Germany is getting so dirty! :-( / Deutschland wird immer vermüllter! :-(

in #cleanplanet5 years ago (edited)

English


Already several times I have reported about the global plastic waste problem in general (for example here), but also about the increasing amount of waste in Germany (which always pretends being a pioneer in environmental protection) in particular (here and here).

Since the writing of these articles (in which I already provided numerous links to the topic) nothing has changed for the better, I leave it at two sources among many:

  • Cities fight so desperately against litter
  • Waste in the cities - it's getting worse and worse

  • The description in the above-linked newspaper articles corresponds exactly to my own observations. When released into the environment, some of my contemporaries drop all inhibitions and leave behind a true garbage trail. Recently, during a walk in the woods, I first saw cigarette butts, then the discarded box, then handkerchiefs left on the way at irregular intervals, and shortly afterwards the corresponding plastic packaging and all that garnished with candy wrapper.

    Dog excrement in bags!


    That's annoying enough, but what I experienced yesterday caps it all: when I tried to pick up a plastic bag by the roadside near our house, I noticed that it was filled with dog excrement. I then saw more bags in the nearby scrub ... all of them also full of dog dirt.
    Unfortunately, that's not all: next to the bags were old batteries and - compared to that rather harmless - the ubiquitous plastic packaging. I put everything in a small box, which lay around there as well, and set down next to a drain to think about what to do next. Then I noticed that even the drain was stuffed with plastic bags, which probably also were containing dog excrement - a huge mess, I boiled with rage!

    Normally I dispose of garbage lying wildly around myself, but that was too much and dirty even for me. I informed the regional waste disposal company who actually came today to pick up the box of stinking hazardous waste.

    Problem solved? Not really! As long as an ever-increasing number of people are obviously in a state of maximum, boundless stupidity, coupled with minimal sense of responsibility, disposing of the dirt ultimately means to tilt at windmills!

    Bold stupidity wins.


    Short excursus and anecdote with regard to the above, not very flattering assessment of my fellow human beings: my wife, @kobold-djawa, said to me some time ago: "You have changed, you are making more and more cynical-arrogant remarks about the (supposed) stupidity of other people! I replied: "For someone who is at the mercy of this daily omnipresent stupidity and/or ruthlessness surrounding him everywhere, the desperate escape into arrogance or sarcasm remains the only antidote that at least temporarily provides some relief and satisfaction. I'll lose the battle anyway, but please don't take off these little 'victories' from me!" :D

    Even though the above dialogue wasn't led in the deadly earnest, nevertheless it's true that I have actually changed: I always soliloquized that I shouldn't think like this, but nowadays I simply admit to accept that a high percentage of all people apparently go through life completely unreflected with the main thing being their (own) everyday short-term needs to be satisfied, while everything else doesn't matter. Maybe they would be able to think more differentiatedly and act more responsibly, if only someone had taught them in their childhood and youth, if they only had had the opportunity to learn it, and if everyday life had not primarily consisted of just functioning ...

    The dog DNA database of Málaga.


    As long as it is not possible to convey the importance of responsible behavior to young people through appropriate upbringing (parents, school, ...), in my opinion only harsher penalties and their consistent enforcement would have any effect. One may, for example, (partly rightly) criticize Singapore for its drastic punishments in the case of ecological crimes ... but as opposed to Germany it is clean there ...
    Concerning the partly incomprehensible irresponsibility of many dog owners, it is likely - as sad as it is - that at some point only the creation of dog DNA databases à la Málaga would provide a remedy.

    Warning: the following photos are not at all beautiful, to say it euphemistically, but sometimes the presentation of the relentless truth is the only way to jolt people out of their lethargy:


    Deutsch


    Ich habe schon des Öfteren über das globale Plastikmüllproblem im Allgemeinen (z. B. hier), aber auch über die zunehmende Vermüllung Deutschlands (das sich nach außen hin so gerne als Vorreiter des Umweltschutzes geriert) im Speziellen (hier und hier) berichtet.

