A simple life with simple needs

in #yolo5 years ago (edited)

Ich will seit einiger Zeit richtiges Virtual Reality Gear kaufen (eher mieten). Zum einen gibt es auf der Arbeit ein VR Projekt das ich beenden muss und die VR Cardboards sind nicht gerade der Burner, zum anderen will ich mich auch privat mit C# herumspielen. Aber irgendwie weiß ich nicht ob das eine gute Idee ist.

Jeder sagt, dass man am glücklichsten ist, wenn man im Leben viel gesehen und erlebt hat. Wenn man viele Interessen hat und offen genug ist, um sich für Neues zu interessieren und Neues auszuprobieren. Das ist der Pinnacle des Lebens. Dann ist man anderen überlegen. Auch wenn Glücklichsein nur eine Phase ist, und man vermutlich eher die Ausgeglichenheit meint, habe ich das Gefühl, je mehr ich erfahre und ausprobiere, desto schwieriger fällt es mir, ausgeglichen zu bleiben.
Ich finde es komisch, dass sich Normalos über Menschen lustig machen, die ein konservatives und simples Leben führen, obwohl gerade diese Menschen geringe Ansprüche haben um sich ausgeglichen zu fühlen. Vielleicht liegt es daran, dass Normalos denken, dass diese Menschen zu wenig in ihrem Leben gesehen haben, um zu wissen, was wahres Glücklichsein bedeutet. Aber dann macht es keinen Sinn, dass sich Normalos auch über Heroinabhängige lustig machen, denn gerade diese erfahren in wenigen Minuten mehr Glück als Normalos in ihrem ganzen Leben.
Wenn man nicht weiß wie sich Glück, das höher ist, als das höchste Glück das man empfunden hat, anfühlt, dann gibt es dieses höhere Glück nicht.
Manchmal denke ich mir, wie leicht es einem fallen muss, sich ausgeglichen zu fühlen, wenn man in seinem Leben nie gereist ist. Nie gelesen hat. Nie viel besessen hat. Nie umgezogen ist und immernoch im selben Dorf wohnt in dem man aufgewachsen ist. Wenn man immer nur die Menschen aus diesem Dorf gekannt hat. Wenn man nichts anderes in seinem Leben konsumiert hat außer Wasser, Gemüse, Fleisch. Wenn man nie physische, psychische oder soziale Herausforderungen auf sich genommen hat. Wenn man nie eine andere Realität wahrgenommen hat. Wenn die meisten Reize der eigenen Fantasie entsprungen sind und man nie eine andere Beschäftigung gehabt hat, außer jene, die die Natur anzubieten hatte.
Mir hat gestern jemand gesagt, dass sich Kinder heutzutage zu wenig in der Natur aufhalten. Als ich gefragt habe warum das denn wichtig sei meinte er, wenn man mehr zu der Natur verbunden ist, schätzt man sie auch mehr. Deswegen weiß ich nicht ob es eine so gute Idee wäre, wenn ich mich mehr mit Virtual Reality befasse. Und anfange, sie mehr zu schätzen.
Und obwohl man sich einschränkt, befreit man sich zur selben Zeit.


von meiner wenigkeit gezeichnet, mit extra schlechter quali (danke steemit!)

Sort:  

Das Leben ist ein langer, wechselvoller Weg. Was uns heute glücklich macht, wird uns in Zukunft vielleicht gleichgültig, bedeutungslos erscheinen.

Die Natur ist unsere Mutter. Aus ihr stammen wir. Letztlich sind wir immer nur ein winziger Teil von ihr. Und im Tod kehrt unser Körper in den ewigen Kreislauf der Stoffe zurück. In den Jahrmilliarden des Universums ist unser eigenes Leben nur ein Wimpernschlag.

Trotzdem können wir unserem Dasein Sinn und Wert geben. Der Mensch akkumuliert im Laufe seines Lebens Wissen, Erfahrungen, Emotionen und ist zu jedem Zeitpunkt die Essenz dessen, was er eingesammelt hat. Dann kommt ein neuer Impuls hinzu und die Richtung des Lebens ändert sich.

Mit dem rechten Bewusstsein werden wir Schritt für Schritt reicher, vielfältiger, gesetzter und sicherer in unserer Persönlichkeit. Dabei ist jeder Mensch ist anders. Das Ergebnis des Lebens sollte Erkennnis sein und mit ihr kommt auch das tiefe Glück.

Reisen kann eine deutliche Mehrung der Impulse mit sich bringen. Aber es ist nicht für jedes Individuum notwendig. Immanuel Kant, einer der der größten Philosophen, hat zeitlebens seine Heimatstadt Königsberg nie verlassen.

Am Beispiel anderer können wir für unser Leben Orientierung finden.
Kant, Sokrates, Seneca, aber auch Reinhold Messner, sind für mich oft wegweisend.

