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RE: Mein Geschichtsverständnis 2.2

in #deutsch6 years ago

Hallo Reinhard,

deine bewusst unterschwellige Suggestion, die Christen seien die Erfinder der Menschenpflicht und Nächstenliebe, kann ich mit einem Blick zurück (auch bis in die Zeiten, als der Verein gegründet wurde) natürlich nicht unkommentiert lassen. Ich wüsste nicht, durch welche menschlichen Wohltaten sich die Vereinsmitglieder besonders hervorgetan haben?
Wahrscheinlich hat sich Eisenhower noch vor dem Abwurf seiner tödlichen Last in die Kapelle begeben und ein kurzes Gespräch mit Gott gesucht. Perversität kennt keine Grenzen.
Warum pochten die so christlichen Amerikaner auf die bedingungslose Unterwerfung Japans? Vielleicht, und das ist, was ich eher glaube, war ihnen Japan scheißegal?! Sie wollten mit ihrer Bombe aus der Wüste Nevadas raus und das Ding am lebenden Objekt testen.

Und was die Flüchtlings-Debatte, bzw. unser Handeln in dieser Angelegenheit, betrifft: Wer und wie soll denn die Spreu vom Weizen trennen? Natürlich wirst du genügend "Experten" finden, die sich dieser Aufgabe gewachsen fühlen, doch wärst du froh, falls du mal selbst in Not gerätst, nie auf solche Typen zu treffen.

Grüße
Wolfram

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Danke für deinen Reply!

Da hast du mich falsch verstanden.
Wer auf der Flucht ist dem gehört geholfen!
Wer ein Terrorist oder Verbrecher ist dem gehört nicht geholfen. Sondern ins Gefängnis!
Und wer nur nach Europa einwandern will kann jederzeit einen Antrag auf Einwanderung stellen. Dazu muss nicht ein einziger Schwarzer übers Meer schippern. Und dabei vielleicht ersaufen! Die einzigen die das wollen sind die, welche daran verdienen oder davon, politisch und wirtschaftlich, profitieren!
Was denkst du den wozu es Armeen gibt? Nein, nicht zum schießen! So viele Menschen sind nach Europa gekommen? Ui, schick die Armee und bau Zeltstädte und innerhalb eines Monats haben alle eine Bleibe. Werden alle versorgt, werden alle medizinisch betreut und haben ein Dach über dem Kopf das auch noch Winterfest ist. Und ja, DANN kann man auch die Spreu vom Weizen trennen.
Und auch dann hätte man erst das akute Problem gelöst. Das chronische ist wieder eine andere Baustelle.
Ich gebe dir ein gutes Beispiel was ich meine. Österreich 1956, Ungarnkrise.
Als die Sowjets den ungarischen Aufstand niedergeworfen hatten, flohen rund 200.000 Ungarn innerhalb weniger Tage und Wochen nach Österreich. 2015 kamen 100.000 Flüchtlinge das ganze Jahr über an.
Was hat man also gemacht? Man hat Lager gebaut und alle Flüchtlinge dorthin gebracht, weil man sie so leicht versorgen konnte. Und nach und nach hat man sie dann aus dem Lager gelassen, sie konnten ein neues Leben beginnen und haben sich schließlich integriert. War eine schwierigere Situation als heute und sie wurde gemeistert!
Das Problem liegt ja nur darin, dass die einen wie die anderen zu faul sind das zu tun. Die einen, weil sie vor lauter "ich muss die Sünden der Vergangenheit rein waschen" nicht sehen das sie die Fehler der Vergangenheit gerade wiederholen. Die anderen, weil sie vor lauter Selbstgerechtigkeit und Pseudovernunft ebenfalls dabei sind die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen.
Und ich behaupte das tun sie mit Absicht, weil so blöd sind die Politiker nicht. Moralisch korrupt ja, aber nicht dumm!

