UNCHAINING FROM THE BLOCK

in #life6 years ago (edited)

English down below

Hier bin ich und schaue mir die Nachrichten auf diesem Kanal an. Gesperrte Bankkonten, Elend in Venezuela und was weiß ich nicht noch alles. In einem Versuch, eine Zusammenarbeit mit einigen aus der SteemSTEM Community zu realisieren, beabsichtigte ich, etwas Leben und Lust in meine Bloggerei zu bringen. Tatsächlich war ich interessiert and echten Kollaborationen und versuchte mehrmals im Chat etwas ins Laufen zu bringen. Ich sprach Themen und Spezialgebiete an, die alle etwas Wirkliches in der Welt bewegen wollen und die darauf aus sind, Lösungen für die Probleme von uns modernen Gesellschaften anzubieten. Ich sah mich hier auf der Plattform als jemanden, der wertvolle Informationen über meine Arbeit und meine Weltsicht anzubieten, eine Verbindung herzustellen zwischen virtueller und realer Existenz. Die Bezüge, die ich in meinen Artikeln herstelle, haben stets eine Verbindung zu dem, was ich real tue und sind gekoppelt an tatsächliche Handlungen.

Seit September las und lernte ich einiges. Skeptisch war ich jedoch stets, was die "Befreiung" betrifft. Viele reden ja davon, dass eine dezentralisierte Blockchain eine Art kleine Leute Mittel ist, um sich von zentralen Machtstrukturen zu trennen und die Dinge selbst in die Hand zu nehmen usw. Das sehe ich nicht so. Vielmehr ist die Blockchain und ihre dazugehörige Technologie fester denn je an die Abhängigkeit gekoppelt. Nämlich an die Stromlieferanten, die ja immerhin mittlerweile das Herz und die Lunge jedweder "Transaktion" sind. Alles, was derzeit so furchtbar hoch gejubelt wird, ist lediglich alter Wein in neuen Schläuchen. Zumeist lese ich von jungen Männern, dass Künstliche Intelligenzen eine Art Wächterfunktion über uns Menschen übernehmen werden und fantasieren sich in eine Welt hinein, die sie einerseits wonnig köstlich schauern und sie andererseits sich selbst von oben beobachten lässt. Steuert noch der Mensch die Maschine oder steuert die Maschine den Menschen. Das Fragezeichen dahinter ist unnötig. Wir wissen es längst.

Wir sind im Utopia (oder Dystopia) angekommen, von dem wir noch immer meinen, es läge in der Zukunft. Es ist durchaus so, dass die Kommunikation auf diesem Kanal manche Lektion schenkt. Man mag manche Freundschaft geschlossen haben, die das W-Lan überlebt. Ich ahne jedoch, dass in der Hauptsache nichts davon wirklich tief geht oder Bestand hat. Oh, nicht etwa, weil ich das anzweifele, denn das tue ich nicht. Sondern, weil ich glaube, dass eine überwältigende Mehrheit dies anzweifelt.

Wer meine Beiträge verfolgt hat und eine Ahnung davon erhielt, dass meine Haupt-Themen sich um Geburt und Tod drehen, wird auch verstanden haben, dass das alles hier wenig Sinn macht, wenn man nicht noch ein Leben außerhalb der Blockchain führt. Tatsächlich habe ich, seit ich hier bin, einige Freundschaften weniger gepflegt bzw. sind meine Freunde nicht in den Genuss gekommen, dass ich mich in schöner Regelmäßigkeit bei ihnen gemeldet habe. Sie kennen das schon von mir, da ich stets einige Projekte habe, die mich befassen. Traurig stimmt mich, dass der Strom des Interesses, die Anteilnahme, die Leidenschaft für das Leben etwas ist, was scheinbar nicht mehr viele Menschen mit mir teilen. Das meiste von dem, was ich hier lese oder erkenne, ist eine Art Abzieh-Realität, die nicht wirklich verbunden ist zur physischen Existenz.

Wieso bin ich überhaupt hier gelandet? Ganz einfach: Weil ich Zeit habe und oft einsam bin. Ich arbeite wenige Stunden in der realen Welt, bin an drei verschiedene soziale Institutionen angedockt und berate im Höchstfall 18 Klienten in der Woche. Das an sich ist schon eine recht stattliche Zahl, nimmt man die Tatsache, dass ich jedem einzelnen Klienten meine volle Unterstützung, Aufmerksamkeit, Zuneigung und Fachwissen gebe. Die meisten Menschen vermissen so etwas wie eine elterliche Führung, sie wollen Weisheit und Mitgefühl, Interesse und Anteilnahme. Die gebe ich ihnen. Erwachsene sind in meiner Beratung, die noch nie wirklich erwachsen geworden sind und sie wissen nicht, wie man "gibt". Sie sind wie verhungernde Kinder, die sich an mich klammern, weil ich in ihrer Welt oft die Einzige bin, die ihnen wirklich zuhört und sie sieht. Manche Menschen laufen durch ihr ganzes Leben, ohne dies erfahren zu haben und wenn sie es erfahren, erkennen sie es nicht.