Das reale Leben ist unendlich vielfältig, zauberhaft, unergründlich tief. Für mein Glück und meine Sinnfindung brauche ich keine VR.

Was ist für dich tiefes Glück? Und kann es für dich ein lang anhaltender Zustand sein?
Wenn man mal in seinem Leben sehr viel Glück erfahren hat, wie behält man die Ausgewogenheit bei, ohne darüber nachzudenken wie es sich angefühlt hat?
Muss man sich zwingen nicht darüber nachzudenken, bis man sich an die Gegebenheiten gewöhnt hat?

Du bist offensichtlich auf der Suche nach wichtigen und richtigen Antworten. Gut so!

Was ist für dich tiefes Glück?

Die Empfindung eines Menschen, der etwas Außerordentliches aus eigenem Antrieb und eigener Kraft geleistet hat. Beispiele:

Andrew Wiles, als er Fermats letzten Satz bewiesen hatte.
Göran Kropp, der alleine von Schweden mit dem Fahrrad nach Nepal gefahren ist und dann den Mount Everst ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat.

Und kann es für dich ein lang anhaltender Zustand sein?

Diese Frage wird oft gestellt. Man kann durchaus ein glückliches Leben führen, das nicht von punktuellen Glücksmomenten abhängt. Buchtipp dazu: Seneca oder die Entdeckung der Gelassenheit von Karl-Heinz Risto.

Wenn man mal in seinem Leben sehr viel Glück erfahren hat, wie behält man die Ausgewogenheit bei, ohne darüber nachzudenken wie es sich angefühlt hat? Muss man sich zwingen nicht darüber nachzudenken, bis man sich an die Gegebenheiten gewöhnt hat?

Man sollte in seinem Herzen Dankbarkeit hegen für das bereits empfangene Glück. Die eigenen Erlebnisse und Erfahrungen (positive, aber auch negative) liegen auf deinem Lebenskonto und können nie mehr abgebucht werden. Sie sind und bleiben ein positiver Wert. Man sollte sich immer an das erinnern, was gewesen ist. Denn aus den Etappen unseres Lebenswegs formen wir die eigene Zukunft.

Zufrieden mit meinen Antworten?

Klar ist man dankbar für jedes Glück, aber kennst du das, wenn du so viel Glück erfährst, dass du aufeinmal desensibilisiert bist und dich noch so kleine Wunder nicht mehr kümmern?
Ich vergleiche das gerne mit der Ernährung, wenn man sich überwiegend ungesund ernährt und aufeinmal Salat und einfache Gerichte nicht mehr schmecken. Und umgekehrt wenn man sich nur gesund ernährt und plötzlich auch der einfachste Salat voll mit Geschmack ist.

Off-Topic: Ich vote nur manuell und gehe bei meinen Vote-Runden (unsystematisch) eine Liste von Usern durch, deren Artikel mir oft gut gefallen. Wenn jemand, so wie du, nur sehr unregelmäßig schreibt, kann es vorkommen, dass ich irgendwann schlicht vergesse, bei ihm reinzuschauen. Deshalb könntest du einfach ab und zu bei mir kommentieren und mich damit daran erinnern, dass es dich gibt. Immer wenn mir das wieder bewusst wird, werde ich dich gerne dann auch upvoten. :-)

Was diesen Artikel betrifft, bin ich der Meinung, dass du Dinge, die dich faszinieren und dir Freude bereiten, einfach tun solltest.
Mich macht es meist glücklich, wenn ich tue, was ich tun will und nicht das, wovon ich mir einrede, dass ich es tun sollte.

Außerdem glaube ich nicht an für alle Menschen gültige Patentrezepte wie "Lebe einfach!", "Verbringe viel Zeit in der Natur!", "Lerne die Welt kennen!", "Verbringe viel Zeit mit Menschen!", "Lebe ein- und enthaltsam!" :-)
Finde einfach durch Ausprobieren heraus, was dir gut tut, was dich beruhigt, wenn du es brauchst, dich anregt, wenn dir der Sinn danach steht, deine Neugierde befriedigt, dich vor Reizüberflutung bewahrt ...

Hi Jaki, ich schätze es sehr, dass du doch hin und wieder bei mir vorbeischaust, weil ich deine Ansichten immer sehr interessant finde. Gleichzeitig rührt mich die Tatsache, dass sich jemand wie du die Zeit nimmt um meine wirren Gedanken zu lesen und sogar auf sie einzugehen. Es ist nicht selbstverständlich und mir ist bewusst (es klingt vielleicht weit hergeholt, aber ich weiß, dass es so ist), wieviel ich durch steemit (dank leuten wie dir) gelernt habe.