    Seit dem Verfassen dieser Artikel (in denen ich bereits zahlreiche Links zum Thema zur Verfügung stellte) hat sich nichts zum Positiven verändert, ich belasse es bei zwei Quellen unter vielen:

    • So verzweifelt kämpfen Städte gegen die Vermüllung
    • Müll in den Städten – es wird immer schlimmer

    • Das in obigen Zeitungsartikeln Beschriebene entspricht exakt meinen eigenen Beobachtungen. Auf die Umwelt losgelassen, lässt so mancher Zeitgenosse jegliche Hemmungen fallen und eine wahre Müllspur hinter sich zurück. So sah ich kürzlich während eines Waldspaziergangs erst Zigarettenstummel, dann die weggeworfene Schachtel, danach in unregelmäßigen Abständen auf dem Weg liegengelassene Taschentücher, kurz darauf erneut die dazugehörige Plastikverpackung und das alles garniert mit Bobonplastik.

      Hundekot in Tüten!


      Das ist ärgerlich genug, aber das gestern Erlebte setzt dem Ganzen mal wieder die Krone auf: Als ich eine Plastiktüte am Wegrand in der Nähe unseres Hauses aufheben wollte, bemerkte ich, dass sie mit Hundekot gefüllt war. Ich sah dann im nahen Gestrüpp weitere Tüten ... ebenfalls voller Kot.
      Das ist leider noch nicht alles: Neben den Tüten lagen alte Batterien und - dagegen fast schon harmlos - die allgegenwärtigen Plastikverpackungen. Ich legte alles in eine kleine Kiste, die dort ebenfalls herumlag und stellte die neben einem Gully ab, um zu überlegen was nun zu tun sei - dabei bemerkte ich, dass sogar der Gully mit Plastiktüten vollgestopft war, die vermutlich ebenfalls Hundekot enthielten - eine Riesensauerei, ich habe gekocht vor Wut!

      Normalerweise entsorge ich wild herumliegenden Müll selbst, aber das war selbst mir zu viel und dreckig. Ich informierte den regionalen Müllentsorger, der tatsächlich heute kam, um die Kiste mit dem stinkenden Sondermüll abzuholen.

      Problem gelöst? Nicht wirklich! Solange eine immer größer werdende Anzahl Menschen sich offensichtlich in einem Zustand maximaler, grenzenloser Dummheit, gepaart mit minimalem Verantwortungsbewusstsein befindet, ist das Entsorgen des Drecks letztlich ein hoffnungsloser Kampf gegen Windmühlen!

      Dreiste Dummheit siegt.


      Kurzer Exkurs und Anekdote am Rande im Hinblick auf die obige, wenig schmeichelhafte Beurteilung meiner Mitmenschen: Meine Frau, @kobold-djawa, sagte vor einiger Zeit zu mir: "Du hast dich verändert, du machst immer mehr zynisch-arrogante Bemerkungen über die (vermeintliche) Dummheit anderer Menschen!" Ich antwortete: "Für jemanden, der täglich ohnmächtig dieser ihn allgegenwärtig umgebenden Dummheit und/oder Rücksichtslosigkeit ausgeliefert ist, bleibt die verzweifelte Flucht in Arroganz bzw. Sarkasmus das einzige Gegenmittel, welches zumindest vorübergehend ein wenig Linderung und Genugtuung verschafft. Die Schlacht verliere ich zwar ohnehin, aber nimm mir bitte nicht auch noch diese kleinen 'Siege'!" :D

      Auch wenn obiger Dialog nicht todernst gemeint war, habe ich mich tatsächlich verändert: Früher sagte ich mir immer, so dürfe ich doch nicht denken, heute jedoch gebe ich einfach zu, zu akzeptieren, dass offenbar ein hoher Prozentsatz aller Menschen völlig unreflektiert durchs Leben geht, Hauptsache die (eigenen) in naher Zukunft liegenden Alltagsbedürfnisse sind befriedigt, alles andere ist egal, und selbst zu denken ist ja sooo mühsam ... Vielleicht wären sie ja durchaus zu differenzierterem Denken und überlegterem Handeln fähig, hätte es ihnen nur jemand in ihrer Kindheit und Jugend vermittelt, hätten sie es nur in ausreichendem Maße üben können und bestünde ihr Alltag nicht in erster Linie aus Funktionieren müssen ...

      Die Hunde-DNA-Datenbank in Málaga.