Was ich hier wie anderswo erfahre, ist, dass sich vom allgemeinen Schmerzkörper ernährt wird, also einerseits die Klage etwas ist, von der sich Menschen angezogen fühlen, weil sie im Klagen eine Gemeinsamkeit finden - dazu zählt auch jede Form von Zynismus, Resignation und sich Lustigmachen. Das andere Extrem ist die übertriebene Jubelei, das exzessive Beweihräuchern von Erfolgserlebnissen, die fröhliche Grimasse. Dazwischen gibt es nicht sehr viel. Wie auch? Wer will etwas lesen oder konsumieren, was weder das eine noch das andere ist? Trotzdem: auf diese Mitte kommt es an.

Von den gelassenen und intakten Seelen liest noch hört man persönlich. Sie brauchen kein Publikum und haben darum kein Sendungsbedürfnis. Das sind Menschen, die das Internet und jede andere Form von Medium vernachlässigen.

Ich kenne ein paar. In meiner kleinen Gemeinde, aus der ich stamme, gibt es die Frauen, die tief religiös gegen eine Übermacht stehen, die sich bis in ihre Küchen hineingefressen hat. Dennoch widerstehen sie. Gehen in die Kirche, haben ihre Gemeinschaft und kümmern sich um Speisen und Getränke. Die Tantchen haben ihre Gärten und lieben ihre Blumen und Gewächse. Sie alle schauen kein Fernsehen und halten ihre lästigen Familienmitglieder aus, die sich nicht von ihnen sagen lassen wollen, wie sie ihr Leben zu leben haben. Die, nachdem die Zeitung gelesen und die Nachrichten geschaut sind, ankommen und diesen Frauen damit auf die Nerven gehen, dass sie zutiefst unzufrieden sind. Wie oft ich das schon erlebt habe. Bei den alten Leutchen, die für mich schon als Kind alt waren, fühlte ich, dass sie sich zutiefst bemühten, sich gegenseitig zu stützen. Ich sah im Schlafzimmer meiner Eltern meine Mutter liegen, mit Schröpfgläsern auf dem Rücken und es roch streng nach einer medizinischen Salbe. Rein pflanzlich natürlich. Die Menschen um mich herum pflegten sich tatsächlich gegenseitig anzufassen und sich Umarmungen und Küsse bei der Begrüßung zu geben. Besonders die Toten hatten es ihnen angetan und sie kümmern sich noch immer rührend um sie soweit sie es noch können. Die Gebräuche und der Kult scheint aus einem anderen Jahrhundert zu stammen und er stirbt mit den Alten aus.

Ich selbst habe mich weit davon entfernt. Doch ich spüre den Sog und die Aufrichtigkeit, die hinter diesen Handlungen steht, ein tiefes Mitgefühl und die Sorge der noch lebenden Mütter um ihre Nachkommen. Hier fühle ich mit ihnen. Sämtliche Frauen in meiner Familie und Verwandtschaft haben helfende Berufe.

Niemand, der nicht lebendiger Zeuge einer solchen Gmeinschaft geworden ist, ist sich dessen bewusst, was das wirklich bedeutet und welche Kraft davon ausgeht, dass diese Frauen zusammenhalten, was sich zu lösen beginnt. Das Spielfeld von uns Frauen ist jedoch klein und unbedeutend geworden. Wir selbst sind unfraulich geworden als wir uns dazu überreden ließen, unsere Domäne zu verlassen und nach den Regeln und Prämissen einer technisch dominierten Welt zu agieren. Wie viele wissenschaftliche Artikel ich verfasst habe in der Annahme, durch Logik und Ratio zu einem besseren Verständnis beizutragen. Schön, es hat mir einige hoch gerankte Artikel eingebracht - ich sehe darin eine Wertschätzung und ein Erkennen, darum danke ich dafür von Herzen. Doch die Botschaft im Ganzen ist unbequem. Sie fällt einer Oberflächlichkeit zum Opfer, die ihren Siebentagesrhythmus strikt verfolgt. Was interessiert ein Artikel von gestern wenn heute schon ein neuer da ist?

Ganz sicher mache ich mich damit nicht populär. Ich bin dennoch davon überzeugt, dass diejenigen, die lasen und verstanden worum es mir geht, etwas mitnehmen. Ich bin davon überzeugt, dass im Leben meiner realen Klienten eine Wertschätzung erfahren wird, die sie bewegt. Selbst wenn es nicht jetzt und sofort passiert, ich bin sicher, dass im weiteren Verlauf meine Handlungen und Beratungen einen nachhaltigen Effekt haben. Denn mir geht es ja ebenso. Überall, wo ich Freundschaft erfuhr und Menschen mir halfen und mich verstanden, mich ein Stück begleiteten, fühlte ich mich gut aufgehoben und mein Dank und mein Mitgefühl ist mit ihnen. Jeder von euch, der sich angesprochen fühlt, fühlt sich zurecht angesprochen.

