Dune – Land of Sand

in #dune5 years ago

Vielleicht kennt ihr es auch. Der Frühling bricht aus ud die Finger fangen an zu jucken. Ihr beginnt ganz langsam und allmählich das Verlangen zu entwickeln mal wieder etwas neues zu besitzen. Der Zwang wächst stetig an bis ihr Euch ihm hingibt: Einer Konsumorgie! Wer heute etwas nachhaltiges zum Investieren sucht, wird enttäuscht sein. :)

20190408_214251.jpg

Hier seht ihr den kleinen Schatz den ich bei Ebay für rund 5€ erworben habe. Die beiden Teile von „Dune – der Wüstenplaneten“ mit insgesamt 24 CDs und einer Gesamtspielzeit von 1500 Minuten. Besonders stolz bin ich darauf, dass es nicht die neuere Fassungs ist, sondern eine ältere mit einem wesentlich düsteren Cover. Diese Variante spricht mich einfach mehr an, weil sie eben eher an der Dune-Saga dran ist.

Mit entsetzen muss ich immer wieder feststellen, dass es Menschen gibt, die es schaffen an der Dune-Saga dran vorbei gekommen sind und damit ein wirklich einmaliges Scifi-Universum jenseits vom kuscheligen Star Trek und märchenhaften Star Wars verpasst haben. Dune gehört zu einem eher finsteren und teilweise mysteriösen Welt und Saga trifft es sehr genau, da für die komplette Sammlung wirklich eine ganze Menge Holz sterben musste. Obwohl bekannt und bei vielen Fans Kultstatus hat, ist es wohl trotzdem nie ganz im Mainstream angekommen.

Da ich leider viel zu wenig Zeit zum Lesen habe und somit der Stapel an Büchern anwächst, die ich dringend einmal lesen möchte, habe ich die Strategie neuerdings etwas geändert. Da ich immer wieder Todzeiten im Auto habe, nutze ich diese um eben Podcasts oder Audiobücher anzuhören. Hier und da muss es aber eben auch mal etwas Entspannung sein, um ein wenig Zerstreuung zu finden. Was liegt da näher als eben das erste Buch der Saga sich während der Autofahrt anzuhören und sich in eine düstere Zukunftswelt entführen zu lassen?

Die Geschichte von Dune spielt in einer sehr fernen Zukunft (10. Jahrtausend einer unbekannten neuen Zeitrechnung). Das bekannte Universum wird mit eiserner Hand vom Padishah Imperator Shaddan IV regiert. Die Herrschaft wird durch ein feudales Adelssystem geführt in denen verschiedene Adelshäuser miteinander im Konflikt zueinander stehen.

Eine besonders lange Fehde verbindet dabei die beiden Adelshäuser der Atreides und der Harkonnen, die sich bis auf das Blut hassen. Die Harkonnen haben dabei den Ruf besonders boshaft und rücksichtslos zu sein. Wann immer etwas ihnen zum Vorteil ist, nutzen sie es aus. Verluste sind für sie nur ein Mittel zum Zweck und jeder hat sich der Führung des Hauses zu unterwerfen oder riskiert in Ungnade zu fallen. Ihre Gegner die Atreides gelten als ein nobels Haus. Zwar ist der Herzog dieses Hauses für seine kalte und schroffe Art bekannt, gilt aber durchaus als fair und ein guter Stratege. Seine Gevolkschaft bindet er vor allem durch Loyalität an sich.

Bisher hatten die Harkonnen allerdings ein Ass im Ärmel. Sie waren die Herren über den Planeten Arrakis, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Dune“. Eine eigentlich sehr trostlose Welt ohne Vegtation und Wasser. Eine riesige sandige Wüste überzieht den gesamten Planeten und macht aus ihm einen Ort an dem das Überleben schwer fällt. Als wäre dies noch nicht unwirtlich genug, gibt es auf den Planeten auch riesige Sandwürmer, die bis zu 400m lang werden können und sich durch den Wüstensand schlängeln.

Kurze Blitze kündigen sie zwar an, aber alles was nicht schnell genug auf festen Untergrund kommt, verschwindet in ihren großen Rachen oder riskiert verwundet zu werden. Normalerweise ein ganz klarer Fall von „Bogen drum machen!“ im interstellaren Reiseführer. Doch es gibt etwas, dass diesen Planeten einzigartig im Universum macht.