      Solange es nicht gelingt, jungen Menschen schon durch entsprechende Erziehung (Eltern, Schule, ...) die Wichtigkeit verantwortungsbewussten Verhaltens zu vermitteln, würden m. E. nur härtere Strafen und deren konsequente Durchsetzung überhaupt irgendetwas bewirken. Man mag z. B. Singapur (teilweise zu Recht) für zu drastische Strafen im Falle von Umweltvergehen kritisieren ... aber im Gegensatz zu hier ist es dort sauber ...
      Was die teils unfassbare Verantwortungslosigkeit vieler Hundehalter betrifft, dürfte - so traurig es ist - irgendwann nur noch das Erstellen von Hunde-DNA-Datenbanken à la Málaga Abhilfe schaffen.

      Warnung: Die folgenden Fotos sind überhaupt nicht schön, um es euphemistisch auszudrücken, aber zuweilen ist die Präsentation der schonungslosen Wahrheit das einzige Mittel, Menschen aus ihrer Lethargie herauszureißen:








      Sort:  

      Ekelhaft und einfach nur traurig. Hat denn nicht jeder Haushalt zu Hause mehrere Mülltonnen?! 🤨

      Unfortunately, the lack of involvement in education in recent years has resulted in generations of people who are disrespectful of our environment. We hope to give a new impetus to the management of our waste on a daily basis... by encouraging the world's population to think differently. Thank you for this full post!
      @cleanplanet

      Thank you for this full post!

      Thank you for all your actions!

      @jaki01,
      Not only to Germany, this is a global problem! To my country it becomes a huge natural disaster! Nice you decided to talk about it!

      Cheers~

      "Solange eine immer größer werdende Anzahl Menschen sich offensichtlich in einem Zustand maximaler, grenzenloser Dummheit, gepaart mit minimalem Verantwortungsbewusstsein befindet, ist das Entsorgen des Drecks letztlich ein hoffnungsloser Kampf gegen Windmühlen!"
      sowie
      "würden m. E. nur härtere Strafen und deren konsequente Durchsetzung überhaupt irgendetwas bewirken. Man mag z. B. Singapur (teilweise zu Recht) für zu drastische Strafen im Falle von Umweltvergehen kritisieren ... aber im Gegensatz zu hier ist es dort sauber ... "

      Ich finde Deinen Sinneswandel bemerkenswert und gut !
      Ich kann mich noch gut erinnern wie ich Dir nachdem ich selbst in Singapur war (lange ist es her) von den Strafen (Damals 500 SGD für das Essen in der U-Bahn, 1000 SGD für Müll auf die Straße werfen, damals waren es noch DM und man konnte ungefähr sagen: 1 DM = 2 SGD) erzählte, dass Du dies für völlig ungerechtfertigt hältst, weil es ja niemand den Menschen erklärt hat, dass sie dies nicht machen dürften.

      Naja also ich denke schon, dass jeder normale Mensch weiß wo Müll hingehört.

      Was ich allerdings nicht verschweigen möchte ist, dass es auch manche "Müllpolizisten" in Deutschland gibt, dies es wirklich übertreiben. So hatte sich mal eine Dame in einer Facebook-Gruppe meiner Heimatgemeinde darüber ausgelassen, dass sie eine Frau dabei "erwischt" hat, wie sie Brot in einem öffentlichen Mülleimer entsorgt hat. Darauf angesprochen habe sie gemeint, ob es ihr lieber wäre wenn sie es in den Wald werfen würde ?

      So was finde ich dann auch nicht in Ordnung.
      Selbst wenn jemand vielleicht mal Brot was im Hausmüll entsorgt werden sollte in einen öffentlichen Mülleimer wirft sollte man dies trotzdem einfach ignorieren, denn wenn er es dann beim nächsten Mal wirklich in den Wald wirft, weil es ihm zu blöd ist, dass es beim öffentlichen Mülleimer einen Aufpasser gibt, der kontrolliert, dass da nur reinkommt was auch reingehört ist nichts gewonnen, sondern viel verloren.

      Zuletzt noch eine Story aus der Schweiz: Ich habe dort vor ein paar Jahren eine Wohnung geräumt. Naja wie es so ist am letzten Tag des Mietvertrages alles ins Auto und da wollte ich noch Altpapier loswerden. Da es bereits Abends war hatte der Recycling-Hof in Murten bereits geschlossen - was also tun ?

