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RE: Pazifismus!?

in #deutsch6 years ago

Hallo Reinhard,

dann können wir nicht damit rechnen, dass du dich mit uns auf den Weg zum Meer machst um das Salz zu schöpfen?
Du bleibst zuhause und verteidigst dein Eigentum. Ich gebe dir für solche Situationen den Ratschlag schnell zu packen und mit deinen Liebsten ein sicheres Dach über dem Kopf zu suchen.
Kein Nato-Doppelbeschluss, kein Abkommen mit dem Iran oder Nordkorea bringt uns Frieden. Aber auch kein Krieg bringt uns Frieden.
Oder glaubst du auf dem Balkan seien die Fronten geklärt?
Unser Problem besteht eher darin, dass die Waffenlobby testen und verkaufen will und irgendwann auch einen Idioten dazu bringt bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu behaupten, es sei mal wieder an der Zeit.
Diese Parole muss nur oft genug wiederholt werden. Irgendwann greift auch der Friedliebende zur Waffe.

Liebe Grüße
Wolfram

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Morgen Wolfram!

Nein, Salz schöpfen gehe ich nicht da wir in Salzburg die Salzlager vor der Tür, bzw. im Berg haben :)
Was du über den Friedliebenden gesagt hast, da ist viel wahres dran. Und es ist auch, denke ich, brandgefährlich. Denn wenn die Menschen zuerst der einen Sache fanatisch nachlaufen und sich dann umorientieren sind sie oftmals noch schlimmere Wüteriche als die die das Ganze eh schon so hätten haben wollen.

Was den Balkan betrifft. Nö nicht im Mindesten. Sobald die NATO-Truppen usw. aus Bosnien und dem Kosovo abgezogen sind, dann nämlich wenn man die Soldaten wo anders brauchen wird, werden gewiss alte Rechnungen beglichen.
Eben ein gutes Beispiel dafür wie man durch das Verhindern eines Konfliktes, selbigen nur weiter schürt damit er dann zur Unzeit ausbrechen kann.

"Die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergeßlichkeit groß. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig so lange zu verwerten, bis auch bestimmt der Letzte unter einem solchen Worte das Gewollte sich vorzustellen vermag."
(Adolf Hitler, Mein Kampf, Kapitel 6 Kriegspropaganda, 1943)
Hat früher schon funktioniert, funktioniert immer noch. Leider!

Gruß

Reinhard

Hätte der Balkan-Konflikt (Krieg) nicht eine Station in Dayton gemacht, Bosnien wäre heute ein einziger Friedhof.
Farge mal einen Afghanen warum in seinem Land seit so vielen Jahren Krieg geführt wird. 90% werden dir keine Antwort geben können.
Kein einziger Krieg hat den Frieden im Gepäck.
Adolf, die Rotzbremse aus Braunau, war kein Deut gescheiter als die, die er mit diesem Zitat in die Nähe der Debilität rückte.
Auch er scheiterte im Glauben an der Umsetzung seiner eigenen Propaganda.

Immer wieder schön ...
Wolfram

Stimmt es wäre wohl ein Friedhof.
Was ich an Dayton nur nie verstanden habe ist, warum man Gruppen zwingen sollte unter einem Dach zu wohnen wenn sie das nicht wollen. Und die Serben wollen einfach nicht. Warum sie also zwingen? Ich hoffe ich irre mich, denn ich halte das für den schwersten Fehler der dort gemacht wurde.

"Wenn einmal die ganze Welt zu Staub zerfällt, am jüngsten Tag nach Gottes Rat. Dann werden auf den Trümmern stehn, und sich in die Augen sehn, der ewige Gott und der Soldat. "

"Sag mir wo die Blumen sind" trifft es aber auch ziemlich genau.
Ich denke, wir schauen einfach das wir selbst sauber bleiben und unsere Familie, Freunde und Kollegen positiv beeinflussen. Alles andere liegt leider nicht (oder zum Glück?, wer weiß) in unseren Händen.

Nur noch ein paar wenige kurze Randbemerkungen zum Jugoslawien-Konflikt.
Serbien wollte nie und nimmer den Staatenverbund verlassen. Ganz im Gegenteil! Man hatte die Kontrolle über die Armee und Polizei. Über Jahrzehnte sind konsequent serbische Familien außerhalb der serbischen Republik angesiedelt worden. Das hatte System. Kein Offizier, kein serbischer Politiker, Funktionär oder Polizist, der nicht ein Haus oder Wohnung in Kroatien oder Bosnien hatte. Außerdem wurden über 70% des Wirtschaftsaufkommens in Slowenien und Kroatien regeneriert. Für Serbien lag also kein Grund zur Abspaltung vor. Das war dann auch der Grund, warum nach den Unabhängigkeitserklärungen von Slowenien und Kroatien das Militär auf die Straße geschickt wurde. In Zagreb musstest du Tag und Nacht damit rechnen, dass dich aus irgend einer Wohnung heraus dich ein Verblendeter erschießt. Alle Serben waren längst mit Waffen ausgestattet.
Als Belgrad bemerkte, dass es dann doch nicht ganz so reibungslos funktioniert, versuchte man wenigsten (neben den in Kroatien besetzten Gebieten) sich mindestens noch die Hälfte von Bosnien einzuverleiben.
Das Ergebnis kennst du. Die Auseinandersetzungen im Kosovo sind fast ein Spiegelbild dessen, was sich 1991 abgespielt hat. Auch dort wurden massiv Serben angesiedelt, um dann still und heimlich die ehemals autonome Republik unter serbische Kontrolle zu bekommen. Hat nicht funktioniert. Auch nicht in Montenegro.
Soweit der Exkurs in die Vergangenheit.
Gruß
Wolfram

Ok danke. Das mit Millitär und Polizei wusste ich schon. Das mit dem Ansiedeln noch nicht. Wieder was gelernt!
Macht allerdings Sinn. Immerhin wurde Jugoslawien als serbische Beute nach dem I. Weltkrieg gegründet. Und auch, dass solche "übergeordneten" Bestrebungen dann auch die kommunistische Ära überdauern.
Auf der anderen Seite allerdings auch ein gutes Beispiel dafür, dass alleine Waffen und Kontrolle zu haben noch lange keine Garantie dafür sind das man auch eerfolgreich sich etwas aneignen kann.

PS:
Mit Abspalten meinte ich eigentlich die boosnischen Serben die sich in der Volksabstimmung 1992 gegen ein unabhängiges Bosnien ausgesprochen hatten.

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