Meine Kritik an dem Geburtshilfesystem und dem fehlenden Totenkult in meinem Land bleibt bestehen. Ich werde im Großen nichts daran ändern aber im Kleinen kann ich diejenigen, die mich kennen und mit mir zu tun haben, beeinflussen. Der Teufel steckt im Detail. Die Menschen sind heute mehr denn je, dazu veranlasst, sich mit Organspenden, Patientenverfügungen und medizinische Machbarkeiten auseinanderzusetzen. Der Staat hat ihnen die "Freiheit" gegeben, alle diese Dinge selbst zu entscheiden. Damit ist eine sehr große Bürde auf die Schultern der Einzelnen gelegt. Der sich viele nicht stellen. Im Falle von Krankheit und Tod nimmt man an, dass irgendwie, irgendwer sich schon darum kümmern wird, das Richtige zu tun. Gut für alle, die Menschen um sich haben, die das noch wissen. Die furchtlos sind.

Da, wo es wirklich um die Wurst geht, das ist, wenn Menschen zusammen brechen, eine Depression bekommen, wo sie sterben, wo sich Familien spalten und die Trennung in Allleinerziehende in Vollendung passiert. Es herrscht eine große Einsamkeit. Auch in meinem Kreis hier in Hamburg, wo wir alle älter werden und mit Schrecken bemerken, wie sehr uns die Gemeinschaft und eine Ethik fehlt. Religion ist ein Schimpfwort. Das ist zutiefst verletztend für alle religiösen Menschen.

Mein Sohn, der männliche Vorbilder benötigt und in der Pubertät steckt, wäre auf die Aufnahme und Unterstützung in den Kreis der ihn führenden Männer angewiesen. Er kommt in ein Alter, wo es darum gehen müsste, ihn anzuleiten und Demut zu lehren. Das ist nicht meine Aufgabe. Meine Aufgabe als Mutter ist es, ihn ziehen zu lassen und ihn in die Hände derjenigen zu geben, die noch etwas davon verstehen, dass es um Grenzerfahrungen geht, darum, etwas Schmerzvolles zu durchleben, um hinterher dafür gefeiert und in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen zu werden.

Unsere Unabhängigkeit, die wir in schöner Regelmäßigkeit lobpreisen, ist teuer erkauft. Postämter, Banken, Märkte, Buchhandlungen und allerlei andere reale Orte, die uns mit realen Menschen zusammen bringen und Sinn stiften, fallen den Onlineshops und dem Internet-Banking zum Opfer. Ich bin seit etwa 25 Jahren bei derselben Bank und kenne dort mittlerweile niemanden mehr. Das ist aber nötig, um im Falle von Missverständnissen und Unstimmigkeiten Vertrauen zu erhalten und zu geben. Meine Reputation ist eben nicht die Summe meiner Transaktionsaktivitäten sondern meine persönliche Beziehung. Nur in ihr und durch sie entsteht Sicherheit und Vertrauen. Alles andere ist Unsinn. Wie kann ich von den Institutionen Loyalität erwarten oder sie geben, wenn alle Brücken zur persönlich erfahrbaren Welt abgebrochen sind? Es gibt dann keine menschlichen Ansprechpartner mehr. Früher schrieb ich mir immer die Namen auf, mit denen ich telefonierte, damit ich sie erneut kontaktieren konnte für den Fall, dass es etwas zu klären gab. Das ist mittlerweile sinnlos.

Die Menschen, die in meine Sozialberatung kommen und an den Barrieren der Institutionen und Unternehmen abprallen, lassen mich die volle Wucht dieser Entfremdung spüren. Sie klammern sich an mich als wäre ich der letzte Strohhalm in ihrem Leben, der wie ein Mensch aussieht und wie ein Mensch spricht und sich benimmt. Tatsächlich ist das gar nicht mal so falsch. Ich kenne die Formalitäten und die Anforderungen des Systems. Mit meinen nahezu fünfzig Jahren habe ich mich angepasst und habe den Garten meiner Mutter verlassen.

Die Sache ist, ich kenne meinen Wert, ich weiß, welch guten Einfluss ich ausübe. Die wenigsten Menschen behaupten das von sich und glauben es auch noch. Viele reden über sich als "schmückendes Beiwerk" in einer sich nicht bewusst seienden Abwertung. Als habe man sie nicht dazu eingeladen, am Leben teilzunehmen. Sie machen sich zu Außenseitern ihrer persönlichen Gemeinschaft und zürnen gerade denen, von denen sie die häufigsten Einladungen erhalten haben (diese Einladungen sinf of nicht nett und darum missverstanden als Ablehnung). Die ausschließliche Verfügbarkeit und das "ich gehe auf dich ein" bewirkt die Erwartung, man sei jederzeit dazu bereit und Willens. Wie erschrocken die Menschen sind, wenn man dann selbst schwache und verzeifelte Momente offenbart. Doch was sein muss, muss sein.