Gleichzeitig rührt mich die Tatsache, dass sich jemand wie du die Zeit nimmt um meine wirren Gedanken zu lesen und sogar auf sie einzugehen.

Jetzt stell dein Licht mal nicht unter den Scheffel!
Ich lese deine "wirren Gedanken" immer gern. :)

VR Headset... Kauf das! Das beste, das Du in die Finger kriegst. Oder auch einfach nur eine Oculus Go. Finde ich eine lustige Synchronizität, gerade am Montag hat mit ein Kunde so ein Ding in die Hand gedrückt und will eine App dafür entwickelt habe. Bisher hab ich die "kleinen consumer Brillen" belächelt, aber die Go fand ich schon ziemlich eindrucksvoll für das kleine Geld.

Und "Glück" ist doch auch nur das Feuern von Neuronen im Reward System des Gehirns. Wenn man in die Lage kommt, dieses zu hacken - und dafür braucht es kein Heroin! - kann man frei entscheiden, wie glücklich man gerade sein möchte.

Oh niemand hindert Dich btw. daran, mit einer GoPro Fusion in den Wald zu gehen, damit mehr Kinder in "die Natur" gehen, ohne ihr Sofa zu verlassen :D

Was meinst du mit hacken?

Wenn man entscheiden kann, WANN man sich gut fühlt bzw. auf welche Verstärker das dopaminerge System anspricht, muss man dem guten Gefühl nicht mehr hinterherhecheln, sondern kann diese Zustände nach belieben herstellen, unabhängig von äußeren Reizen.

Die Formulierun "reward system hacken" habe ich bei einem Vortrag vom genialen Joscha Bach geklaut.

https://towardsdatascience.com/refutation-of-the-lebowski-theorem-of-artificial-superintelligence-a4ff253b15f8
https://twitter.com/plinz/status/985249543582355458?lang=en

Ein Freund von mir hat sich in Innsbruck einen ganzen VR-Raum eingerichtet. Ihn zu besuchen ist immer ein Spektakel.
Aber ob ich das in den eigenen 4 Wänden wollen würde? Ich weiß nicht...

Mag er mich mal einladen?

Frag ihn nett oder schlag ihm ein gemeinsames Projekt (er ist Ass.Prof. für irgendwas informatisches an der Uni Innsbruck) vor, dann ist er sicher gleich dabei. ;-)

Jeder sagt, dass man am glücklichsten ist, wenn man im Leben vieles gesehen und erlebt hat. Wenn man viele Interessen hat und offen genug ist, um sich für Neues zu interessieren und Neues auszuprobieren. Das ist der Pinnacle des Lebens. Dann ist man anderen überlegen.

Ich denke es kommt darauf an, was man vom Leben erwartet. Wenn man ambitioniert ist, dann ist ein starreres, konservativeres Leben wohl besser. Man wird nicht zum gefeierten Spitzenathlethen, weil man viele Interessen hat. Sondern weil man den Sport zum Mittelpunkt seines Lebens macht.

Viele Interessen zu haben bedeutet ja letztlich nur alles mal ausprobiert zu haben, aber nichts zu können. Es bringt ja nichts mit dem Malen anzufangen, wenn man 2 Monate später wieder aufhört. Dann kann man vielleicht bei Grundlagengesprächen mitreden. Aber sobald man seine skills unter Beweis stellen muss wird es peinlich.

Gut, dass ich keine Ambitionen habe!

Deine Zeichnungen sehen jedenfalls hübsch aus.

Hmm . . . wir leben bereits in einer VR, meine Meinung. Unsere Sinne gaukeln uns eine Welt vor, die es so "an sich" nicht gibt. Es gibt eine philosophische Richtung, die nennt sich radikaler Konstruktivismus, die mir sehr plausibel erscheint.

Insofern kann es sehr spannend sein, sich mit Geräten, die nochmals eine zusätzliche VR über unsere eigene VR stülpen, zu befassen.

Ich bin auch davon überzeugt, dass es in der Zukunft die Möglichkeit geben wird, unsere Umwelt derart digital nachzubilden, dass wir keinen Unterschied mehr von unserer "normalen" Sinneserfahrung erkennen können.

Zum Glücklichsein - denke ich - genügt aber das uns bereits von Geburt an zur Verfügung gestellte VR unserer Sinnesorgane.

Würdest du so ein Holodeck wie aus Star Trek benutzen? Fällt mir dazu nur ein.
Ich glaub die Menschheit wird vielleicht eh früher oder später in die Richtung gehen oder tut es auch bereits. Alles wird noch viel virtueller als wir es jetzt noch kennen. Auch in Bereichen, wo wir es gar nicht erwarten. Warum sich nicht zukunftsorientiert damit bereits befassen? Ich sehe keinen Grund dafür.

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