Nur hier wächst Melange oder auch „Spice“. Ein mysteriöses Gewürz, dass seinen Geschmack jedes Mal verändert und das Altern aufhalten kann. Alle versuche diese Substanz synthetisch herzustellen schlugen bisher fehl. Dune ist damit der einzige Ort an dem dieses Gewürz wächst und entsprechend wertvoll ist dieses auch. Dabei kommt ihn noch eine besondere Bedeutung zu. Die riesigen Raumschiffe der Navigatoren benötigen diese Droge um überhaupt durch das All zu reisen. Ohne Spice, keine Reisen und alles würde zum erliegen kommen. Wer Arrakis kontrolliert, kontrolliert das Spice. Wer das Spice kontrolliert, kontrolliert besitzt eine ungeheure Macht.

Doch nun wendet sich das Blatt. Nach über 20 Jahren Herrschaft über Arrakis, gibt Imperator Shaddam IV das Lehnen an das Haus Atreides und die Harkonnen werden gezwungen unter Beobachtung eines Schiedsmannes den Planeten zu verlassen. Eine ungeheuere Schmach, dass dieser kostbar Planet ausgerechnet an ihre Erzrivalen fallen. Es versteht sich von selbst, dass sie verbrannte Erde hinterlassen.

Doch so gut die Nachricht auch für die Atreides zunächst scheinen mag, so ist dem Herzog durchaus bewusst, dass dieses Geschenk vergiftet ist. Sein Haus muss seine angenehme Heimatwelt verlassen und einen Sitz auf Arrakis beziehen.

Seine Frau ist eine Schwester der „Bene Gesserit“ einer mächtigen Schwesternschaft, die oftmals auf Grund ihrer Fähigkeiten als „Hexen“ verschrien werden und in der Lage sind einen Teil der Zukunft und Vergangenheit zu sehen. Sie sind bestrebt danach durch mentale Konditionierung Menschen mit außergewöhnlichen Kräften zu erschaffen und verfolgen ihre ganze eigenen Pläne.

Doch der eigentliche Protagonist des Buches ist der Junge des Herzogs: Paul Atreides. Der sich noch in der Ausbildung befindet und grün hinter den Ohren ist als seine Familie in Richtung Dune aufbricht. Wohl wissendlich, dass der Planet Arrakis für sie zu einer tödlichen Falle werden wird und gleichzeitig die einzige Chance für sie ist um überhaupt zu überleben.

Denn so unwirtlich der Planet auch scheinen mag, er ist nicht unbewohnt. Neben den Sandwürmern leben auch die „Fremen“ dort. Ein Wüstenvolk, dass in speziellen Anzügen das Wasser aus ihren Ausscheidungen distillieren und wieder trinken. Durch den Kontakt mit dem Spice bekommen sie blaue Augen in denen kein weiß mehr zu sehen ist. Da die Harkonnen sie wie Wilde behandelt und gejagt haben, beäugen sie nun die Atreides genau. Sind diese neuen Herrscher vielleicht auch für sie eine neue Chance und wert ihr Vertrauen zu erhalten?

Es ist nämlich nicht bekannt wieviele Fremen wirklich auf dem Planeten leben. Nur das diese fremden und verschlossenen Menschen, die unter chronischem Wassermangel leiden eine schlafende Armee sein kann, die den Unterschied beim Kampf um Arrakis ausmachen können.

Ich denke, dass dies ein wenig einen Einblick in die Rahmengeschichte von „Dune“ gegeben hat ohne wirklich tiefgehend zu spoilern. Vielleicht kennt der eine oder andere ja auch bereits den Film von David Lynch aus dem Jahr 1984 oder der Miniserie aus den 2000er... oder eben die beiden wirklich ausgezeichneten Computerspiele (woher die meisten vermutlich erstmals in Kontakt damit gekommen sind). Oder kenne wenigstens die gleichnamige Techno-Band, die sich nach dem Wüstenplaneten benannt hat ;)

Dune ist eine sehr interessante düstere Saga des Autor Frank Herbert und entstand 1965. Man merkt ihm an, dass er sehr viel Freude darin hatte dieses ganze Universum zu schaffen in dem sich ein Neuling schnell verfangen kann. Mentaten, Sardaukar, die MEFEA, Fremden, Raumgilden, Ixianerm, Gene Besserit... es sind viele Fasetten in einer komplexen Geschichte ineinander verwoben. Der Leser/Hörer sieht dabei oft in die Gedanken und Köpfe der einzelnen Leute, so dass durchaus einige Plots ihm vor den Charakteren bekannt ist.