Viele Männer habe ich sagen hören, sie wünschen sich eine "starke Frau an ihrer Seite". Wenige Frauen treffen dieselbe Aussage. Weil sie nicht daran glauben? Dies ist kein Geschlechterkampf. Auch wenn es sich so anhört. Die Geschlechter haben längst ihre Unterschiedlichkeit eingebüßt. Echte Männer und Frauen sind bereit, die Schmerzen hinzunehmen, die ihnen die Technik und die Medien auferlegen und ihnen die Stirn zu bieten. Notfalls ihr Leben dafür zu lassen. Ich habe wahrlich nichts gegen einen Krieger einzuwenden. Neulich wurde mir gesagt, dass die vielen Computer Nerds nun wirklich keiner Fliege was zuleide täten und nicht die Welt bedrohen würden. Im Kampf gegen die Ungerechtigkeit und die Sterblichkeit seien wirklich nur diejenigen Schuld, die sich tatsächlich selbst in die Luft jagen und die Soldaten, die im Auftrag von Regierungen handeln - überhaupt auch Gläubige wären Schuld. Man glaubt sich am Informationskrieg völlig unschuldig zu beteiligen und lediglich darauf hinzuweisen, was getan werden muss, damit es "allen" gut gehe. Nun, ich glaube keinem, der andere für irgendwas "beschuldigt". Ich glaube an Selbstverantwortung. Was das ist: viel zu kompliziert zu schreiben.

Tatsächlich macht es mich müde, denn es ist, als würden sich unerfahrene Menschen wie von den Borg assimiliert benehmen, ohne zu wissen, dass sie längst ins Kollektiv einverleibt sind. Die sagen, dass die genetisch Veränderten sich auf ein langes, wenn nicht gar unsterbliches Leben freuen können, wenn erstmal "alle Krankheit und Not ausgemerzt ist". Ein für allemal. Ja, das ist nun ausgemachter Unsinn.

Das geschriebene Wort ist nur das geschriebene Wort. Es begrenzt genau dort, wo es definiert. Die weiter gedachten Verbindungen müssen von jedem Einzelnen in seine Existenz interpretiert werden. Ich weiß darum schon jetzt, dass das, was hier steht zutiefst missgedeutet und falsch verstanden werden kann.

In diesem Raum von virtueller Kommunikation kann kein eindeutiges Verstehen stattfinden. Und daher ist es ein mühsames und Umwege beschreitendes Unterfangen, noch weiter in Definitions-Hoheitsgewässern zu schippern. Das Leben selbst kann ich nur begreifen indem ich es lebe und nicht nur darüber schreibe.

Alles, was an Ausdrucksform besteht, hat nur einen Sinn, wenn ich ihm einen Sinn verleihe.

Das ist nun auch das Ende dieses Textes. Resigniere ich? Ja, insofern, als dass man "re-sign" so versteht, als dass ich meine Unterschrift auf dem Vertrag sozialer Medienschaft zurück ziehe und der anfassbaren Welt meinen Vorzug gebe. Nicht falsch verstehen. Ich bin genau wie ihr alle eine Suchende. Ich habe hier Menschen gefunden, von denen ich weiß, dass sie mir etwas bedeuten. Nichts ist für immer. Alles ist für immer. Ihr wisst, ob ihr von mir hören werdet oder nicht.

Ich möchte, dass es euch gut geht. Denn wenn es euch gut geht, geht es auch mir gut. Kümmert euch mehr um die, derer Ihr habhaft werden könnt und kümmert euch weniger um meine Anerkennung. Ich bin überwiegend eine virtuelle Person im Leben von euch, von der ihr euch ein inneres Bild macht.

Ich weiß nicht, ob dies ein endgültiges Lebewohl ist. Doch indem ich eine Art Maulsperre über mich verhänge und mich nicht lächerlich machen will indem ich sie wieder breche, ist mein Abschied ein öffentlicher. Sang- und klanglos abzuhauen passt nicht zu mir. Immerhin habe ich eine gehörige Portion Sendungsbewusstsein.

Gestern noch fragte ich einige von euch, ob ihr mit mir zusammen arbeiten wollt, einen gemeinsam verfassten Artikel mit mir zu schreiben. Ein bisschen hegte ich die Hoffnung, gute Laune zu verbreiten und mich erneut in den Strudel des Bloggens hineinzuwerfen. Verzeiht mir meine jetzige Unbständigkeit, aber von gestern auf heute habe ich es mir anders überlegt.

In jedem Fall wird mich jede einzelne Reaktion auf diesen Artikel freuen und beschäftigen. Antworten werde ich ebenfalls, so lange, bis die Zeit dann ausgelaufen ist.

