender Stoff für eine Reality-Show:-)))

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Safespaces für Anarchokapitalisten!

Großartig! Respekt!
Schön wieder eine Freiheitsfreundin hier begrüßen zu dürfen.
Zusätzlich zu Rothbard empfehle ich Stefan Blankertz, den Urvater des deutschen Anarchismus.

Seit vier Jahren schon.. wow! Nutzt du die Perpetual-Traveler-Regelung? =)

Für alle anderen zum Nachvollziehen:
https://en.wikipedia.org/wiki/Perpetual_traveler
https://www.staatenlos.ch/

So in etwa. Am Besten startet man, wenn man noch jung ist und noch keine Zawangsehe mit dem Staat geschlossen hat.

Perpetual traveler
The term "perpetual traveler" (also "PT", "permanent tourist", or "prior taxpayer") refers to the idea that by basing different aspects of one's life in different countries and not spending too long in any one place, a person can reduce taxes, avoid civic duties, and increase personal freedom. Books and services relating to the PT idea have been a staple of companies that specialise in marketing offshore financial services, tax avoidance schemes, and personal privacy services.

Gruß vom Sklaven. Alles Gute!

Servus...toller Post und ich hoffe sehr da kommt noch mehr🙄
Ich bin mit meinem Mann seit 2013 unterwegs...leider haben wir keine IT Fachkenntnisse und tun uns deshalb nicht so leicht🙃dennoch geniessen wir auch den"Minimalismus"und das Leben🤗

Glücklicherweise hatte ich eine IT-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und zusätzlich von Natur aus auch ein Talent für Fremdsprachen.

Hm. Hab ich auch. Ich wurde aber auch schon mal von Indern aus einem Job gekickt (wofür die Inder selbst nichts können, die Entscheidung haben höhergestellte Deutsche getroffen) und schätze mich daher nicht so wichtig ein, um zu erwarten, daß der Start als Selbständige im Ausland klappt.
Allerdings hab ich mit den Steuerbescheiden meiner Eltern auch noch nie was zu schaffen gehabt ... und Linksdrall, in der Schule? Hm nee, den hab ich mir selber verpaßt und später wieder runtergefahren (denke ich).

Bin gespannt, was Du noch zu berichten hast.

Viel Glück bei deinen Reisen. Aber reise bitte nur in Länder, die wenig bis keine Steuern erheben (gibt es das?) und darum kein funktionales Gesundheitssystem haben. Wäre zwar doof, wenn du dann einen Unfall hast oder du eine ernstzunehmende Krankheit bekommst, aber die Freiheit, dieses Risiko einzugehen hast du - immerhin.
Bonus: Die Freiheit nochmal nachzudenken.

Was ist das für eine Aussage?
"[...] Länder, die wenig bis keine Steuern erheben (gibt es das?)"
Ernstgemeinte Frage?

Das Vorhaben ist extrem interessant (wird geteilt), die Weltanschauung dahinter kommt mir jedoch etwas illusorisch vor.

Einem "Sklaven" werden alle gesellschaftlichen Ansprüche abgesprochen. Man kann ihn/sie vergewaltigen, zu tode prügeln, nach belieben entwürdigen (weil es Konsens ist und die Struktur es erleichtert). In unserem System kann man nach belieben die Arbeit niederlegen und wird in seinem Tun dann von anderen finanziert. Was Gesetz ist (vieles ist Gesetz, verboten und reguliert) und was man machen kann (z.B. dann schwarz arbeiten) sind zwei Dinge. Fände ich es unrecht mit der Besteuerung würde ich doch nicht abhauen müssen... Ich denke der Anspruch an eine "Freiheit" ist einfach zuviel des guten, zumal man sich ja dann halt online "prostituiert" (ist es ja auch nicht) und dort auf ein stetiges Einkommen angewiesen ist. Viele Nomaden sagen, sie wären Minimalisten und viele schwache Menschen bezeichnen sich als Pazifist. Die meisten haben garnicht die Wahl, könnten sich niemals körperlich mit Gewalt behaupten, somit sind sie keine Pazifisten und Nomaden keine Minimalisten. Nomaden sind Nomaden.

Das klingt ja mal spannend und ich hoffe du wirst noch mehr erzählen.
Ein Einblick wie was wo wann würde mich schon interessieren.
4 Jahre ist eine Menge Zeit und du hast sicher schon viel erlebt. :)

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