Das wirklich besondere an Dune ist, dass es in einer fernen Zukunft spielt und gleichzeitig viele Aspekte aus der Vergangenheit darin verwoben sind. So gibt es eben das Feudalsystem und die Adelsfamilie, die sich mitunter auch noch mit der Klinge bekämpfen. Ursache hierfür sind Personenschilde, die schnelle Projektile abwehren können, allerdings bei einem langsamen Stich durchstochen werden können.

Dazu gesellt sich durch die Fremen und ihrer Lebenskultur eine fremde und faszinierende Mystik. So spielt in ihrem Leben das Wasser eine zentrale Rolle, weil es für sie der wertvollste Stoff ist. Jeder Mensch ist somit potenziell ein Wasserspeicher und das Wasser gehört seinem Clan. Spuckt einen Fremen vor einem auf den Boden, zeigt er damit seine Hochachtung, weil er ein wenig von seinem kostbaren Wassers opferte.

Dabei sollte man sich aber nicht blenden lassen, dass es eben ein waschechter SciFi-Roman ist und durchaus Maschinen eingesetzt werden. Die Sandkriecher sind Erntemaschinen, die über den Sand waren und das Melange heraussieben. Im Idealfall erhalten diese aus der Luft Unterstützung von Ornitophtern, flügelschlagende Maschinen, die in der Lage sind die Sandwürmer zu erspähen. Wird einer gesehen, wird eine „Carry-All“ reingerufen, ein riesiger fliegender Transporter, der sich den Sandkriecher packt und versucht Mannschaft und Fracht vor den Würmern zu retten.

Und obwohl es in der fernen Zukunft spielt, sind gleichzeitig viele Aspekte darin verwoben, die eher an die Vergangenheit erinnern. Wie eben das Feudalsystem oder das die Menschen nur wenig auf Technik setzen. Man hatte in der Vergangenheit Probleme mit Maschinen, die dem Menschen nachempfunden sind. Mechanik ist verlässlicher und leichter zu kontrollieren.

Besonders faszinierend ist, dass in dem Universum schlechte Erfahrungen mit Computern gemacht wurden. Zu anfällig, zu leicht auszunutzen. Du sollst keine Maschine schaffen, die dem Menschen ähnelt. Man entscheidet sich bewusst gegen künstliche Intelligenzen und vernetzte Systeme. Wo immer es geht, werden mechanische Lösungen favorisiert.

Es ist alles enthalten, was eine große Saga benötigt. Eine Brise Mystik, Philosophie und Ethik, So fern die Welt und ihre Probleme einen auch erscheinen müssen, immer wieder gibt es Passagen bei denen man in sich gehen muss. Wer sich auf die Bücher stürzt, sollte sehr viel Geduld mitbringen und tausende von Seiten lesen können. Wobei gerade die späteren Bücher keine leichte Kost mehr sein sollen.

Aber soweit bin ich nicht. Ich werde einfach beim Autofahren den ersten Zyklus ein wenig lauschen und hoffentlich somit während der Transitzeit ein wenig mehr Spaß haben. Konsumrausch muss ja auch mal sein ;)

Sort:  

Der Filme Dune (die 84iger Verfilmung von David Lynch) gehört mit zu meinen Lieblings filmen. Den Roman von Frank Herbert habe ich seit sicherlich 2 Jahren auf meinen Kindle aber habe ihn noch nicht gelesen. Das ganze als Hörbuch sich zu Gemüte führen ist eine gute Idee. Für die Tage am Strand für mich genau das richtige ....


und hier mein Sprüchlein ...


Ob du es glaubst oder nicht … du hast ein Vote von @greece-lover – aktuellen Kurator des GSB erhalten. Ich fand deinen Beitrag wirklich lesenswert!

Zusätzlich folgen meinen Vote bis zu 50 weitere Mitglieder, die auch deinen Beitrag honorieren.


https://discord.gg/HVh2X9B

In der Tat. Am Strand, eine leichte Brise... muss man sich nur noch das Meer wegdenken und daran denken, dass man den Leuten nicht vor die Füsse spuckt ;) Freut mich, dass es hier auch noch andere Dune-Fans gibt :)

Coin Marketplace

STEEM 0.30
TRX 0.12
JST 0.034
BTC 64136.70
ETH 3128.20
USDT 1.00
SBD 3.94