Das Upvoten – Bereinigung der Unklarheiten, Missverständnisse und Irrtümer sowie Tipps, Tricks und Feinheiten, 1. Teil

in #deutsch6 years ago (edited)

Upvote-Button groß.png

Nachdem ich über Monate hinweg mehrfach mitbekommen habe, dass neue Steemians Fragen zum Upvoten nicht selten in Teilen falsch beantwortet bekommen und/oder die Antworten teilweise missverständ­lich oder unklar formuliert werden (so auch mir am Anfang), und das auch von alten Hasen, habe ich Zahlenmensch mich in dieses Thema intensiv vertieft und, wie ich hoffe, es so gut aufbereitet, dass ich damit Fragen beantworten sowie die Unklarheiten, Missverständnisse und Irr­tümer bereinigen kann.

Dazu habe ich einige LibreOfficeCalc-Tabellen nebst anschaulichen Diagrammen erzeugt und schlage die Brücke zum wohl wichtigsten und beliebtesten Steem(it)-Tool, zur genialen SteemWorld unseres sehr geschätzten @steemchiller. Darin simuliere ich manche Tabellendaten und liefere mit beschrifteten Screenshots der SteemWorld eine weitere Veranschaulichung der Daten sowie der De­fizite, die mE in dieser Hinsicht in der SteemWorld vorliegen.

Vorerst lasse ich zur Vereinfachung den Schieberegler (Slider) noch weg, später integriere ich ihn in die detaillierte Betrachtung. In weiteren Beiträgen wird es um das Voten und Kommentieren von Beiträgen und Kommentaren gehen, die älter als 7 Tage sind sowie um weitere Tipps, Tricks und Feinheiten und um die exakte Berechnung des Upvote-Betrages.

1. Mär: „Ohne Schieberegler hast du durchschnittlich nur 10 Upvotes pro Tag zur Verfügung, da du damit genau die 20 % Voting Power (VP) verbrauchst, eben 10 mal 2 %, die du innerhalb von 24 h automatisch wieder aufgeladen bekommst.“

In zweifacher Hinsicht ein bisschen falsch:

Erstens wird hier offensichtlich angenommen, dass das Upvoten in immer gleichen 2-%-Schritten verläuft, also linear, und damit jeder Upvote die gleiche Verringerung der VP und auch den gleichen Voting-Betrag (= Voting-Amount = VA) bewirkt. Das dürfte der größte und verbreitetste Irrtum bei diesem Thema sein.

Richtig: Es sind immer 2-%-Schritte.
Falsch: Es sind immer die gleichen 2-%-Schritte.
Es ändern sich bei üblichem Upvote-Verhalten zwar nicht die 2 %, wohl aber die Basis, sprich der Bezugswert für die 2 %.

Es gäbe eine einfache Methode, bei der das Upvoten tatsächlich immer linear verlaufen würde. Davon rate ich aber ab, da man damit VP verschenkt. Und es gäbe auch eine reichlich unpraktische Methode (ausser man würde einen Upvote-Bot nutzen, der sich entsprechend einstellen liesse, ein solcher kam mir aber bisher nicht unter und wird es auch nicht geben), bei der man keine VP verschenken würde. Diese beiden Methoden stelle ich der Vollständigkeit und des umfassenden Verständnisses halber später noch dar.

Zweitens findet zwischen den Upvotes eines Tages die Aufladung ja auch statt, so dass die Zahl der mögli­chen Upvotes vor Unterschreiten der 80-%-Grenze stark davon abhängt, wieviel Zeit zwischen den einzelnen Upvotes vergeht.

Dazu kommt jetzt der erste, sehr kleine Teil meiner ersten, recht umfangreichen Tabelle. Die besteht zwar aus 1.188 Feldern (108 Zeilen x 11 Spalten), aber ich habe sie in mundgerechte Happen portioniert und serviere auch nur Teile davon, so dass wohl kein·e Leser·in schreiend davonlaufen, äh, -klicken wird. 😉 Und ich erkläre alles ausführlich und sehr verständlich anhand weniger Zeileneinträge und durch Verknüpfung dieser mit entsprechenden SteemWorld-Screenshots.