      Im Internet stand, dass in einem Ortsteil von Murten eine Altpapierabgabestelle rund um die Uhr geöffnet ist. Also Adresse aufgeschrieben und hingefahren. Es war nicht so leicht zu finden und so fuhr ich zuerst falsch in ein Wohngebiet. Dort bemerkte ich, dass mich eine Frau vom Fenster aus beobachtete, aber ich dachte mir nichts dabei. Ich habe die Stelle dann auch schnell gefunden und fing an das Altpapier auszuladen. Dann kam die Frau mit dem Auto angefahren und fragte was ich hier machen würde. Ich antwortete ihr, dass ich mein Altpapier in den Altpapiercontainer werfen würde, worauf die Frau mir entgegnete, dass der Altpapiercontainer nur für die Bewohner des Ortsteils wäre und nicht für Bewohner aus Murten. Als ich ihr dann sagte, dass dies offiziell im Internet auf der Homepage der Stadt Murten steht meinte sie dann, dass sie gleich am nächsten Tag aufs Rathaus in Murten gehen würde um das zu klären.

      Ich frage mich wirklich, ob es der Frau lieber gewesen wäre, wenn ich das Altpapier irgendwo hingeworfen hätte, nur damit es nicht in dem Altpapiercontainer dieses Ortsteils (in dem übrigens noch genug Platz war) landet, wo es doch Altpapier aus dem Hauptort Murten ist.

      Ich finde Deinen Sinneswandel bemerkenswert und gut !

      Ich muss dazu sagen, ein System wie das Singapurer weiterhin nicht für optimal zu halten ... Im Idealfalle verhielten sich vernunftbegabte Menschen so, dass sie aus eigenem Verständnis, nicht Zwang heraus sinnvoll handelten ... Ich habe aber eindeutig die Dummheit und Gleichgültigkeit breiter Bevölkerungsschichten damals unterschätzt ... leider ... und bin in der Tat deshalb heutzutage der Ansicht, dass es unter den gegebenen Umständen ohne (auch konsequent durchgesetzte) Strafen nicht geht!

      Das ist wie mit dem Sozialismus.
      Ist eine geniale Idee, aber nicht Praxis tauglich.
      Wir können uns keine idealen Menschen backen, sondern müssen mit den Menschen rechnen, die tatsächlich leben.

      Wir können uns keine idealen Menschen backen ...

      ... wir könnten und sollten aber mehr in Bildung und Erziehung investieren ... jeder Einzelne von uns ...

      Meinst Du, dass wir zu wenig in Bildung und Erziehung investieren ?
      Oder könnte es vielleicht auch sein, dass wir falsch investieren bzw. falsche Anreize setzen ?
      Der Ruf nach mehr Geld ist immer schnell ausgestoßen, aber sich mal Gedanken zu machen was man besser machen kann, da denkt keiner dran.
      Nur mal ein kleiner Denkanstoß:
      Wieviel Prozent seiner Arbeitszeit verbringt ein Lehrer z.B. wirklich damit Bildung zu vermitteln ?

      Meinst Du, dass wir zu wenig in Bildung und Erziehung investieren ?

      Wenn das Ergebnis so ist, wie es ist, muss es zu wenig und/oder methodisch falsch sein.

      P. S.: Ich bin dafür, das Wort 'Investition' nicht ausschließlich auf investiertes Geld zu beziehen, sondern beispielsweise auch auf 'Zeit' oder 'Gehirnschmalz'.

      Ok wenn Du es so schreibst kann ich voll zustimmen.
      M.E. muss wirklich wieder das Augenmerk darauf gelegt werden, dass die Zeit tatsächlich mit den Kindern und nicht nur irgendwelchen Verwaltungstätigkeiten verbracht wird, dass betrifft übrigens nicht nur die Schule, sondern auch den Kindergarten. So ist es in Hessen z.B. so, dass Kinder, die nicht in ihrer Wohngemeinde in den Kindergarten gehen einen erheblichen Verwaltungsaufwand auslösen, denn die Gemeinde wo die Kinder in den Kindergarten gehen schreibt dann der Wohngemeinde eine Rechnung, die von dieser bezahlt werden muss. Warum muss so ein Unsinn getrieben werden statt die Zeit, die damit vergeudet wird sinnvoll in die Bildung und Erziehung der Kinder zu investieren ?

