Gesetz zur Masernimpfung - ja oder nein?

in #deutsch5 years ago (edited)

Anlass für diesen Post ist der Artikel in der FAZ vom 05.05.2019 und auch hier auf Steem gab es schon so manche kurze Diskussion über dieses heikle Thema. Heikel deshalb, weil es ein sehr emotionales Thema ist, schließlich geht es um unsere Gesundheit und vor allem um das Wohl unserer Kinder.

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Bild: Pixabay

Auf der anderen Seite, wäre so ein Gesetz ohne Zweifel ein schwerwiegender Eingriff in die persönliche Entscheidungsfreiheit und hier ganz besonders sensibel, Substanzen die zwangsweise in den eigenen bzw. in den Körper unserer Kinder gespritzt werden sollen.

Meine Ausgangslage

  1. Ja, ich bin für eine Impfung zum eigenen und zum Schutz anderer
  2. Nein, ich bin nicht für ein Gesetz und dem damit verbundenen Zwang.

Jetzt mache ich mich einmal auf die Suche nach Informationen. Mal sehen, ob sich meine Meinung ändert. Außerdem ist es für alle Eltern heute zunehmend schwierig geworden, die "richtige" Entscheidung zu treffen, auch hier hoffe ich, dass für den ein oder anderen etwas hilfreiches dabei ist. Also schauen wir mal...

Impfquoten

Zitat aus dem oben genannten Artikel:

...hält Spahn eine Impfpflicht für unerlässlich: „Ich will die Masern ausrotten. Aber dafür müssen nicht 93, sondern mindestens 95 Prozent zwei Masernimpfungen haben.

Quelle: FAZ

Aktuelle Impfquoten sind im Bundesgesundheitsblatt 4/2019 auf Seite 416 zu finden. Die folgenden Daten wurden daraus entnommen.

1 . Masern2. Masern
Gesamt97,493,6

Es geht also bei dem Gesetz darum, die Gesamtquote bei der 2. Masernimpfung um 1,4% auf 95% zu erhöhen. Hmm, etwas eigenartig - in welchen Verhältnis steht das zum Aufwand und Einschnitt in die persönlichen Rechte?

Schauen wir uns noch die Impfquoten nach Sozialstatus an:

Sozialstatus1. Masern2. Masern
Niedrig98,894,8
Hoch96,392,5

Bei hohem sozialem Status liegt die Impfquote etwas niedriger. Warum?

Masernfälle in Deutschland

JahrAnzahl
2018544
20152464
2012166
20062308
2004123
20024656

Quelle: impfen-info.de

Wie man sieht, schwanken diese sehr stark. In der Presse liest man aktuell vermehrt Meldungen wie "Masern-Fälle in Deutschland steigen weiter" oder "Impfpflicht gefordert: Zu viele Masernfälle in Deutschland". Aktueller Stand 05/2019 sind 296 Fälle, 2018 waren es gesamt 544. Sieht man sich die Vorjahre an, 2001 waren es noch über 6000. Wie passen solche Meldungen zusammen?

Kombi-Impfung und Anzahl der Nebenwirkungen

Der Masern-Einzelimpfstoff ist in Deutschland seit 2017 nicht mehr lieferbar. Es gäbe zwar einen Schweizer Impfstoff, dieser ist aber in Deutschland nicht zugelassen. (Quelle:)

Gegen Masern wird daher nicht einzeln, sondern in Kombination mit Mumps und Röteln geimpft.

Die Anzahl der schlecht vertragenen Impfungen beläuft sich bei Masern auf 2,2% - die am häufigsten mit Nebenwirkungen in Verbindung gebrachte Impfung war allerdings mit 15,2% die Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Quelle: Bundesgesundheitsblatt 3/2011 (PDF)

Argumente Pro/Kontra

Aus den ganzen Videos und Internetseiten habe ich die beiden folgenden herausgesucht, ich denke sie spiegeln halbwegs vernünftig die Pro/Kontra Sichtweise wieder.

PRO: Antworten des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts zu den 20 häufigsten Einwänden gegen das Impfen sind hier zu finden.