Möge die Liebe euch begleiten.

P.S. Die Möglichkeit, dass ich mich irre, ist immer gegeben. Und sollte ich die Bemühungen, so etwas wie Gemeinschaft und Demokratie verstehen zu wollen, etwa verunglimpft haben, bitte ich, das zu entschuldigen. Ich erkenne an, dass viele junge Leute tatsächlich etwas begreifen wollen und in ihrer realen Welt nicht finden, was sie suchen. Euch bitte ich, weniger mit Gleichaltrigen und mehr mit Jüngeren und auch Älteren in Kontakt zu kommen. Die Peer-Group ist oft nicht der beste Ort, um sich auseinanderzusetzen, weil zu viel Konkurrenz die Sinne vernebelt.


Pictures by Luca Bravo and by Vincent van Zalinge on Unsplash


English

Here I am watching the news on this channel. Blocked bank accounts, misery in Venezuela and whatnot. In an attempt to realize a collaboration with some of the SteemSTEM community, I intended to bring some life and lust into my blogging. In fact, I was interested in real collaborations and tried to get something going several times in the chat. I addressed topics and special areas that all want to make a real difference in the world and that are looking to offer solutions to the problems of modern societies. I saw myself here on the platform as someone who could offer valuable information about my work and my worldview, a connection between virtual and real existence. The references I make in my articles always have a connection to what I actually do and are linked to reality.

I've been reading and learning a lot since September. But I was always skeptical about "liberation". Many people say that a decentralized blockchain is a kind of small people who separate themselves from centralized power structures and take matters into their own hands, and so on. I don't think so. Rather, the blockchain and its associated technology are more closely linked than ever to dependency. Namely to the electricity suppliers, who have become the heart and lungs of any "transaction". All that is currently being cheered so terribly high is just old wine in new bottles. Mostly I read from young men that artificial intelligence will take on a kind of guardian function over us humans and fantasize themselves into a world, which on the one hand they look delightfully delicious and on the other hand they let themselves be observed from above. Does the human still control the machine or does the machine control the human. The question mark behind it is unnecessary. We already know.

We have arrived at Utopia (or Dystopia), which we still think is in the future. It is certainly the case that communication on this channel teaches some lessons. Some friendships may have been made that will survive the W-Lan. I suspect, however, that the main thing is that none of this really goes deep or lasts. Oh, not because I doubt it because I'm not. It is because I believe that an overwhelming majority doubts this. If you are feeling encouraged by my words: Good!

Anyone who has followed my contributions and got an idea that my main topics are about birth and death will also have understood that all of this makes little sense here if one does not lead a life outside the blockchain. In fact, since I have been here, I have not cultivated some friendships or have not had the pleasure of getting in touch with them on a regular basis. They already know this from me, because I always have some projects that concern me. What saddens me is that the stream of interest, the sympathy, the passion for life is something that apparently not many people share with me anymore. Most of what I read or recognize here is a kind of peel-reality that is not quite connected to physical existence.

Why did I even end up here? Quite simply: Because I have time and I am often lonely. I work a few hours in the real world, have docked with three different social institutions and advise a maximum of 18 clients a week. That in itself is quite an impressive figure if you take into consideration the fact that I give every single client my full support, attention, affection, and expertise. Most people miss something like parental guidance, they want wisdom and compassion, interest and empathy. I'll give it to them. Adults are in my counseling who have never really grown up and they don't know how to"give". They are like starving children clinging to me because I am often the only one in their world who really listens to them and sees them. Some people walk through their whole life without having experienced this and when they experience it, they do not recognize it.

What I experience here as elsewhere is that the general body of pain feeds on itself, so, on the one hand, the lament is something that attracts people because they find common ground in lamenting - this also includes every form of cynicism, resignation and making fun of themselves. The other extreme is the exaggerated cheering, the excessive adulation of feelings of success, the joyous grimace. There's not much in between. What do you think? Who wants to read or consume something that is neither one nor the other? Up to a certain degree lamenting and exaggeration is okay though. But look where you do that thing in the middle.

One still hears about the calm and intact souls. They don't need an audience and therefore don't need a mission. These are people who neglect the Internet and any other form of medium.

I know a few in person. In my small community, from which I come, there are women who are deeply religious against a superiority that has eaten its way into their kitchens. Yet they resist. Go to church, have their community and take care of food and drinks. Aunties have their gardens and love their flowers and plants. They all don't watch television and hold out for their annoying men and sons who won't let them tell them how to live their lives. Those who, after reading the newspaper and watching the news, arrive and annoy these women with the fact that they are deeply dissatisfied. How many times I've experienced that. With the old people, who were already old for me as a child, I felt that they made a deep effort to support each other. I saw my mother lying in my parents' bedroom with cupping glasses on her back and it smelled strictly like a medical ointment. Purely herbal, of course. The people around me used to actually touch each other and give each other hugs and kisses during the greeting. They were especially taken with the dead and they still care for them touchingly as far as they can. The customs and the cult seem to come from another century and it dies out with the elderly.