VP-Berechnung 1.11 Tabelle.png

Wie ist die gesamte Tabelle, von der wir jetzt nur den Anfang sehen, nun zu verstehen und zu ergründen? Dazu erst mal mein zugrunde liegendes Fallbeispiel mit folgenden Annahmen:

  1. Ein Delphin beschliesst, um Punkt 9 Uhr sein Upvote-Tagwerk zu beginnen und alle 7:12 min einen vollen Upvote (also ohne Schieberegler) zu vergeben (sh. Spalte 2). Der krumme zeitliche Abstand bewirkt, dass zwischen 2 Upvotes ganz genau 0,1 % VP wieder aufgeladen werden.
    .
    In der Spaltenüberschrift von Spalte 2 steht auch noch 1/200 Tag und 432 sec. Die Aufladung an einem Tag ist bekanntlich 20 % und 20 % / 200 = 0,1 %. Ein Tag hat 86.400 sec und 86.400 sec / 200 = 432 sec = 7:12 min.
    .
  2. Er beginnt mit voll aufgeladener VP und sein erster Upvote, der auf diesen 100 % VP basiert, bewirkt einen VA (= Gesamt-Reward) von genau 2,00 $ zum Zeitpunkt des erfolgten Upvotes.
    .
  3. Er ist sehr fleissig und votet ohne Pause genau 12 Stunden lang, bis er um Punkt 21 Uhr seinen 101. und letzten Upvote vergibt.

Erster Upvote:

In Spalte 5 sehen wir die besagten 100 % VP und in Spalte 6 die besagten 2,000 $ VA. Die Spalten 3, 4, 7 und 8 sind hier noch uninteressant. Da es ja ein voller 2-%-Upvote ist, ergibt sich in Spalte 9 die restliche, verbleibende VP von 98 % zum Zeitpunkt des erfolgten Upvotes. In Spalte 10 sieht man, dass es genau 2:24 h dauert, bis die VP um diese 2 % wieder aufgeladen ist. Das ist ganz genau ein 1/10 Tag, 24 h / 10 = 2,4 h = 2:24 h und 2 % / 20 % = 1/10. Spalte 11 ist hier ebenfalls noch uninteressant.
Jetzt das ganze in der SteemWorld:

.
VP-Berechnung 1.11a SW.png

Da ich den Schieberegler hier noch weglasse, habe ich den Block unter „Voting Values“ bis auf die unterste Zeile und den Schieberegler unten rosa abgeblendet.

Die 100 % VP aus Spalte 5 sieht man links oben ganz groß. Und den VA von 2,00 $ aus Spalte 6 sieht man hier gleich 3 mal. Aber „100 %“ taucht noch ein zweites Mal auf. Die beiden gleichlautenden Prozentsätze habe ich sehr verschieden und dick markiert, um zu verdeutlichen, dass beide nichts miteinander zu tun haben.

Hierher passt die Erklärung, warum ich statt Value (= Wert) Amount (= Betrag) verwende, also VA für Voting Amount statt VV für Voting Value. Dazu verweise ich auf meinen Beitrag Wert, Preis und Kaufkraft - eine Begriffsklärung, die für das Geld-Verständnis enorm wichtig ist. Nur ein Satz dazu: Werte im ökonomischen Sinn sind nach der Subjektiven Wertlehre nicht bezifferbar, etwas, das als Geldbetrag dargestellt wird, kann also kein Wert sein.