      Nein. Bei Müll verstehen die Schweizer keinen Spaß. Sie haben sozusagen das Wort Pedanterie, was das angeht, selbst erfunden.

      Es war ja so, dass ich das Altpapier in den korrekten Container geworfen habe.
      Ich habe aber jetzt gerade auf der Homepage von Murten nachgesehen:
      Die Dame hatte damals Erfolg, denn jetzt steht dort der Hinweis:

      "Die Nutzung der Kehricht-Sammelstelle Rebli in Büchslen ist ausschliesslich den in der Gemeinde Murten, Ortsteil Büchslen, wohnhaften Personen vorbehalten."

      Es ist halt die Frage was man damit erreicht, ob dann nicht der eine oder andere seinen Abfall

      (dort werden angenommen:

      Glas
      Gebündeltes Altpapier
      Nespressokapseln
      Altöl)

      halt nicht irgendwo sonst (illegal) entsorgt.

      Zunächst einmal zolle ich dir Respekt für deine Müllsammelleidenschaft -
      und für deine Entschlossenheit, das besprochene Problem nicht tatlos hinzunehmen.
      In Summe beschreibst du ein Symptom eines kulturellen Verfalls. Dieser zeigt sich aber nicht nur beim Müll. Ich empöre mich auch über den Beschluss der Jusos, Abtreibungen bis zum 9. Schwangerschaftsmonat zu erlauben (so wie das nun auch im US-Bundesstaat New York gelten soll). Aber zurück zum Thema.
      Wie passt die bundesweite Diskussion über Feinstaub- und Stickoxidgrenzwerte zu deiner Beobachtung? Nun, eine abgehobene Elite setzt ihre Themen medial wirksam in Szene, aber an der Basis bestehen ggf. ganz andere Probleme. Viele Leute in wirtschaftlich und sozial schwierigen Lebensbedingungen fokussieren sich fast nur noch auf die Sicherstellung ihre eigenen Existenz. Der geschönte jährliche Armutsbericht zeigt auf, dass immer mehr Menschen ins Präkariat abrutschen. Aber auch die "High Society" fokussiert sich wohl mehr auf ihr Leben in Saus und Braus, als ihre Zeit für mehr gesellschaftliches Engagement zu verwenden. Wir beide als Repräsentanten des (immer schmäler werdenen Mittelstands) sind weder abgehoben noch abgestumpft, deswegen haben wir Zeit und Achtsamkeit für das Geschehen um uns herum. Das mag nun etwas pauschal klingen, aber vielleicht habe ich damit eine Ursache für das von dir beschriebene Problem erfasst.
      Weiterhin ist unsere Gesellschaft insgesamt einer hohen Dynamik unterworfen, so dass sich organisch wachsende Regeln immer schwieriger herausbilden können.

      Wenn ich auf die nächste am Boden liegende Plastikverpackung stoße, werde ich sie aufheben, in den Mülleimer werfen und eine warmherzige Gedenkminute für dich und deine beiden Frauen einlegen, versprochen!

      In Summe beschreibst du ein Symptom eines kulturellen Verfalls. Dieser zeigt sich aber nicht nur beim Müll.

      !

      Viele Leute in wirtschaftlich und sozial schwierigen Lebensbedingungen fokussieren sich fast nur noch auf die Sicherstellung ihre eigenen Existenz.

      !

      Dem ist wenig hinzuzufügen.

      Was Feinstaub und NOx betrifft, sehe ich persönlich es aber (unabhängig von der Wichtigkeit der anderen angesprochenen Punkte) als ebenfalls sehr wichtig an, alles für eine möglichst saubere Luft zu tun. Wie wertvoll eine hohe Luftqualität ist, wurde mir persönlich durch den Umzug von der Stadtmitte in einen Randbezirk vor Augen geführt - der gefühlte Unterschied (überdies auch hinsichtlich des Lärms) ist enorm.