I've come a long way from it myself. But I feel the pull and the sincerity behind these actions, a deep compassion, and concern for the still living mothers for their descendants. Here I feel for them. All the women in my family and relatives have helping professions.

No one who has not become a living witness of such a community is aware of what this really means and of the power that these women assume to hold together what is beginning to dissolve. However, the playing field of us women has become small and insignificant. We ourselves became unwomanly when we were persuaded to leave our playing field and act according to the rules and premises of a technically dominated world. How many scientific articles I have written in the assumption that I have contributed to a better understanding through logic and rationality. Well, it brought me some high-ranking articles. But the message as a whole is uncomfortable. It falls victim to a superficiality that strictly follows its seven-day rhythm. What interests an article from yesterday when a new one is already here today? Nevertheless, I thank you for commenting and for you supporting me in that. Which you did. Where you felt what I felt.

I'm certainly not making myself popular with it. However, I am convinced that those who read and understood what I was talking about will take something with them. I am convinced that in the lives of my real clients they will experience an appreciation that moves them. Even if it does not happen now and immediately, I am sure that my actions and consultations will have a lasting effect on the further course. I feel the same way. Wherever I experienced friendship and people helped me and understood me, accompanied me for a while, I felt in good hands and my thanks and compassion are with them. Each of you who feels addressed feels rightly addressed.

My criticism of the obstetric system and the lack of a cult of the dead in my country remains. I will not change anything on a large scale, but on a small scale, I can influence those who know me and have to do with me. The devil is in the detail. Today more than ever, people are forced to deal with organ donations, living wills, and medical feasibility. The state has given them "freedom" to decide all these things for themselves. This places a very heavy burden on the shoulders of individuals. A lot of people don't turn themselves in. In case of illness and death, one assumes that somehow, someone will take care of doing the right thing. Good for all who have people around them who still know that. Who are fearless.

Where something is at stake, that is when people collapse, get depressed, where they die, where families divide and the separation into single parents happens in perfection. There is a great loneliness. Also in my circle here in Hamburg, where we all grow older and notice with horror how much we lack community and ethics. Religion is a swear word. This is deeply hurtful to all religious people.

My son, who urgently needs male role models and is in puberty, would have to be accepted and supported into the circle of men leading him. He comes to an age where it should be about guiding him and teaching humility. That's not my job. My task as a mother is to let him go and put him in the hands of those who still understand that it is about border experiences, to live through something painful, to be celebrated for it afterwards and to be accepted into the circle of adults.

Our independence, which we praise with a beautiful regularity, is bought dearly. Post offices, banks, markets, bookshops and all kinds of other real places that bring us together with real people and make sense fall victim to online shops and Internet banking. I've been with the same bank for about 25 years and don't know anyone there anymore. However, this is necessary in order to gain and give trust in case of misunderstandings and disagreements. My reputation is not the sum of my transaction activities but my personal relationship. Only in and through it does security and trust arise. Everything else is nonsense. How can I expect loyalty from the institutions or give it when all bridges to a world that can be experienced personally have been cut? There will then be no more human contact persons. I used to write down the names I talked to on the phone so that I could contact them again in case there was something to clarify. This is meanwhile pointless.

The people who come to my social counseling and bounce off the barriers of institutions and companies make me feel the full force of this alienation. They cling to me as if I were the last straw in their lives that looks like a human being and speaks and behaves like a human being. In fact, that's not so wrong. I know the formalities and requirements of the system. With my nearly fifty years I have adapted and have left my mother's garden.

The thing is, I know my value, I know what a good influence I exert. Very few people say this about themselves and still believe it. Some talk about themselves as "decorative accessories" in an unconscious devaluation. Like they weren't invited to participate in life. They make themselves outsiders to their personal community and are angry at those from whom they have received the most frequent invitations (which aren't nice but nevertheless serious). The exclusive availability and the "I am responsive to you" causes the expectation that one is always ready and willing to do so. How frightened people are when even the weakest and most forgiving moments are revealed. But what must be, must be.

I have heard many men say that they want a "strong woman at their side". Few women make the same statement. Because they don't believe in it? This is not a gender struggle. Even if it sounds like it. The sexes have long since lost their diversity. Real men and women are willing to accept the pain that technology and the media impose on them and to stand up to them. To give up their lives if necessary. I have nothing against a warrior. Recently I was told that the many computer nerds really wouldn't hurt a fly and wouldn't threaten the world. In the fight against injustice and mortality, only those who actually blow themselves up and the soldiers who act on behalf of governments - including religious believers or the church - are really to blame. People believe they are completely innocent in the "information war" and merely point out what needs to be done to make "everyone" feel well. Well, I don't believe a person who accuses anyone of anything. I believe in self-responsibility. What this is: way too complicated to write.