Ich habe mitbekommen, dass die beiderlei %-Angaben zumindest für neuere Steemians ohne Schieberegler missverständlich und/oder verwirrend sein können, vor allem wenn sie auch noch gleich hoch sind. Dass es sich bei dem Block unter „Voting Values“ um Beispiel-Prozentsätze und die dazugehörigen Votingbeträge bei Nutzung des Schiebereglers handelt, erschliesst sich einem Plankton so nicht. Dazu müsste er erst mit dem Schieberegler rumprobieren und ihn auf aufgeführte Prozentsätze einstellen, um dann die Übereinstimmung zu bemerken.

Auch kann er nicht auf Anhieb erkennen, dass der große VP-Prozentsatz links nichts mit den 6 Prozentsätzen daneben zu tun hat, zumal beim VP-Prozentsatz nichts dabeisteht. Und der Begriff „Voting Values“ bezieht sich ja auch nur auf die Beträge, nicht aber auf die Prozentsätze. Und wenn dann auch noch die VP auf 100 % steht und darunter der Betrag von $ 2,00 und gleich daneben auch 100 % und $ 2,00, kann ein Plankton wohl kaum anders, als beides gleichzusetzen!

Fortsetzung

Sort:  

Vielen Dank für deine Untersuchungen und diesen Artikel! Es ist interessant zu sehen, wie verwirrend die 'Voting Values' für neue Benutzer tatsächlich sein können und vielleicht sollte man das ganze wirklich etwas selbsterklärender darstellen.

Werte im ökonomischen Sinn sind nach der Subjektiven Wertlehre nicht bezifferbar, etwas, das als Geldbetrag dargestellt wird, kann also kein Wert sein.

Das ist mir neu, gerade in Bezug auf etwas wie z.B. den Wert einer Goldmünze. Man kann ja den Wert als Geldbetrag darstellen und macht es im Alltag auch so. Vielleicht kannst du das kurz etwas genauer erklären.

Ich hätte ansonsten nichts dagegen, den Titel in 'Voting Amounts' zu ändern. Klingt besser und ist eine genauere Beschreibung als einfach nur 'Werte'. Du hast mich schon fast überzeugt ;)

Wenn ich das richtig verstanden habe, ist hier der Wert im ökonomischen Sinne nicht richtig. Einen Wert kann nur nach Bedeutung auf ein Gut übertragen werden, je nach dem, wie hoch das Bedürfniss ist und wie sehr es von Bedeutung ist.
Das heißt, wenn ich abartigen Bierdurst hab, und mir sehr viel daran liegt, mein Bierdurst zu stillen, ist es mir viel wert, ein Bier zu kaufen.
Autor muss jetzt nur meine Interpretation bestätigen. :D

Ich beginne zu verstehen :) Es ist also nicht der Wert (value) sondern der Wert (worth) gemeint. Das macht Sinn, man sagt ja auch 'worth of a vote' und nicht 'value of a vote'...

Ich denke, ich werde es in 'Voting Amounts' ändern. Danke dir für den Gedankenblitz ;)

Servus @steemchiller, es freut und ehrt mich, dass du der erste menschliche Kommentator hier warst (nach dem austroboost-Bot)! Ja, @variola hat recht, aber diese Sichtweise ist kaum bekannt, auch nicht unter heutigen Ökonomen.

Ich nehme es damit halt sehr genau, da ich meine, dass Begriffe so exakt wie möglich sein sollen und auch möglichst passend verwendet und möglichst sauber voneinander abgegrenzt werden sollen, damit Kommunikation möglichst fruchtbar und reibungslos sein kann.

Nach value und worth habe nun aber ich bisher nicht unterschieden. Ich mache mir dazu noch Gedanken und zitiere auch noch das wichtigste aus meinem besagten Beitrag, um auf deinen ersten Kommentar noch etwas näher einzugehen. Aber jetzt ist erst mal Matratzenhorchdienst angesagt. Gute Nacht! 😴

Super! Es freut mich, dass du dir Gedanken zu dem Thema gemacht hast und dein Wissen hier mit uns teilst. Solche Tipps kann ich immer gut gebrauchen, da ich als Entwickler, der still und leise vor sich hin bastelt, nicht viel Zeit für solche Überlegungen habe und ich auch nicht so wirklich Ahnung im ökonomischen Bereich habe.

