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RE: Der Tod gehört zum Leben.

in #deutsch5 years ago

105 Jahre, das ist schon eine Hausnummer. Was da passiert und warum manche die letzte Zeit schon mehr jenseits als diesseits verbringen werden wir wohl nicht ergründen. Manche brauchen es anscheinend, sei es, weil noch unerledigte Dinge da sind, eine ausstehende Versöhnung mit einem Angehörigen z.B. oder auch materielle Dinge die noch erledigt werden müssen.

Ei je, hab mir die Fotos von Azul nochmal angeschaut, die Queen mit einem blauen Auge. Nicht-Hundebesitzer können das vielleicht nicht so nachvollziehen, das geht schon sehr ans Herz.

Warum werden wir wenn jemand stirbt so traurig?
Warum aber belegen wir ihn so negativ?

Ist doch auch ganz natürlich, ein nahestehendes Wesen ob Mensch, ob Tier, gräbt Wuzeln in unser Herz. Mit dem Tod werden diese schmerzhaft herausgerissen, es trifft uns in unserem Innersten.

Ich denke nicht, dass dies von Erziehung oder irgendwelchem Geschwafel kommt. Und auch wenn einem der Verstorbene nicht ans Herz gewachsen ist, auf der Beerdigung erscheint man trotzdem nicht fröhlich trällernd. Sehe das eher als Rücksichtnahme auf die Angehörigen.

Außerdem, haben manche eben noch keine Erfahrung und es ist die eigene Hilflosigkeit, was soll man sagen? Sich mit jemand unterhalten der gerade einen schweren Verlust erlitten hat, kann schon ganz schön in die Tiefe gehen. Das sich manche davor drücken, weil sie vielleicht selbst noch Angst vor dem Tod haben kann man schon verstehen.

Ansonsten sehe ich es ähnlich wie du, dem, dem es am Besten geht ist der Verstorbene selbst, für ihn/sie kann man sich freuen. Es gibt nichts schöneres, als wieder nach Hause zurück zu kehren.

Sort:  

Ich habe mir seit einigen Jahren angewöhnt keine Beileid mehr zu wünschen. Beileid. welch ein blödes Wort. Die Lüge selbst, es heuchelt Betroffenheit die man letztendlich gar nicht hat, besonders nicht wenn man den Menschen vielleicht gar nicht oder auch nur sehr wenig kannte.

RIP ok das kann man noch sagen. Das ist ein sehr guter Wunsch.

Wenn ich im Netz auf dem Tod eines Familienangehörigen reagiere dann meist mit den Wort: Nun hast Du wieder jemand der auf Dich aufpasst. Oder sonst irgendwas positives. Aber niemals Beileid.

Ja klar sind wir mit den Menschen oder auch Tieren verwurzelt. Man muss aber auch loslassen können. Wir wissen doch Alle, dass es irgendwann soweit kommt. Würden wir das Ganze positiv sehen, dann würden wir uns darüber freuen wenn jemand sein Leben erfolgreich abschließt.

Wir freuen uns doch auch, wenn ein Kind in die Schule kommt oder eine Klasse erfolgreich abschließt oder über andere Ereignisse. Der Tod ist doch auch nur ein Ereignis in unserem Leben. Wohl das Letzte welches wir verstehen, aber bestimmt nicht das Letzte in unserem Sein!

Was meine Oma angeht, so denke ich auch, dass da noch ein paar unerledigte Dinge waren welche sie aufgehalten hat. Warum wohl hat sie so lange gebraucht. Letztendlich hat sie wohl keine Nahrung mehr zu sich genommen und ist quasi verhungert. Kein schöner Tod wie ich finde.

Wenn ich da an meinen Opa denke der starb als ich 6 war. Der holte mich noch ab und brachte mich nach Hause, dann sagte er er geht zu sich nach Hause weil er müde ist. So ging er auf einen Mittagsschlaf von dem er nicht mehr erwachte. So stell ich mir einen schönen Tod vor. Er war damals 81 Jahre alt. Ich werde dies niemals vergessen.

Was unsere Azul angeht, es war der Liebling meiner Maus. ich habe sie noch niemals so weinen gehört und gesehen wie in dieser Nacht als es klar war, dass sie den nächsten Morgen nicht mehr erlebt. Das Schlimmste aber daran, war die Ohnmacht welche wir hatten, weil wir den Hund nicht erlösen konnten als sich abzeichnete dass sie es nicht mehr schafft. Es war Sonntag und da ist beim besten Willen kein Tierarzt mehr erreichbar, der eine Gnadenspritze hätte geben können.

Das ist etwas was auch mich fertig gemacht hat. Die Entsorgung des Kadavers war dann noch das wenigste am nächsten morgen. Wir haben hier in Uruguay genügend Aasgeier die sich über den Kadaver, an dem stillen Ort wo ich sie ablegte, sicherlich freuten. So erledigt das die Natur von alleine.

Danke auch für Deine Antwort.

ist quasi verhungert. Kein schöner Tod wie ich finde.

Das ist normal, erst essen sie nichts mehr und die letzten Tage/Stunden hören sie auch auf zu trinken. Soweit ich weiß, werden damit Prozesse in Gang gesetzt die unter anderem schmerzlindernde Wirkung haben und es dem Sterbenden erleichtern, zu gehen. Ich denke nicht, dass deine Oma Hunger hatte oder deswegen leiden musste.

So hat es uns zumindest der Arzt erklärt.

weil wir den Hund nicht erlösen konnten

Siehst du, da weiß ich gar nicht was ich schreiben soll. Mir fällt zwar der Tag ein, an dem wir unseren Hund einschläfern mussten und wie schlimm es für die ganze Familie war. So kann ich nur entfernt nachempfinden, wie es für euch gewesen ist. Auf jeden Fall kein leichter Weg.

Mittagsschlaf von dem er nicht mehr erwachte.

So hätt ich es mir vorgestellt ;-)

Das sie ja eh schon lange nicht mehr wusste was Sache ist, geh ich davon aus, dass sie wirklich nicht leiden musste. Es war wohl die letzte Reinigung ihres Körpers bevor sie dann über die Brücke ging.

In sofern hast Du natürlich Recht. Noch dazu wenn es ein Arzt so erklärt.

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