In fact, it makes me tired, because it is as if inexperienced people behave as if assimilated by the Borg without knowing that they have long since been incorporated into the collective. They say that the genetically modified can look forward to a long if not immortal life once all disease and need has been eradicated. Once and for all. That's a lot of nonsense.

The written word is only the written word. It limits exactly where it defines. The further conceived connections must be interpreted by each individual in his or her existence. I already know that what is written here can be deeply misinterpreted and misunderstood.

In this space of virtual communication, no clear understanding can take place. And so it is pointless to sail even further into territorial waters of definition. I can only understand life itself by living it and not just writing about it.

Everything that exists in form of expression only has meaning if I give it meaning.

That is also the end of this text. Do I resign? Yes, inasmuch as "re-sign" is understood to mean that I withdraw my signature on the treaty of social media ownership and give preference to the tangible world. Don't get me wrong. I'm a seeker just like all of you. I've found people here I know I care about. Nothing is permanent. Everything is forever.

I want you guys to be okay. Because if you're all right, I'm all right. Care more about those you can get hold of and care less about my appreciation. I am predominantly a virtual person in your life, of whom you get an inner picture.

I do not know if this is a final goodbye and I have any hope of being held back. I'm not sure. But by imposing a kind of lockjaw on me and not wanting to make a fool of myself by breaking it again, my farewell is a public one. Running off without a sound or a wink doesn't suit me. After all, I have a good portion of a sense of mission.

Yesterday I asked some of you if you would like to work with me to do a joint article with me. I had a little hope of spreading a good mood and throwing myself back into the whirlpool of blogging. Forgive me for being so indecisive, but I changed my mind from yesterday to today.

In any case, I' m looking forward to every single reaction to this article. I will answer as well where I have something to say until time runs out.

May love be with you. At least, I love you even when being nasty or over critically.

P.S. There's always a chance I'm wrong. And if I have denigrated efforts to understand something like community and democracy, I apologise for that. I recognize that many young people actually want to understand something and cannot find what they are looking for in their real world. I ask you to come into contact less with your peers and more with younger and older people. The peer group is often not the best place to argue because too much competition clouds the senses.

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Ein Abschied wovon? Von der Blockchain? Der ist es egal. Die Blockchain, die mir ebenfalls herzlich egal ist, hat auch nix damit zu tun, dass die Leute keinen Halt mehr haben.
Das Leben ist draußen, das sagst Du ja selbst. Alles andere ist Tastengewichse, das kannst Du hier veranstalten oder wo anders - macht keinen Unterschied.
Wenn man das als Tagebuch im weitesten Sinne sieht und sich davon nichts erhofft außer bei sich selbst zu sein, dann ist doch schön. Alles darüber hinaus würde ich Dir nicht unterstellen. Das wusstest Du vorher schon.
Belastung? Oder zuviel Verstand?
Ist wurscht. Mach es, wie es Dir gut tut. Und schau, dass Du einen Mann findest, an dem Dein Sohn sich reiben kann.
Bis bald hoffentlich!

... ich hab deinen Kommentar mehrmals intensiv gelesen und bin immer noch nicht schlauer. Weil ich dich nicht besonders gut kenne (wie auch, wir haben nie miteinander gechattet, ich weiß nicht mal, ob du im Chat bist), finde ich es schwierig, zu verstehen, was du sagen willst.

Unsere Begegnungen hier liefen tendenziell darauf hinaus, dass wenn du bei mir kommentiert hast, ich eine Frage an dich hatte, die du nicht weiter erörtern wolltest. Damit hab ich ein Problem. Ich will mich ja auseinandersetzen und über das Tastengewichse hinaus kommen. Ich mein, wieso bist du hier? Weil du ein paar Zusatzeinnahmen hast? Oder weil du in deinem Blog die Botschaft verbreiten willst, dass alles sowieso keinen Unterschied macht? Du kannst mir viel darüber hinaus unterstellen, weil es mir genau darum ging. Ich fühle mich durch diese Form von "ist doch eh alles für die Katz" provoziert und das ist nicht, womit ich hier unterwegs gewesen bin. Ich habe mir deshalb oft eine blutige Nase geholt und mir ist schlecht geworden von der Un-Ernsthaftigkeit und der Oberflächlichkeit - aber genau darum gehts: dass man sich reibt. Wenn ich nur daran interessiert wäre, dass meine Inhalte bloß deshalb hoch gevotet werden sollen, weil es mir ein paar Coins mehr einbringt, bin ich daran nicht interessiert. Dass ich daran glaube, dass es nicht so sein muss und dass nicht alles schon den Bach runter gegangen ist: brauchst du diese Zuversicht nicht?