Ich habe es gerade mal mit dem Titel 'Voting Amounts' getestet und es passt leider von der Breite nicht in das aktuelle Layout. Ich müsste dafür einiges im oberen Teil ändern und es würde etwas gequetscht aussehen.

Vielleicht fällt dir ja noch ein besserer Titel ein, der etwas kürzer ist. Man könnte natürlich statt 'Voting' auch 'Vote' schreiben.

Hier ein paar Ideen, die mir gerade so durch den Kopf gehen:

  • Vote Strength
  • Vote Preview
  • Vote Worth

Vielen Dank nochmal für deine Hilfe!

Hat gedauert und wird auch ziemlich lang wg. der versprochenen Zitate aus meinem besagten Beitrag zum besseren Verständnis. Wenn es damit noch nicht klar ist, kann ich nur noch die Lektüre des ganzen Beitrags empfehlen. Leider erschließt sich einem das ziemlich komplexe Thema nicht in wenigen Sätzen, ist aber auch für Laien nicht allzu schwer fassbar (ich habe ja Ökonomik auch nicht an der Uni studiert, wohl aber autodidaktisch und in wenigen Laien-Seminaren). Die Zitate:

Dass Wert und Preis verschiedene Bedeutungen haben, verrät uns das Wort "preiswert", das ja sonst sinnlos wäre!

Der Wert wird vom einzelnen Marktteilnehmer zu einem bestimmten Zeitpunkt einem bestimmten Gut zugedacht, das Gut wird also von ihm auf seine höchst individuelle und auch nur gegenwärtige Art und Weise wertgeschätzt.

Ein andermal steht unser Handelsvertreter vor der Wahl: "Gehe ich jetzt in das feinere Lokal, wo ich für Schnitzel und Bier 18,50 SBD zahle oder doch lieber in das einfache Eckbeisl, wo es mich nur 13 SBD kostet und gehe dafür nachher noch in das nette Café, mein Budget hat halt nur 20 SBD?" Nun zur o. g. Präferenzskala (präferieren = bevorzugen), die in diesem Augenblick für dieses Individuum so ausschaut:

  1. Mittagessen im Eckbeisl, dann Kaffee und Kuchen im Café
  2. nur Mittagessen im feinen Lokal
  3. 20 SBD behalten und hungern

Sein dringendstes Bedürfnis ist gegenwärtig das Stillen seines Hungers. Der Einfachheit betrachten wir hier seine aktuellen weiteren Bedürfnisse nicht. Seine Wertschätzung für 1. ist also höher als die für 2., was ihm wiederum deutlich mehr wert wäre als 3., aber eh nicht zum Tragen kommt. Beim nächsten mal präferiert er 2. gegenüber 1., die Skala verschiebt sich also entsprechend und beim dritten mal ist Fasten angesagt, da präferiert er 3., also ändert sich die Skala schon wieder.

Wie sind diese Wertunterschiede nun zu beziffern? Fragen wir ihn einfach, seine Antwort: "Äh, was, wie beziffern? Geht doch gar nicht!" Genau so ist das! Eine Präferenzskala kann also nur eine Reihenfolge, hier von Gütern zur Befriedigung aktueller Bedürfnisse, abbilden, jedoch keine Wertunterschiede zwischen den einzelnen Bedürnisbefriedigungen messen und beziffern.

Werte sind nicht messbar, nicht bezifferbar, damit auch nicht mathematisierbar und nicht aggregierbar, erst recht nicht, nachdem sich die Werte bei jedem Marktteilnehmer auch noch laufend ändern, liebe BWLer und VWLer!

Beim recherchieren bin ich neben value und worth noch auf esteem gestossen. Über die Bedeutungen, Unterschiede, Feinheiten und deren Bezüge zur Ökonomik zu philosophieren, würde hier zu weit führen und unser eigentliches Thema eher nur am Rand behandeln.

