Asyl auf Rezept? (Report Mainz)

in #deutsch6 years ago

Bevor es jemand anders hier thematisiert und die Sache ins falsche Licht rückt, was bei dem Thema ganz besonders einfach ist, verlinke ich den Beitrag doch lieber selbst:

Report Mainz: Stellen Ärzte falsche Atteste zur Vorlage beim BAMF aus?

Wie wir alle wissen, ist das BAMF seit Jahren dauerhaft überlastet und, wie sich in der Aufarbeitung des "Skandals" um das Bremer BAMF zeigt, weder personell noch fachlich dem Aktenaufkommen gewachsen.

Nun hatte Report Mainz offenbar auf einen Hinweis einer für Migranten tätigen Anwältin hin versucht, herauszufinden, wie bereitwillig niedergelassene Hausärzte einem unbekannten Flüchtling ein Gutachten ausstellen, das dieser als positiven Verstärker bei der Entscheidung seines Bleiberechtes einbringen kann.
In 2 oder 3 Fällen waren die Redakteurin und der tatsächlich eingewanderte junge Mann damit erfolgreich: gegen eine nicht quittierte Gebühr wurde ihm eine mittelschwere Depression, in einem Fall auch eine laufende ambulante Behandlung, bescheinigt.

Als Arzt steht man mit dieser Art der Beihilfe rechtlich gesehen mit einem Bein im Knast. Nicht wegen der Gebühren übrigens ...

Die Redaktion kam zu dem Schluß, daß erst das Bekanntwerden der Probleme des BAMF überhaupt zu dieser Art Betrug geführt hat.

By the way: wann war eigentlich die Rede davon, daß die geplanten bayrischen Ankerzentren die Bearbeitung der Anträge organisatorisch vereinfachen?

Sort:  

In 2 oder 3 Fällen

von wievielen Versuchen?

und der tatsächlich eingewanderte junge Mann

Gibt es da keine Streuung, die dem Stereotyp "da kommen nur junge Männer" widerspricht?

Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit, mich im Rahmen eines Bewerbungsgespräches mit einem Menschen zu unterhalten, der als Arbeitssuchender ziemlich fachfremd für ein halbes Jahr ins BAMF gepresst wurde als Entscheider für die Anerkennung von Asylanträgen.

Dessen Eindrücke möchte ich gerne vergleichen mit ergänzenden Informationen.

Der Link zur Sendung, die deine Fragen beantwortet, ist oben im Beitrag zu finden. ;)

Ob man das auf Rezept bekommt oder ob man sich kurz nen Verwaltungsbescheid im BAMF kauft, dürfte keinen allzu großen Unterschied machen. Beides rechtsstaatlich einwandfreie Vorgehensweisen. Hat auch - entgegen bösen Unkenrufen - nix mit dem Ablasshandel zu tun, der zu finsteren Zeiten im Mittelalter durchgeführt wurde :-)

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