      Ich unterstütze selbstverständlich auch alle Bemühungen für eine möglichst gute Luftqualität. Sie muss erstens gesundheitlich unbedenklich sein und zwitens mit noch vertretbarem Kostenaufwand herstellbar sein. Jeder aufgewendete Geldbetrag muss im Sinne des Umweltschutzes (und allgemein bei jedem Thema ) optimale Wirksamkeit erzielen. Unter diesem Aspekt sollte die Diskussion über die Grenzwerte geführt werden. Was mich besonders stört ist der Umstand, dass die Politik diesesThema in mehreren Jahren immer noch nicht abgeräumt hat. Es sieht so aus, dass man auf Zeit spielt. Die alten Dieselautos werden nach Osteuropa exportiert und bei uns durch Neuwsgen ersetzt, die geringere Emissionswerte auch im Regelgebrauch aufweisen.
      Andere Themen bleiben derweil leider liegen (Quecksilber-Emission aus Kohlekraftwerken, Flugverkehr, Containerschiffe, ...).

      Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn wir Luftqualität herstellen wollen/müssen. :-)
      Die Luft war bereits ohne unser Erscheinen auf dem Planeten bestens, dann verschmutzten wir sie, und nun werden wir Ziegenböcke zum Gärtner, der die Luftqualität verbessern will (was wäre die arme Erde ohne uns). :)

      Natürlich dürfen beim Bemühen um eine wieder sauberere Luft andere Probleme nicht vernachlässigt werden.

      In meinen Augen würde eine vermehrte Nutzung von Elektroautos mit guter Reichweite und (vergleichsweise) ungiftigen Batterien (z. B. den sehr zuverlässigen LiFePO4-Akkus a la BYD) schon einen großen Fortschritt darstellen, auch hinsichtlich der dadurch verminderten Lärmemissionen.
      Leider hinkt Deutschland im Bereich der Akku-Technologie hinterher.

      Gerade lese ich Deinen Kommentar - und wieder habe ich ähnliche Assoziationen.... :-)

      Krass, was da so alles weggeworfen wird...
      Bei uns in der Schweiz ist es ähnlich.
      Im Grossen und Ganzen hatte ich das Gefühl, es sei doch ziemlich sauber bei uns, aber als wir vor paar Wochen mal eine Müllsammelaktion gestartet haben, sehe ich immer mehr Müll rumliegen (weil es mir mehr auffällt).
      Am schlimmsten finde ich Zigarettenstümmel, die Raucher denken sich wohl "ist ja nur ein Stümmel" aber ich kann auf einem Landweg kaum zwei Schritte tun ohne einen Stümmel zu sehen.
      Ich finde es wirklich traurig wie manche Zeitgenossen mit der Umwelt umgehen und absolut keinen Gedanken an die Auswirkung ihrer Taten vergeuden.
      Wir hatten noch eine zweite Müllsammelaktion gemacht und haben in ca. 1km Strecke zwei 35l Abfallsäcke gefüllt.
      Darunter war unter anderm einen Scooter, eine Schallplatte, eine Steinschleuder und ZWEI VOLL GESCHISSENE WINDELN, man stelle sich dies mal vor...
      Hat jemand eine Idee wie man die Aufmerksamkeit der "Übeltäter" erregen könnte und auf die Problematik hinweisen könnte.
      Ich dachte schon an eine Farb-Spraydose, welche sich natürlich beim ersten Regen biologisch abbauen lässt, mit welcher man allen Müll markiert, jedes kleine Plastikstück und auch die Zigarettenstümmel.
      Wäre sicher spannen zu sehen wie dies dann aussehen würde, aber leider würe man dann sicher angezeigt werden wegen Umweltverschmutzung :-)

      Es liegt wohl leider auch daran, dass wenn schon Müll auf dem Boden liegt, die Hemmschwelle noch geringer wird, noch etwas Müll dazu zu werfen.
      DNA Datenbank für Hunde macht mir Angst. Nicht die Hundedatenbank an sich, sondern der nächste Schritt der dann sicher kommt.
      Meine Lösung für das Problem:
      Privateigentum, aber lassen wir das...
      Auf jeden Fall ein wichtiger Artikel.
      Man kann diese Dinge nicht oft genug ansprechen, auch wenn es leider nichts bringt.

      "Privateigentum, aber lassen wir das..."

      Was meinst Du damit ?