Nur soviel: Wert im ökonomischen Sinn einerseits und im psychologisch-ethisch-moralischen Sinn andererseits ist nicht ganz voneinander trennbar. Da gibt es viele Überschneidungen, Wechsel- und Rückwirkungen und das ganze ist sehr tiefgründig und vielschichtig, steht es doch permanent im Zentrum menschlichen Denkens und Handelns.

Abgeleitet von "Upvote" würde ich "Upvote Amounts" bevorzugen, zumal sie ja systembedingt auch nur für den nächsten Upvote gelten (aber bei sehr niedrigen Amounts bleiben sie wg. der Rundung meist über mehrere bis sehr viele Upvotes hinweg gleich, zumindest bei nur 2 Nachpunktstellen ;-) ). Aber das wird ziemlich genauso breit sein.

Andererseits wird dort ohnehin eine größere Änderung nötig werden, wenn du es wie erwähnt selbsterklärender gestalten willst (ein anspruchsvolles Unterfangen, das ich schon ein wenig angedacht habe, aber noch nichts dazu sagen kann). "Vote Amounts" würde es sicher auch tun, da sich wohl kaum ein Steemian je Gedanken über die Value-Worth-Amount-Thematik gemacht hat.

Du könntest den Voting-Values-Block etwas verbreitern, indem du Zwischenräume nach links und rechts verringerst. Auch die Tabelle rechts daneben ließe sich noch etwas zusammenschieben.

Ja, schau' ich denn richtig?! Ein Artikel von Hans, juchu!
Du hast dieses komplexe Thema echt toll beschrieben, das meiste kann ich nachvollziehen, danke!
Werde mal rasch den zweiten Teil lesen, dann bin ich bestimmt noch schlauer ;)
Liebe Grüße,
Chriddi

Servus,

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Auf dem dem Steemit-Austria Discord-Server kannst du nette Leute kennen lernen und deine Beiträge promoten.

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Sehr schön, das mit den 2% Schritten war mir auch nicht klar.

Das mit den Prozenten muss man erstmal wissen, so kompliziert ist es ja eigentlich nicht. Resteem.

Zum Wert: im netzwerkwissenschaftlichen Sinne gibt es noch den Nutz(Wert) englisch "value" wie bei Metcalfes Gesetz, welcher dort bezifferbar ist. Kann man sagen, dass es einen kumulierten Wert aus vielen verschiedenen Werten (im ökonomischen Sinne) gibt, welcher der Preis ist?. Bzw. der Preis als Quantifizierung für das Wertmaß (=wie viel an Münzen).

Danke dir für Upvote und Resteem! Tut mir leid, dass ich die Antwort verbummelt habe. Ich verweise dazu auf meine ausführliche Antwort weiter oben an @steemchiller. Deine Doppelfrage kann ich nur mit einem klaren nein beantworten.

Ich habe in Wikipedia nur gelesen, dass der Nutzen proportional im Quadrat der Teilnehmeranzahl steigen soll. Aber was bitte ist denn der konkrete Nutzwert bei z. B. 1.000 Teilnehmern und wie lautet die Werteinheit?

Ich habe in Wikipedia nur gelesen, dass der Nutzen proportional im Quadrat der Teilnehmeranzahl steigen soll. Aber was bitte ist denn der konkrete Nutzwert bei z. B. 1.000 Teilnehmern und wie lautet die Werteinheit?