KONTRA: Dr. Rüdiger Dahlke lehnt Impfungen nicht grundsätzlich ab, sieht diese aber kritisch. In diesem Video stellt er seinen Standpunkt dar.

Meine Lage nach einigen Stunden der Suche

  1. Impfen ja/nein: Impfungen sehe ich jetzt kritischer, mein "Ja" von oben muss ich zurück nehmen. Würde ich vor der Entscheidung stehen, mich oder eines meiner Kinder impfen zu lassen, ich müsste mir mehr zuverlässige Informationen verschaffen.
  2. Nein, ich bin nach wie vor nicht für ein Gesetz und dem damit verbundenen Zwang. Dieses Nein muss ich nach meiner Suche jetzt sogar fett schreiben. Warum bei der aktuellen Impfquote von 97,4% ein Gesetz her muss ist mir nicht begreiflich.

Eine Bitte zum Schluss

Vor ca. einem Jahr war im TV eine Diskussion zu sehen, bei der sich eine Heilpraktikerin kritisch zum Thema Impfungen geäußert hat. Sie war grundsätzlich nicht gegen Impfungen, kritisierte aber bestimmte Inhaltsstoffe und hat diese auch benannt. Was passierte? Statt auf die kritisierten Stoffe einzugehen, hat man ihr 1. die Kompetenz abgesprochen und 2. sie als asozialen Menschen hingestellt.

Ich möchte euch bitten, nicht nach diesem Schema vorzugehen!

Sort:  

Super Artikel. Gab einen Resteem von mir.

Gleich zu Beginn von 00:20-00:30 "Ein solche Pflicht greift auch massiv ein in die Menschenrechte, die derzeitige Situation rechtfertige einen solchen Schritt keineswegs." - genau das, hab ich mir nach meiner Suche auch gedacht.
Danke für das Video!

Sehr gerne und Ich leg nochmal nach ;-) Die Links zu den Quellen findet man dann auf You Tube unter dem Video ;-)


Axel Burkart kann ich zu der Thematik auch empfehlen der geht auf die spirituellen Hintergründe ein.
Der neue Bohlen Werbespot ist auch der Hammer.

Wenn ich mir meine Ausgangslage von ganz oben ansehe: "Ja, ich bin für eine Impfung zum eigenen und zum Schutz anderer" - hätte nicht gedacht, dass es diese Wendung nimmt. Punkt Pro hatte hier wenig Zulauf, zu Kontra kam einiges. Langsam merke ich, wenn man den faulen Braten mal gerochen hat, führt auch kein Weg mehr zurück.

Es ist ja leider egal, ob eine Pflicht kommt oder nicht, die Impfgegner werden beides argumentativ auszuschlachten wissen.
Ich bin trotzdem für eine Pflicht, damit zumindest teilweise das Gerede um eine Verschwörung der Mediziner und Pharmazeuten eingedämmt wird. Jeder Maserntote (und damit meine ich auch die Spätfolgen) ist einer zuviel.

Die Geschichte von der Heilpraktikerin lese ich ja hier in der letzten Zeit öfter, gibt's einen Link dazu? Damit ich mich überzeugen kann, daß da nichts vereinfacht wurde ...

Link hab ich da leider keinen, ist schon ne Weile her, könnte Hart aber Fair gewesen sein. Ob das Gerede eingedämmt wird, wenn das Gesetz kommt, na ich weiß nicht, man könnte damit auch den "Kreis der Verdächtigen" erweitern.

Jeder Maserntote ist einer zuviel, da bin ich ganz bei dir. Meine Besorgnis bei der Geschichte ist, ein Gesetz das einem mehr oder weniger zwingt, Stoffe in sich hinein spritzen zu lassen - was kommt als Nächstes? Es geht schließlich um den eigenen Körper, was damit passiert möchte ich nicht eine fremde Instanz entscheiden lassen, auch wenn sie es noch so gut meint. Die Vorstellung löst bei mir schon Ängste aus.

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Lässt sich eigentlich herausfinden, wie viele der Erkrankten geimpft waren?