      "DNA Datenbank für Hunde macht mir Angst. Nicht die Hundedatenbank an sich, sondern der nächste Schritt der dann sicher kommt."

      Es wäre toll, wenn man das Problem ohne so etwas in den Griff bekommen könnte, aber ich sehe nicht wie. M.E. ist es nicht so, dass die Leute ein paar Cent an Müllgebühren sparen wollen. Die sind einfach mit ihrem Hund unterwegs und es ist ihnen zu viel die stinkende Mülltüte nach Hause (oder zum nächsten Mülleimer) zu tragen.

      Ich wollte hier keine Diskussion über eine Privatrechtsordnung aufmachen.
      Das hatten wir schon sehr oft und passt hier nicht zum Thema.
      Der Müll auf öffentlichen Flächen ist eine Tragödie der Allmende, die sich nur durch Privateigentum lösen lässt.
      Zur weiterführenden Diskussion gesellschaftlicher Probleme empfehle ich die Serie #freie-Gesellschaft von @zeitgedanken

      Hier landet der Müll, der aus den Autofenstern fliegt, in der Tat auf Privateigentum, nämlich landwirtschaftlich genutzten Flächen.
      Die Gemeinde veranstaltet einmal im Jahr einen Vormittag, an dem an ausgewählten Stellen zwei Stunden lang Müll eingesammelt wird. Ein Tropfen auf den heißen Stein!

      Was nützt mir jegliche Theorie, wenn die Praxis nicht funktioniert?
      Die Deutsche Bahn schickt zu uns an die S-Bahn-Station seit Jahren einen Mann mittleren Alters als Putzkraft, der sich nicht mal ansatzweise bemüht, alles wegzukehren. Der nach "getaner Arbeit" sich selbst ne Zigarette anzündet an einer Stelle, wo er sie später schön im Gras austreten oder wahlweise ins Gebüsch schnippen kann. Ich war zufällig schon mehrmals zur gegebenen Zeit auch am Bahnhof und mußte auf den Bus warten.

      Wälder sind doch durch Pachtverträge mit Förstern und Jägern auch jetzt bereits eine Art Privateigentum. Welche Gemeinde oder welcher Landkreis würde sich dem aussetzen, diese Bereiche für Spaziergänger und Hundebesitzer zu sperren? Das Personal, um dies zu kontrollieren, gibt es doch gar nicht.

      Die Deutsche Bahn schickt zu uns an die S-Bahn-Station seit Jahren einen Mann mittleren Alters als Putzkraft, der sich nicht mal ansatzweise bemüht, alles wegzukehren.

      Bewirb Dich doch dann Du um den Job.

      Und der @jaki01 soll das dann auch? ;)

      Netter Versuch, vom Thema abzulenken. Wirklich!

      Edit:
      Hab aber mal gesucht. Gibt keine freien Stellen in München.
      Ich sag ja, den Herrn kündigt wegen sowas keiner.
      Ob ich da Sozialneid verspüre? Ja, schon!
      Ich hab Jobs verloren, ohne sie sichtbar für Kunden nicht erledigt zu haben.

      naja dann verstehe ich nicht warum Du so einen Fetzen in die Diskussion wirfst wenn Du danach nichts dazu sagen willst. Ich meine es muss ja keine Diskussion sein.
      Ich weiß gar nicht wovon Du sprichst, also auf was Du mit dem Satz hinaus möchtest.

      Meine Antwort war in der Hauptsache an den Author des Artikels gerichtet.
      @jaki01 weiß worum es dabei geht.

      OK, dann sage es ihm doch am Besten persönlich.
      Wenn man etwas in einen öffentlichen Blog schreibt muss man m.E. damit rechnen, dass sich auch andere dafür interessieren :-)

      Alls gut, Peace, ihr zwei. Ich hatte mit @stehaller in der Vergangenheit über Pro und Kontra von Privatisierung diskutiert ... wobei er den Part des Libertären, ich den des Kommunisten übernahm. ;-)

      Naja vielleicht gibt es auch eine Position dazwischen.
      M.E. kann es bei beidem zu ungewünschtem Verhalten führen.
      Nicht nur private Unternehmen versuchen ihren Müll möglichst billig los zu werden, auch staatliche Institutionen sind z.B. für Bestechung anfällig und am Ende landet der Müll dann statt im Recycling irgendwo in Afrika.