Man kann nicht alle retten. Man kann nicht allen helfen.
Das ist übrigens DER Grundgedanke der Nächstenliebe. Denn wer ist den dein Nächster? Ein Syrer, ein Schwarzer, ein Amerikaner? Oder deine Frau, deine Nachbarn, deine Familie und Freunde?
Das Problem mit Nichtchristen, und auch vielen Christen selbst, wenn sie von Nächstenliebe reden, ist das sie nie darüber nachgedacht haben wer das eigentlich ist, der Nächste. Das ist nämlich jeder!
Und Nächstenliebe kann man nur dann vergeben wenn man sich zuallererst SELBST liebt. Sich selbst zu lieben bedeutet allerdings nicht nur an sich zu denken, sondern es bedeutet sich anzunehmen mit allen seinen Stärken und Schwächen. Denn erst wenn du weißt wer du bist, was du kannst und was nicht, kannst du dich selbst, und damit ein Stück der Welt, zum besseren verändern.
Und ja, Christus hat die Nächstenliebe "erfunden". Nicht Buddha, nicht Mohammed, Krishna, Odin, nicht Konfuzius, Sokrates, Aristoteles, Kant, Marx, oder Merkel, sondern Christus!

Was der Verein tut? Er versorgt die Hungernden. Er pflegt die Kranken und besucht und begleitet die Gefangenen. Er bereitet den Obdachlosen ein Dach über dem Kopf. Er kümmert sich um die Weisen, unterrichtet die Kinder. Lebt im Einklang mit der Natur und lehrt die Achtung vor der Schöpfung. Das alles, und noch mehr tut dieser Verein schon seit es ihn gibt.

Gruß
Reinhard

Es läuft wieder wie geschmiert!

Du weißt selbst, dass in den Momenten, in denen Menschlichkeit gefragt ist, du und ich gleich entscheiden würden.
Ich lege lediglich einen Scheit Holz ins Feuer, damit ein so guter Beitrag nicht bereits nach 24 Stunden vergessen ist.
Was den Verein betrifft: Ich gehöre der schreibenden Zunft an und habe leider meine Nase und meine Augen an Stellen und Plätzen gehabt, an denen das Wort Lebenserwartung nicht mit einer Jahreszahl in Verbindung gebracht werden konnte. Die Recherchen über die Rolle der Kirche vor Ort und ihrer Subunternehmen füllen Ordner und die Betroffenen hat es am Glauben zweifeln lassen.
Das ist leider die Realität.

Gruß
Wolfram

Ist das nicht eigentlich schade?

Ich denke mir sowas auch oft.
Ich frage mich immer selbst was hat die Kirche mit dem Glauben zu tun? Warum soll ich an Gott verzweifeln, wenn es nicht er ist der da etwas verwerfliches tut, sondern Menschen. Und auch ein Priester ist letztlich "nur" ein Mensch. Und das bedeutet er kann Fehler begehen, unwissentlich genauso wie wissentlich. Nur wiegen ihre Fehler schwere, das ist gewiss, denn von ihnen kann man zurecht erwarten, dass sie es besser wissen sollten!
Jedenfalls habe ich irgendwann beschlossen mir meinen Glauben nicht madig machen zu lassen. Glaube und Kirche sind für mich zwei Paar Schuhe. Und ich denke es tut dem Blutdruck ganz gut hier eine Unterscheidung vorzunehmen.
Deswegen gehe ich auch vor dem Gottesdienst in die Kirche. Ich bevorzuge nämlich eine stille Kirche zum Zwiegespräch :)

Gruß
Reinhard

Jedenfalls habe ich irgendwann beschlossen mir meinen Glauben nicht madig machen zu lassen.

In der Richtung hast du von mir sicherlich nichts zu befürchten. Und was Gott betrifft, sowieso nicht.
Der ganze Rest ist nichts anderes, als ein knallhartes Geschäft.

Gut dann belassen wirs dabei :)

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