Die Frage hab ich mir auch gestellt. Auf der Seite vom Robert Koch-Institut steht hier, es wären zwei bis drei Prozent.

Ich kann zum Impfen nur meine subjektive Meinung sagen und habe nicht genug Ahnung, für ein echtes Urteil. Je älter ich geworden bin, desto mehr bin ich aus vielerlei Gründen dagegen.

Wer verdient daran und warum verrecken immer mehr Menschen an Krankheiten??? Warum frisst die halbe Welt Tabletten??? Warum gibt es immer mehr Allergien, fette Menschen, junge Menschen die aussehen wie 90 und mit 30 einen oder auch mal zwei Herzinfarkte haben und so weiter und so weiter.

Trau schau wem.
Dein Arzt wäre arbeitslos wenn alle gesund wären...
Jedes mal wenn ich mich zum Arzt begeben habe durfte ich es auf unterschiedlichste Weise bereuen. Kein Spaß.

Wenn die Natur mich töten möchte, wird sie das tun. Prävention gegen etwas, das sich immer wieder neu erfindet(Viren etc...), ist sowieso lächerlich und für mich Angst und Geld Macherei in Krönung.

Mein Körper ist nicht gebaut, damit ich Tabletten und Spritzen zufügen muss, um ihn noch besser zu machen. Siehe in die Natur. Sie geht immer den Weg des geringsten Widerstandes und der höchsten Effizienz in perfekter Kooperation mit ihrer Umgebung.

Das einzige Lebewesen das meint klüger sein zu müssen und sich abzunabeln, ist der Mensch. Dabei ist die Frage nach der Antwort, für mich schon Antwort genug.

Amen und guten Morgen. :-)
Alu

Niemand verdient an Impfungen.
Eine Hausarztpraxis ist grundsätzlich ein Verlustgeschäft.
Die Formeln fast aller Impfstoffe sind schon lange aus der Patentierung ausgelaufen.

Es verrecken nicht mehr Menschen an Krankheiten, sondern (zumindest in den Industriestaaten) dank der gut ausgebauten Intensivmedizin nicht.

Stell dir vor, du liegst mit nem Sonnenstich oder nem gebrochenen Bein in der Ecke. Ich bin sicher, in dem Moment wärst du sehr froh, daß der Sani und der Notarzt wissen, wie sie dir intravenös Flüssigkeit und vielleicht ein Schmerzmittel verabreichen.

Edit: erst gestern in der Arztpraxis gelesen:
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/21141-bstr-diese-bilder-zeigen-wie-die-welt-sich-heilt

Niemand verdient an Impfungen.

Das ist der wohl naivste Satz, den ich bisher von dir gelesen habe...
Es passiert also tatsächlich alles, aus Nächstenliebe und dem Wohl der Menschheit? Dann irre ich gewaltig, in vielen Bereichen meines Denkens.

Natürlich habe ich nichts gegen den Arzt an sich und eine Hilfe bei Notfällen etc.pp ist auch für mich wichtig. Die Frage ist, warum der Arzt heute lieber in seinen Bildschirm sieht, als sich den Patienten anzusehen?
Für mich ist das ein großes Spiel, das wieder im Geld machen Endet.

Die Liste nach oben ist lang. Auf dem Weg hinterlässt das Spuren und wenn man diesen folgt, stellt man zwei Dinge fest. Je höher es geht, desto schwerer wird es nachzuvollziehen, was eigentlich passiert und die Parteien auf diesem Weg dort hin, leiden jeweils auf ihre Art darunter.

Der Patient am unteren Ende der Kette, ist für mich nur das größte Opfer. Der Arzt hat sicher nicht Medizin studiert, um einen solchen Druck im realem Leben zu erfahren. Ich habe nichts gegen Ärzte. Ich habe etwas gegen das System, wie man behandelt wird... Und das zu Recht. Es auszuführen ist extrem mühsam. Ein Kampf gegen Windmühlen..

Das ist der wohl naivste Satz, den ich bisher von dir gelesen habe...