Genau aus diesem Grund meine Frage. Log1000^2 wäre der Wert welcher in Dollar gemessen werden kann. Metcalfes Law wurde für etliche Netzwerke validiert (Facebook, Tencent,..und später Bitcoin, Ethereum und Dash). (Alabi 2017)


[Cermak 2017]

beutet aber auch sobald der aktuelle Preis vom Null-Modell/ Metcalfe abweicht, ist es ein manipulierter Preis im Sinne von Spekulation. Somit kamen Forscher auch darauf Abweichungen vom Null-Model als potentiellen Indikator für Blasenbildung zu nutzen. Bisher hält es sich in den Wissenschaftlichen Papern. Sogar Didier Sornette hat ein Paper dazu verfasst (Sornette et al. 2018 - Are Bitcoin Bubbles Predictable? Combining a Generalized Metcalfe's Law and the LPPLS Model)

heißt natürlich nicht, dass der Preis vorhersagbar wäre, nur Abweichungen von einem Preis wo er sein müsste, können relativ zeit-nah detektiert werden. Es würde kein Netzwerk mit 1 Milliarde Nutzer geben dessen Wert durch Manipulation langfristig unter V=a*N² gehalten werden kann.

Vitalik Buterin arbeite mit verschiedenen Varianten von Metcalfe um zu Zeigen, dass eine Hardfork somit nicht nur eine Halbierung des Wertes sondern eine Viertelung zur Folge hat. Die Userbase teilt sich im Idealfall und bei N² wächst das Netzwerk nicht nur exponentiell mit jedem weiteren User/Knoten sondern verschwindet auch genauso schnell wieder (Buterin 2017) - A Note on Metcalfe's Law, Externalities and Ecosystem Splits

Danke für die Antwort und Viele Grüße

Jetzt melde ich mich doch nochmal, recht spät. Interessant, auch wenn ich es nicht alles verstehe. Es geht wohl im wesentlichen um Netzwerkeffekte.

Log1000^2 wäre der Wert welcher in Dollar gemessen werden kann.

Wie geht diese Messung genau vonstatten?

So (ganz einfach aus der Topologie): sinds zwei Rechner, gibts nur eine Verbindung. Bei drei Rechnern nur drei aber bei vier, da sinds schon sechs. Bei fünf sinds 10. Bei 12 sinds plötzlich 66

und diese Konnektivitäten sind ja auch Möglichkeiten. Du kannst bei Facebook mit einem Freund von einem Freund von einem Freund...von einem...usw. kommunizieren.

Bei inhomogenen Netzwerken mit Sprachbarrieren, muss man das Modell entsprechend anpassen, Nur weil du theoretisch mit jemandem aus Senegal verbunden bist....kommunikation muss nicht nur möglich sondern auch wahrscheinlich sein, daher gibts bestimmte Anpasungen (Metcalfe war Erfinder des Ethernets, da spielte sowas keine Rolle).

Bitcoin ist aber kein soziales Netzwerk von daher

Ok, danke für die Infos, aber mir ging es um was anderes;

Log1000^2 wäre der Wert welcher in Dollar gemessen werden kann.

Das verstehe ich nicht. Wie geht diese Messung in Dollar exakt vonstatten und wie wird die Verbindung zur Maßeinheit Dollar hergestellt und was ist das Messergebnis, welche Umrechnungen finden ggf. statt?

achso wie die Marketcap daraus modelliert wird.

p = e^(α0) u^(β0), β0 = 2

u sind die User bzw. als Proxy die aktiven Adressen (bringt Ungenauigkeit rein, geht aber nicht anders)

oder allgemein mit den Varianten

Sarnoffsche Funktion V = a × n a: USD/MAU
Reedsche Funktion V = a × (2^(n) − 1) a: USD/MAU
Odlyzko’sche Funktion V = a × n log(n) a: USD/MAU
Metcalfesche Funktion V = a × n² a: USD/MAU²

dabei ist MAU die monthly active users = MAU

Das erklärt denk ich wie der USD dort Einzug findet. Aber der eigentliche Modellierungs-Vorgang umfasst noch Regression und allerlei Anpassung, wie man bei Sornette et al. lesen kann (bin da zu doof für aber finds alle mal interessant, da es der klassischen Ökonomie widerspricht)

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Danke für den interessanten Artikel.

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