Wahlbetrug in Deutschland ist keine Ausnahme sondern Regel?! - wissenschaftlich fundiert

in #deutsch6 years ago (edited)

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Liebe Staatsfreunde,
liebe Staatsfeinde,
liebe Wissenschaftler,
liebe Gläubiger
und auch liebe Leute, welche sich nicht einkategorisieren,

heute komme ich mit einer sehr problematischen Sache zu euch.

Laut folgender empirischer Studie soll Wahlbetrug in Deutschland keine Ausnahme sein.
Sondern die Regel.
^ indirektes Zitat von der Wächter

Zuerst ein mal hier die Studie.

This article investigates electoral irregularities in the 1990 to 2005 Bundestag elections of unified Germany. Drawing on the Second Digit Benford Law (2BL) by Mebane (2006), the analysis consists of comparing the observed frequencies of numerals of candidate votes and party votes at the precinct level against the expected frequencies according to Benford’s Law. Four central findings stand out. First, there is no evidence for systematic fraud or mismanagement with regard to candidate votes from districts where fraud would be most instrumental. Second, at the state level (Bundesland), there are 51 violations in 190 tests of the party list votes. Third, East German states are not more prone to violations than Western ones. This finding refutes the notion that the East’s more recent transition to democracy poses problems in electoral management. Fourth, a strong variation in patterns of violation across Bundesländer exists: states with dominant party control are more likely to display irregularities. The article concludes by hypothesizing and exploring the notion that partisan composition of nominees involved in the counting may produce a higher likelihood of violation and be a cause of Länder variation. This may especially be the case when a party dominates in a Bundesland or opponents to the former socialist regime party are involved in the counting.

Highlights
► We apply a Second Digit Benford Law test to post-unification German elections. ► Candidate votes do not display evidence for systematic fraud or mismanagement. ► We detect electoral irregularities at the state level.

Außerdem sehr interessant finde ich, dass die Studie weder in Deutschland noch in deutsch veröffentlicht wurde.
Da hatte man wohl Angst vor Folgen ? Und dies trotz unserer Meinungsfreiheit?

Der Wächter hat bereits vor ziemlich genau 2 Jahren darüber geschrieben.
Dort wird die Methodik erläutert und auf die Ergebnisse eingegangen.
Ich möchte hier noch das "Fazit" zitieren:

So bleiben die Forschungsergebnisse völlig unbefriedigend. Denn mit Hilfe des Benfordschen Gesetzes lässt sich nichts über die Größenordnung sagen. Goerres und Breunig können auf Basis ihrer statistischen Berechnungen zwar eindeutig belegen, dass eine oder mehrere Parteien von der Wahlabweichung betroffen sind, aber ihre Berechnungen lassen weder eine Aussage darüber zu, in welchem Umfang das Wahlergebnis falsch ist, noch in welche Richtung manipuliert wurde.

„Unsere Analyse funktioniert wie ein Fieberthermometer“, sagt Achim Goerres, „wir haben gezeigt, dass ein ernstes Demokratieproblem existiert, können es aber nicht erklären.“ Dafür wären weitere Untersuchungen notwendig, nur haben die regierenden Parteien daran keinerlei Interesse.

Mit der Rhetorik stimme ich nicht ganz überein.
Mit dem Inhalt dafür um so mehr.

Ich habe bereits versucht meine Meinung zur aktuellen Situation unserer Demokratie zu erläutern. (Demokatie am destruktiven Endbahnhof?)
Nachdem ich diese Studie fand, haben sich meine "Ängste" nicht beruhigt.

Mein Ziel ist es nicht unserer Demokratie, wenn es denn eine ist, zu schaden, wie es mir oft unterstellt wird.
Ich stelle lediglich Fragen.

Und ich bin besonders gespannt auf Antworten von Leuten, welchen ich schon öfters unter meinen Artikeln begegnet bin!

Ich erhoffe mir hier eine konstruktive Diskussion.

Euer Baron

Sort:  

Außerdem sehr interessant finde ich, dass die Studie weder in Deutschland noch in deutsch veröffentlicht wurde.
Da hatte man wohl Angst vor Folgen. Und dies trotz unserer Meinungsfreiheit?