      Es mag etwas dran sein, dass Müll Müll anzieht. Allerdings waren einige der Tüten auch etwas tiefer im Gestrüpp versteckt, das heißt, derjenige, der sie dort ablegte, muss ganz bewusst nach einem Ort gesucht haben, wo er unbeobachtet den Dreck entsorgen konnte ... Durch das Verpacken in Plastiktütchen vergrößerte er dabei aber sogar noch das Problem (der Hundekot allein hätte sich wenigstens irgendwann zersetzt).

      Solange nur die DNA der Hunde und nicht des Besitzers erfasst wird, kann ich damit leben. :) Wer seine Hunde nicht auf den Weg kacken lässt, wird auch nicht überwachbar ...

      Nichts gegen Privateigentum, es ist oft sauberer als öffentlicher Raum, aber - genauso wie ich nicht jeden in meinen Garten lasse - wäre die Frage, wo sich Menschen außerhalb ihres Hauses noch frei bewegen könnten, wenn alles privatisiert wäre. Nun, ich bin aber nicht prinzipiell gegen die Idee von mehr Privateigentum (über eine Regelung - teilweiser - öffentlicher Zugänglichkeit könnte man ja diskutieren).

      Unfortunately, all this is terrible, but the worst thing is that the problem of garbage is not only in Germany but also in most countries. Looking at your photos, it becomes scary for our planet and our generation. Thank you for a very relevant and painful topic.

      You are absolutely right, it's a huge problem everywhere in the world.

      However, what especially annoys me, is that Germany always self-righteously pretends to be the paragon of environmentalism which is completely wrong (as also my earlier articles prove).

      Die Problematik kenne ich nur allzu gut, hinzu kommt, dass man von manchen sogar belächelt wird, wenn man etwas weiter läuft, um den Müll zu entsorgen, z.B, wenn man untwerwegs ist und sich in der Nähe gerade keine Mülltonne findet, einfach nur traurig sowas.

      Das ist so ähnlich wie mit Leuten, die bei Rot über die Ampel gehen und sich dabei "cool" vorkommen, wie echte Rebellen/Outlaws eben, für die keine normalen Gesetze gelten.Bleibst du in so einem Fall stehen und tun andere es dir gleich, dann wird diesen gesetzlosen Revolutionären plötzlich ganz unwohl, wenn sie als "Einzige" die Ampel ignorieren und der Gang über die Straße für sie eine Art "Spießrutenlauf" wird, während die anderen Passanten sie komisch ansehen.Das nächste Mal bleiben viele sogar stehen, wenn du "mal" einen von ihnen in einer ähnlichen Situation widertriffst (Die meisten Menschen sind eben ein Rudeltiere^^).

      Was Ampeln betrifft, sehe ich es so, dass sie den Verkehr regeln müssen ... wenn es Verkehr gibt. Um es überspitzt zu sagen, würde ich nicht eine Stunde lang vor einer defekten, rot leuchtenden Ampel stehen bleiben, bei zugleich einem Kilometer freier (fahrzeugloser) Sicht in beide Richtungen. :)
      Regeln sind wichtig, aber kein Selbstzweck ...

      Als ich jung war überquerte ich einmal nachts um drei nach einem Disko-Besuch bei roter Ampel (und keinerlei Verkehr) die Straße. Hinter mir ertönende Rufe "Hallo!!" ignorierte ich, da ich mir sagte, das jemand, der mich kennt, doch sicher meinen Namen nennen würde ... Leider stellte sich heraus, dass die Rufenden zwei - aufgrund meiner Ignoranz aufgebrachte - Polizisten mit Hund waren ... die sich, vermutlich aufgrund der ereignislosen Nacht gelangweilt, vor der Disko auf die Lauer gelegt hatten. :)

      Müll einfach in der Landschaft zu 'entsorgen', insbesondere wenn es sich um nur extrem langsam zersetzbares Plastik (oder gar, wie im Artikel beschrieben, um giftige Batterien) handelt, ist (stets) zugleich umweltschädlich und höchst unästhetisch und meiner Meinung nach einfach äußerst verantwortungslos und dumm.

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