Das gibt's sowieso alles nicht. Ich hab nen Vorschlag: Tausche alle Hauptworte gegen Verben aus, dann hast du keine Machos, Feministinnen und auch keine angry whites sondern bloß ...
Stimmungen.
Das "x" auf der Lebenslinie ist auch so ein Unsinn. Zumal Leben keine Linie ist.
Von dem "x" an war man dann ein "Linker" oder "Rechter" oder was? Und wenn man einen schönen Blick aufs Meer tat oder runter von den Bergen, ab da ist man dann ein Naturliebhaber?
Die Menschen leben so wie die Momente ihnen gerade passen und in manchen Augenblicken prozessiert man weise und aufmerksam und in einem anderen da passt einem wieder mal was nicht.
Leute, die in ihrem fortlaufenden Leben keine Kreuze machen, sind da schlauer.
Da es keine Linie ist, auf der man ein Kreuz machen könnte, sondern eher ein Kreis oder eine Spirale, da fällt so'n Kreuz einfach runter und schert sich nicht drum, dass man es dort ansiedelt. "Mit fünzehn wurde ich ACDC-Fan", was kümmert das, wenn man in die Sozialberatung kommt und für kein Geld eine Eins-A Steuerberatung erwartet obwohl noch irgendwo ne Eigentumswohnung, die man aber nicht verkaufen will, obwohl man Grundsicherung beantragen will, weil man so wenig Geld hat .... Äh, wie habe ich mich denn jetzt hierher verirrt?
Egal, jemand der DENKT, dass es Hauptworte gibt, würde nun auch sagen, dass es für-umsonst-was-kriegen-wollen Leute gibt. Und ich bin fast geneigt, zuzustimmen. Aber nur fast. Weil, wenn man ein Verb daraus macht, kommt man auch nur wieder bei der momentanen Stimmung an.
Auf den einfachsten Nenner gebracht:
- Man will etwas
- Man will etwas nicht
- Neutral (völlig unterschätzt und unterbewertet, wobei es doch den Löwenanteil eines Tages ausmacht)
Ohne 1 und 2 aber könnte hier keiner was schreiben. Wir leben ja von den beiden.
Einfach, oder? ;-)
Äh? Ich benutz zwar neben Fäkalsprache hin und wieder auch mal Fremdwörter. Aber so richtig kapiert hab ich's nicht.
Im Normalfall würd ich sagen: Oh, danke, ich lass es mir mal durch den Kopf gehen - und dann mach ich mir nen Bier auf - fertig.
In Deinem Fall erlaube ich mir nachzufragen.
Wat für Kreuze, was für Verben?
Denk dran, Leroy ist ein Mann. Da ist nix mit Um-die-Ecke-Denken oder Anspielungen verstehen. :-)
Ich entschuldige mich schon mal für die lange Antwort. Kriege es nicht kürzer gesagt :)
Du sagtest
daraus schließe ich, dass es sich um Hauptworte handelt, Zuschreibungen, die sich jemand gibt, weil er daran glaubt, dass er ein "Feminist" oder "Nazi" oder sonstwas ist. Und weil er das dann mit allen Mitteln verteidigt, glauben das dann die anderen auch, dass er es ist.
Mit Kreuz im Kalender meine ich, dass Leute sagen, ein Ereignis in ihrem Leben hätte einen singularen Einfluss auf den weiteren Verlauf ihres Lebens gehabt. Dabei sind noch hunderttausend andere Dinge passiert, die sie genauso gut hätten nehmen können, um zu sagen: das hat mich zu einem tollen Liebhaber gemacht. Ein toller Liebhaber aber ist man nur genau in dem Moment, in dem man mit seiner Liebsten tolle Momente hat.
Alles ist ein Prozess, fortlaufende Momente.
Leute hängen sich aber an Begriffen auf und definieren sich dann über sie. Die Bandbreite ist natürlich groß und mancher hängt nur ein bisschen an seiner Überzeugung (wirft sie bei passender Gelegenheit einfach so über Bord) und ein anderer verbeißt sich darin.
Nimm irgendwen Radikales. Der führt das Verhalten anderer auf eine bestimmte Ursache zurück und ist dann auch ziemlich erfolgreich damit, genau diese Ursache überall zu sehen.
Eine radikale Feministin sieht überalle nur Männer-Schweine.
Ein radikaler Macho sieht überall nur dumme Schlampen.
Wenn die radikale Feministin dann einem Mann begegnet, der sie überwiegend gut behandelt, interessiert sie das nicht, weil sie sich nur auf die Sachen konzentriert, bei denen sie sich nicht gut behandelt fühlt. Und so weiter...
Wenn ich daraus kein Hauptwort (Hauptsache) mache, also nur gerade in einer feministischen Stimmung bin, ist das meines Erachtens zutreffender und hilft mir dabei, einen engstirnigen Moment zu überwinden und einfach desjenigen Hand von meinem Po zu nehmen, der sie da gerade hingelegt hat. Finde ich aber gerade nichts dabei, eine nicht eingeladene Hand wegzuschieben, dann gefällt es mir schlicht, dass sie da liegt.
Hallo und vielen Dank für die Zeit und Mühe! Ich hab jetzt verstanden, was Du sagen wolltest.
Das wollte ich ungefähr so sagen :-)
Das Einzige, was ich nicht verstehe, ist, warum ein radikaler Macho im Unrecht sein sollte und was daran radikal ist? :-)
ich war in der Stimmung zu philosophieren. Also gern geschehen.
Zu deiner Frage: haben wir nicht gerade rausgefunden, dass es weder Machos noch Radikale gibt? :) Was natürlich auch bedeutet, es gibt keine dummen Schlampen.
Nein, habe wir nicht rausgefunden. Du hast es behauptet und mich mit einem rhetorischen Trick mitgenommen. Leroy ist Macho, ein Radikaler und ein Reaktionär und ein Liberaler und ein Frauenverehrer in EINEM.
Deine Theorie ist klasse und einleuchtend, aber relativ unpraktisch, wenn Du eine Bestie vor Dir stehen hast, die gerade momentan so ne Phase hat.
:-)
Du bist Klasse!
Ich mag dich auch:)
Ich würd mal behaupten, gerade dann wird sie praktisch, wenn die Kunstfertigkeit einen entscheiden lässt, ob man die Bestie in Ruhe ausdampfen lässt oder willens ist, dass sie von bestialisch, zu biestig, zu grummelig, zu traurig und dann wieder zu normal wird.
Wenn du Netflix hast, schau dir mal "Lie to me" an, Staffel 2, Folge 7 "Kettenreaktion", ab Minute 37. Kommt wohl kaum jemals so vor, eignet sich aber als Botschaft ganz hervorragend.
Nee, ich schau mir keine Staffeln an. Damit fang ich erst gar nicht an ...
👌