Hey @luegenbaron
Ich glaube nicht, dass es etwas mit Angst vor irgendwelchen Folgen zu tun hat, wenn eine Studie nicht auf Deutsch veröffentlicht wird.
Christian Breunig ist Professor an der Universität Konstanz. Er hat noch viele andere Studien veröffentlicht, die ebenso nur auf English erschienen sind. Es ist eher unüblich eine wissenschaftliche Arbeit in English und in Deutsch zu veröffentlichen, da das einfach unnötiger zusätzlicher Aufwand ist.
Die Studie wurde soweit ich sehe im "Electoral Studies" veröffentlicht. Einer internationalen wissenschaftlichen Zeitschrift. Die kann man sich auch in Deutschland besorgen.
Nicht immer so viel schwarz sehen ;)

Ich verstehe voll was du mir sagen willst!
Trotzdem finde ich das ganze extrem fragwürdig.
Man macht sich den riesen Aufwand das alles zu erforschen, auszuwerten, etc pp
Sagt, man möchte damit die Leute in De etwas wachrütteln, dann ist es einem jedoch nicht wert die Studie in die Muttersprache der Betroffenen zu übersetzen.
Aufwand / Kosten - ja okay. Aber schau dir mal den Nutzen an, wäre die Studie (auch) in deutsch ;)
Davon abgesehen denke ich, gibt es einige Übersetzer die recht günstig arbeiten..
Mittlerweile ja KIs..

Wie gesagt, das ist eine Fachzeitschrift, die anscheinend international anerkannt ist. Daher ist sie auf englisch. Dort etwas zu veröffentlichen ist ein Privileg.
Klar hätte man den Beitrag auch auf Deutsch übersetzen können und in einer deutschen Zeitschrift veröffentlichen können, aber man veröffentlich nicht zweimal denselben Beitrag und eine deutsche Zeitschrift hätte wahrscheinlich nicht dieses Renommee gehabt.
Für Wissenschaftler sind solche Veröffentlichung bares Geld, da so ihr Wert bestimmt wird. Und wer sich wirklich für diese Themen interessiert und überhaupt die Studie verstehen kann, der kann wahrscheinlich auch englisch, da ich vermute, dass der Großteil der Fachliteratur im Politik-Studium auf englisch ist. Dieser Artikel ist nicht für die breite Masse gemacht.

edit: Du kannst ja mal dem Herrn Breunig eine E-Mail senden und fragen, wieso die Studie nicht auf Deutsch ist. (Profs sind auch nur Menschen und beantworten gerne E-Mails)
https://www.polver.uni-konstanz.de/breunig/team/breunig/

Für Wissenschaftler sind solche Veröffentlichung bares Geld, da so ihr Wert bestimmt wird.

Würde eine 2. Veröffentlichung dann nicht noch mehr Geld generieren? Es ist ja nicht einfach copy paste & ein 2. mal veröffentlicht, sondern eine Übersetzung.

aber man veröffentlich nicht zweimal denselben Beitrag

Das wusste ich wirklich nicht. - Und das bezieht sich auch auf Übersetzungen? Ist ja wie gesagt nicht einfach copy paste der gleiche "Beitrag".

Mit Herrn Breunig würde ich allgemein sehr gerne mal sprechen. :)
Um ihm bei deinem Link eine E-Mail schreiben zu können muss ich mein E-Mail Programm nutzen..
Steht da nicht irgendwo einfach eine E-Mail-Adresse?

Rechtklick auf "Send E-Mail": E-Mail Adresse kopieren. ;)

optimal, danke dir^^
E-Mail ist raus ;)

Was die Studie sagt:

First, the results reveal minimal evidence of systematic
fraud or mismanagement with regard to candidate votes.
Across 1500 tests, only four deviant cases are identified.
The implication is that there is no evidence for “easy” fraud
in Germany, i.e. manipulation at the district level to influence
direct seat outcomes by changing a relatively small
number of votes.
[...]
It is beyond the scope of these data to produce a solid
foundation for what might be the reasons behind these
patterns of electoral irregularities.



Was du sagst:

Laut folgender empirischer Studie soll Wahlbetrug in Deutschland keine Ausnahme sein.
Sondern die Regel

Gelegentlich hilft es halt auch mal, eine Studie zu lesen und nicht nur das Abstract.
Obwohl...hey, das steht ja sogar schon im Abstract!

Candidate votes do not display evidence for systematic fraud or mismanagement.

Warum sollte man über etwas diskutieren, was offenbar keine wirkliche Grundlage hat?
Gab es systematischen Wahlbetrug? Nope.
Gibt es Unregelmäßigkeiten, für die es viele Erklärungen geben könnte? Yep.
Das sind allerdings zwei verschiedene Dinge. Das wüsstest du, wenn du die Studie gelesen und verstanden hättest. Hast du offenbar allerdings nicht.

Hey @egotheist !
Danke dir für den Kommentar, wenn auch etwas unpassend.

Was du sagst:

Leg nicht alles so auf die Goldwaage.
Ich nutze hier auf Steemit einige Stilmittel um zu ködern, Aufmerksamkeit und Reichweite zu generieren.
Nicht alles was ich schreibe, bin ich.
Aber ich kann es dir auch nicht verübeln.
Wenn ich es so schreibe, kannst du es natürlich zitieren und darauf eingehen.
Aus dem Grund habe ich mich schlussendlich in der Überschrift dazu entschlossen '?!' einzusetzen.

