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RE: Warum Kryptowährungen das bessere Geld sind

in #deutsch5 years ago

Sein „Wert“ hängt im großen und ganzen von der Größe und dem Umfang der Zentralbanken und des glaubhaften Versprechens dieser Institute ab.

Die Menge des Zentralbankgeldes beträgt zwischen 2 und 5% mit sinkender Tendenz und auch diese Menge wird nur auf Verlangen erschaffen.

70% der USD werden sogar außerhalb des US Bankensystems erschaffen (Eurodollar).

Deine Aussage deckt sich also in keiner Weise mit der Realität.

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Hallo Stephan, vielen Dank für deinen Einwand. Ich werde die Passage noch etwas umformulieren, weil es offensichtlich Missverständnisse gibt. Gemeint ist hier natürlich nicht M0, auch nicht M3 oder andere Aggregate, sondern das Selbstverständnis der Zentralbanken, "hinter" ihren Währungen zu stehen. Also sie "stabil" halten zu können, bzw. das was sie darunter verstehen.

Dazu nochmal ein kurzes Video von Draghi:

https://twitter.com/ecb/status/1126172693739577344

Sie glauben es und machen es die Menschen glauben, dass sie es können. Das war gemeint.

Nun zu deinen Daten:
Das M0 nur 2 bis 5% ausmachen soll, habe ich so nicht gefunden. Ich stütze mich mal auf das Eurosystem. M3 beträgt 12,6 Billionen Euro(exkl. M0 aber inkl. Bargeld). Bargeld (gehört zu M0) allein schon 1,2 Billionen, das sind schonmal 9,5%. Dazu kommen aber jetzt noch die Einlagen der Banken bei der EZB und die betragen 2 Billionen und das sind nochmal 13,7%. Zusammen also 23,2%.

Quellen: https://www.bundesbank.de/resource/blob/650590/89fe329de3913cf58e65ecf907a8dd52/mL/i4mi1-data.pdf

https://www.ecb.europa.eu/press/pr/wfs/2019/html/ecb.fst190604.de.html

Screen Shot 2019-06-08 at 11.44.56 PM.png
Quelle

Aber auch diese Darstellung ist noch viel zu ungenau (also der Buchgeldanteil viel zu niedrig), da sie ja die ganzen kurzfristigen Kredite und Forderungen überhaupt nicht erfasst (z.B. Kreditkarten, Paypal, unbezahlte Rechnungen, Eurodollar etc.)
Die Zentralbankguthaben spielen meiner Ansicht nach überhaupt keine Rolle, weil sie ja die Zentralbank entweder nicht verlassen bzw. wenn ja nur ein Asset Swap stattfindet, sich also die Geldmenge nicht erhöht.

Diese Darstellung kenne ich. Sehr interessant. Aber sind Wertpapiere Geld? Wenn man diese Assets miteinbezieht, dann kommt man natürlich auf diesen Prozentsatz.

Dann müsste auch Kunst und Immobilien einbezogen werden und so weiter.

Bei Kreditkartenkrediten bin ich mir gar nicht so sicher, ob die nicht schon einberechnet sind, da Visa und MasterCard Lizenzen an Banken vergeben und diese auch das Kreditrisiko tragen. Damit könnte es sein, das diese Kredite schon in der von dir genannten Quelle schon inbegriffen sind.

PayPal vergibt keine Kredite. Meine ich.

Unbezahlte Rechnungen sind Kredite und über diese Daten verfügen eigentlich die Finanzämter wegen der Einreichung der Jahresabschlüsse. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Zentralbankguthaben heißen Geldbasis, weil M0 die Geldmengen M1 bis M3 beeinflussen, also schon einen Einfluss haben, wie der groß jetzt aber ist weiß ich nicht zu sagen.

Posted using Partiko Android

Aber sind Wertpapiere Geld?

Wertpapiere dokumentieren eine Schuld des Herausgebers. Die Besitzer dieser Schuldtitel sind genau genommen Kreditgeber. Somit ist auch ein Wertpapier "Geld". Wertpapier hört sich immer an wie etwas Wertvolles, ein Papier das Wert besitzt. Doch es ist nichts anderes als eine Dokumentation einer Schuld.
Jede Herausgabe eines Wertpapiers, z.B. vom Staat, ist eine Erhöhung der Geldmenge, die selbst bei Fälligkeit des Papiers nicht deflationiert wird.

Eine Aktie ist doch aber kein Schuldtitel! Sie verbrieft das Eigentum an einer Unternehmung und ist damit Eigenkapital. Ein Zertifikat oder auch ein Optionsschein sind tatsächlich Schuldtitel. Aber alle sind nicht in Umlauf, um damit Dinge des täglichen Bedarfs zu erwerben. Sie sind in Umlauf, um Vermögen zu vermehren.

Posted using Partiko Android

Eine Aktie ist doch aber kein Schuldtitel! Sie verbrieft das Eigentum an einer Unternehmung und ist damit Eigenkapital.

nicht ganz: ich gebe Dir Recht, wenn du von Inhaberaktien sprichst(wobei auch Eigenkapital eine Schuld "uni sono" Kredit an sich selbst ist). Doch derzeit sind die überwiegende Mehrheit der Aktionäre keine Halter von Inhaberaktien, sondern Handelsaktien ohne Anspruch (auf dem Papier wohl so ausgewiesen, aber bei genauer Betrachtung meistens auf Untergruppierungen des Unternehmens selbst) auf physische Eigentumsanteile. Der Urgedanke der Aktie war wohl die Beteiligung am Unternehmen, das ist aber schon lange nicht mehr der Fall. Auch werden die Inhaberaktien zum Vorzugpreis, also unter der Börsennotierung abgegeben, an welche der Börsenkäufer nicht herankommt. Bei einer Verwertung der AG, geht der Großteil der Aktionäre leer aus.

Also ist auch im Aktienmarkt ein Teil Eigenkapital ("uni sono" Kredit an sich selbst), aber der größte Anteil ist mitlerweile das Risikokapital in Form von Kredit.

Ein Zertifikat oder auch ein Optionsschein sind tatsächlich Schuldtitel. Aber alle sind nicht in Umlauf, um damit Dinge des täglichen Bedarfs zu erwerben. Sie sind in Umlauf, um Vermögen zu vermehren.

Auch hier geht es vorwiegend um den Lückenfüller Geld und die Zinsrate. Der eventuelle Mehrwert bei Fälligkeit geht wieder in den Konsum des täglichen Bedarfs. Auch werden große Teile im Options- oder Zertifikathandel über Kredit abgewickelt, das gilt auch bei Futures.

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