Nein. Du denkst, das wäre er.
(Als ob wir zwei uns Naivität leisten könnten!)

Wenn ich was zu Kommunikation mit Ärzten schreibe, dann siicher nicht ohne Verweis auf dich. Sehr ernst gemeinte Frage: Möchtest du das?

Deine Gedankengänge wandern arg weit von der Ausgangsfrage weg.

Loading...

“Niemand verdient an Impfungen.“

Sorry aber dieser Satz ist nicht nur naiv sondern hochgradig falsch und lädt fast schon zum Fremdschämen ein.
Nicht mal ein Pharmalobbyist würde es wagen sowas von sich zu geben.
Der einfachste Weg ein stückweit die Realität zu schmecken ist, sich die Argumente des Gegenüber wenigstens mal anzuschauen als blindlings alles zu verteufeln was einem sein festgefahrenes Weltbild zerstören könnte.
Wenn man dann noch in der glücklichen Lage ist denken zu können, sollte man das auch tun.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/312572/umfrage/top-10-pharmaunternehmen-nach-umsatz-im-segment-impfstoffe/

http://impformation.org/de/blog/ethik/was_verdient_ein_arzt_an_einem_vorbildlich_durchgeimpften_menschen/2015-01-04/35/

Echt sorry @isarmoewe auch wenn du sicherlich oft Recht hast aber in diesem Fall definitiv nicht.
Sonst suchst du doch auch immer so penibel nach Quellen wenn du meinst einen Fehler bei jemandem entdeckt zu haben.
Vlt ab und an mal einen Gang runter schalten wäre mein wirklich gut gemeinter Rat an dich.
Viele Grüße

Posted using Partiko Android

auf unterschiedlichste Weise bereuen

Also grundsätzlich bin mal heilfroh, dass in meiner Gegend ein Notarzt in knapp 10 Minuten das ist. Und ich gehe auch davon aus, dass er/sie dem der Hilfe braucht wohlgesonnen ist.

War einmal kurz vorm abnippeln, ohne ärztliche Hilfe wär ich wohl schon über den Jordan und könnte diese Zeilen jetzt nicht tippen. Von daher gehe schon mit einer grundsätzlich positiven Stimmung zum Doc, aber auch mit einer gesunden Skepsis. Zum Glück hatte ich die letzten Jahre keinen Bedarf und bin auch einer der wenigen, die nicht mal einen Hausarzt haben. Vielleicht sollte ich mich doch mal drum kümmern...

Ich bin gerade die letzten Jahre auf ärztliche Hilfe angewiesen gewesen und du würdest nicht hören wollen, was ich erlebt habe. Mir wurde wörtlich gesagt, ich sei doch noch jung und solle mich nicht so anstellen. Als hätte ich gerne Kontakt mit Ärzten und würde nur simulieren...

Der Arzt kann nichts dafür. In meinen Augen ist er auch nur ein Opfer vom Druck. Was ich nicht mehr mache, ist damit rechnen, das man mir selbst im Notfall hilft. Letztes Jahr war ein Schock für mich was die Notfallhilfe angeht und ich bin froh wenigstens einen anständigen Zahnartz gefunden zu haben.
Ich wurde wegen Hodenkrebs operiert(ein großer Fehler, den ich gemacht habe) und wenn ich alleine diese Geschichte erzähle, wird dir schlecht wie das alles funktioniert.

Einen guten Hausarzt zu haben, ist wichtig. Meiner hat keine Zeit. Auch sonst können sich Ärzte kaum noch Zeit nehmen, ordentlich zu diagnostizieren. Man wird ewig hin und her geschickt und am Ende ist natürlich niemand verantwortlich. So kenne ich das nicht, aus der Vergangenheit.

Damals habe ich regelrechte Vorbilder von Ärzten kennen lernen dürfen. Ich halte mich lieber daran, was mir damals beigebracht worden ist. Nämlich das sich nur einer, für die eigene Gesundheit wirklich interessiert. Und das ist man selbst.

Ei jei jei, heftig. Und das ist man selbst - da hast du wohl Recht.

Hi, @michelangelo3!

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