Ich habe die Studie jedenfalls gelesen.
Auch wenn es nicht ganz einfach war an sie ranzukommen. Vor allem als Schüler ohne Geld.
Und jetzt gerade lese ich eine Studie, welche meint, dass das Benfordsche Gesetz diesbezüglich irrelevant ist.
Anstatt mich anzugreifen könntest du mir in Zukunft gerne lieber qualitativen Input geben. :)
Greets
PS:
Ich finde es zum Beispiel auch sehr interessant, dass ich keine Studien bezüglich Wahlhelfern finde..
Und das in unserer bürokratischen, wissenschaftlichen Demokratie

Leg nicht alles so auf die Goldwaage.
Ich nutze hier auf Steemit einige Stilmittel um zu ködern, Aufmerksamkeit und Reichweite zu generieren.
Nicht alles was ich schreibe, bin ich.

Damit kann man sich immer super rausreden. Es ist nicht meine Aufgabe zu entschlüssen, was du eventuell gemeint haben könntest. Ich bewerte das, was ich sehe.

Aus dem Grund habe ich mich schlussendlich in der Überschrift dazu entschlossen '?!' einzusetzen

Noch so ein Strohmann. Du hast es im Text selbst nochmal hervorgehoben.

Anstatt mich anzugreifen könntest du mir in Zukunft gerne lieber qualitativen Input geben. :)

Ich greife nicht dich, sondern deine Art der Darstellung an. Was du machst, ist, Dinge aus dem Kontext zu reißen bzw. sie schlicht falsch wiederzugeben, um billig Aufmerksamkeit zu generieren. Glückwunsch, ist dir gelungen. Trotzdem eine beschissene, weil intellektuell unaufrichtige, Art des Umgangs mit wissenschaftlicher Forschung.


Und da du ja immer so viel Wert auf qualitativen Input legst:

Wie wäre es, wenn du dich einmal an deine eigenen Erwartungshaltungen misst, hm?
Qualitativ hochwertig wäre es gewesen, eine Forschungsfrage zu formulieren - z.B. etwas wie:

"Existieren Beweise innerhalb eines Zeitraums X für systematischen Wahlbetrug in Deutschland?"

Anschließend hättest du die Ergebnisse obiger Studie (und idealerweise noch anderer) adäquat darstellen und diskutieren können. Inklusive der Limitation ihrer Anwendbarkeit.
Nichts davon hast du getan, aber erwartest dafür von anderen "Qualität" zu liefern? Ich bitte dich. Erwarte nichts, was du nicht selbst liefern kannst.

Und komm mir nicht "Uhh, ich stelle nur Fragen" - Unsinn, du stellst keine Fragen, du missbrauchst wissenschaftliche Forschung für deine pseudorevolutionäre Attitüde und fühlst dich angegriffen, wenn Leute diesen Missbrauch hervorheben.

Man kann so viele Dinge kritisch beleuchten - aber dann sollte man es halt auch methodisch sinnvoll machen und nicht nur simples Cherry-Picking betreiben oder Dinge behaupten, die schlicht nicht richtig sind.

Loading...

Es kommt drauf an, wie man Wahlbetrug definiert und aus welcher Sicht man es betrachtet. Und es kommt auch darauf an, was man unter einer demokratischen Wahl versteht, oder was bestimmte Ablaufsverfasser darunter verstehen. Hier mal eine Sichtweise aus der Sicht eines Parteilosen https://steemit.com/deutsch/@zeitgedanken/warum-funktioniert-unser-rechtssystem-nicht-teil-3

Super! Dankeschön für diesen Kommentar!
Und deinen Post!

Also ich bin jetzt kein Wissenschaftler und kein Statistiker aber meine Auffassung ist, dass unterschwelliger bzw. indirekter "Wahlbetrug" schon bei der Meinungsbildung anfängt und ich finde die politische Berichterstattung in den deutschen Mainstream-Medien schon sehr einseitig und überhaupt nicht pluralistisch, wie man z.B. bei der Berichterstattung über Russland/Skripal letztens gesehen hat. Oder es werden bewusst über die Hintergründe von Gesetzesvorlagen nicht oder manipulierend berichtet, um mit politischer Stimmungsmache Wähler eher für sie schädliche Gesetze zu erlassen, wie man am Beispiel des angeblichen Datenschutzes durch die DSGVO sehen kann, wobei mit der hochgeschaukelten "Empörung" über den Datenmissbrauch durch Facebook eine Steilvorlage geliefert wurde. Und dabei wird von den Politikern den Bürgern auch noch vorgegaukelt, man würde ihre Rechte schützen. Meiner Meinung nach ist das im weiten Sinne eben auch Wahlbetrug an den Bürgern und ich finde, das bringt z.B. der Dirk Müller am Beispiel Facebook ganz gut auf den Punkt:

Schau ich mir an! :)

Wirklich sehr gutes Video, welches es auf den Punkt bringt!
Nun: Wie sensibilisiert man Menschen darauf was momentan wirklich vor sich geht?

Danke, ich finde zwar dass der Müller oft übertreibt, aber manche Sachen von ihm sind sehr aufschlussreich;-) Ja das mit der Sensibilisierung geht wahrscheinlich nur, indem man solche Aufklärung in den sozialen Netzwerken und im privaten Umfeld verbreitet und schon Kinder in Sachen Medienkompetenz erzieht/aufklärt;-)

Joa. Übertreibung ist eben auch ein Stilmittel.
Kann man positiv und auch negativ interpretieren.
Seine Arbeit schätze ich bisher jedenfalls. Sobald ich wieder etwas mehr Zeit habe, werde ich mir noch mehr von ihm anschauen.
Mir eine gefestigtere Meinung bilden.
Danke für den Tipp.^^

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Man kann dazu aber auch anmerken, dass die Aussagekraft von Benford's Law auf dynamische Systeme zumindest umstritten ist.

"Der Wächter" pickt sich sowieso nur Sachen raus, die in das teilweise recht krude Weltbild der dort schreibenden Agitatoren heraus.

Zur Veröffentlichung auf Englisch hat @hatoto sich ja schon geäußert. Wie immer alles nicht so ganz schwarz und weiß. ;-)

Danke dir für den Kommentar!
Und vor allem die Studie, sehr interessant!

Dass ich die Rhetorik des Wächters nicht so toll finde, habe ich ja bereits klargestellt.

Schade nur finde ich, dass du mich hier in die Rolle des schwarz-weiß-Denkers stecken willst..
Ich stelle Fragen.
Auf der Hoffnung nach qualitativen Input.
Also im Grunde, nach der von dir verlinkten Studie. ;)
Greets

Eigentlich hielt ich das Deutsche Wahlsystem soweit für halbwegs intakt und einfach nur die Bevölkerung zu dämlich. Wir wissen doch wie es läuft: 3 Monate Wahlwerbung, alle Parteien die wirklich etwas ändern wollten komplett ignorieren und eine Wahl zwischen Pest und Cholera inszenieren. Einen von den Beiden wird der Michel schon wählen.
Wahlmaschinen blieben uns erspart zum Glück, womit das Ding halbwegs transparent bleibt.
Würde trotzdem lohnen mal weiter zu hinterfragen.

Ja ich weiß es halt auch nicht.
Ich bin gerade am Beginn meiner demokratischen Reise.
Denn ich habe mich dafür entschieden der Demokratie noch eine Chance zu geben.
Es gibt zwar mehr als genug Wissen, was gegen Demokratie steht. Trotzdem:

Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen, abgesehen von all den Anderen.

Winston Churchill

Wenn es denn "Demokratie" ist - DIE würde ja implizieren dass wir etwas mitzureden hätten. Aber haben wir das? War das mit dem Kosovo so gedacht als wir Rot/Grün und damit Kohl aus dem Amt wählten? Kohl hätte das mit mitgemacht. Welche Wahl hatten wir? "Volk" oder doch eher "Untertanen"?
Und wenn wir schon bei Zitaten sind:
"Durch die Aufspaltung der Wähler in das politische Parteiensystem können wir sie dazu bringen, ihre Energie für Kämpfe aufzubrauchen, für Fragen die keinerlei Bedeutung haben"
Montagu Norman, Gouverneur der Bank of England von 1920-1944, bei einer Ansprache vor der Bankiersvereinigung in New York 1924

Ja, DABEI kommt dann die Frage auf: WARUM um alles in der Welt sollten die da noch bescheissen?!

Ich denke wir sind uns einig wenn ich sage, dass Demokratie nichts dafür kann.
Wenn ich sage, dass ich der Demokratie noch eine Chance gebe, heißt dies nicht, dass das gleiche für alle bisherigen Politiker gilt! ;)
Das Zitat kenn ich auch.^^
Emotional werden bringt uns jedoch nicht weiter.

Keine Antworten... Nur noch mehr Fragen ;-)
Klar dass der Painstream sowas nicht aufgreift. Dessen Aufgabe wäre das doch eigentlich. Nicht die des Forschers. Der hat veröffentlicht und erreicht mit Englisch weit interessantere Kreise. Könnten ja die Russen aufgreifen und übersetzen bzw. etwas daraus machen.
Was ist mit alternativen Medien? Free21, KenFM, Rubikon? Vielleicht mal drauf stoßen?

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