Ich geh mal davon aus, dass dir mein Abgang nicht ganz egal ist, weil du sonst nicht geantwortet hättest.
Ich habe mich unter anderem in diesem Raum bewegt, um an der Technik-Begeisterung und dem heiligen Gral von technologischen Machbarkeiten zu rütteln. Das ist verdammt anstrengend. Ich geh voll rein in die Auseinandersetzung. Von der Oberfläche in die Tiefe zu gehen, dagegen sträuben sich die Menschen wie der Teufel das Weihwasser. Doch nur, weil sie es tun, brauche ich es ja nicht zu lassen, sie dennoch zu nerven. Ich mein, irgendwer muss diese besch... Aufgabe schließlich übernehmen, nicht?

Normal ist, dass ich dadurch aufgerieben bin, mich entkräftet fühle und verärgert bin. Dass ich von Steemit eine Art Sabbatical einlegen muss, damit ich mich wieder sammeln kann. Das Tempo reduzieren. Wenn ich mir die Bloggerei der anderen nur so von oben angeschaut haben würde, dann wäre mein Anliegen vielleicht nur, meine Resignation an andere weiter zu vererben. Ein bisschen kommst du mir so vor. Ich hab natürlich ÜBERHAUPT keine Ahnung, wer hinter Leroy steckt und es ist lediglich dein Image, was mich diese Worte formulieren lässt. Ich sehe genau das von dir, was du mich sehen lässt.

Ich hab was gelernt: Dass die Anonymität und ein gleichzeitiges sich öffnendes miteinander im Kontakt sein, nicht geht. Das eine schließt das andere aus. Um die Anonymität zu überwinden, braucht man das sich aufeinander einlassen. Hast du das hier gefunden? Ich ja. Wenige Male, aber darum gehts ja auch.

Uuppa ... erstmal danke für die Zeit, die Du Dir genommen hast. Unterstellen wollte ich Dir übrigens nix, im Gegenteil. Das Tastengewichse war ebenfalls eine generelle Aussage und nichts, was konkret auf Dich gemünzt war. Dürfte klar sein.

Du sagst es, wir kennen uns nicht so gut bzw. gar nicht und haben nur eine leise Ahnung. Dass ich hier "ist doch eh alles scheißegal und resigniert mal schön alle" predigen würde oder wolle - diese Wahrnehmung würde mich bei anderen nicht wundern, bei Dir schon. Ich würde eher sagen: Das Gegenteil :-)
Aber hier geht es ja nicht um mich - bzw. Leroy.

DU fragst: Warum bin ich hier - eine konkrete Antwort: nicht um virtuell Leute kennenzulernen, die sie vielleicht gar nicht sind. Schon gar nicht, um mit ihnen zu diskutieren. Danke, ich habe Familie und Freunde. Wenn sich hier was ergeben sollte, würde ich mich sicher nicht wehren. Obwohl ich als ehem. Stalking-Zielpunkt (das Wort Opfer verwende ich nicht) eher extrem vorsichtig bin.

Ich bin in Deinem Alter und mir ist diese Form der Kommunikation nicht ganz geheuer. Ich war einfach neugierig, weil ich immer neugierig bin. Ich nutze das für mich als Tagebuch meines Alter Ego. Das macht mir einfach Spaß. Ich finde es leicht irritierend, Erlebnisse und Überlegungen von der Seite in 3. Person zu betrachten. Bekehren will ich niemanden, belehren auch nicht.
Vielleicht bin ich deswegen auch nicht enttäuscht.

Du schreibst, dass das wahre Leben außerhalb ist, brauchst aber gleichzeitig einen Sabbatical, weil Du Dich hier verausgabt hast. Kapier ich nicht. Mach das doch hier, soweit es Dir Spaß macht und Dir gut tut und den Rest holst Du Dir aus Deinem "richtigen" Leben.
Typisch Mann?

Mach einfach, was Dir Dein Bauch sagt. Das wird Dir dann auch guttun.

Danke! Damit kann ich mehr anfangen. Schön, dass du geantwortet hast.

Wieso nicht enttäuscht sein? Enttäuschung, sich Illusionen nehmen zu lassen, das ist das Salz in der Suppe oder nicht? Wenn mir das, was andere Menschen sagen oder schreiben nicht an die Hutkrempe geht oder mich berührt, brauch ich Social Media nicht.

Ich bin überrascht davon, dass du sagst, dass meine Wahrnehmung auf dich voll daneben trifft. Für mich zählt dazu die persönliche Begegnung. In den wenigen, die wir hatten, habe ich das Bild von dir gehabt, dass du indifferent warst. Ich steig bei dir nicht durch ...

Versteh ich das richtig, dass du kein Anliegen hast? Ich verstehe, dass du weder bekehren noch belehren willst, ... ein Anliegen ist für mich was anderes. Du lieferst in deinem Tagebuch eine Betrachtung auf die Welt. Ist diese Betrachtung davon gelöst, ein Feedback zu bekommen? ... Wohl nicht, ansonsten würdest du es ja als persönliches Logbuch führen, auf das niemand einen Zugriff hat. Du kommst mir so vor, als stündest du mit einem Bein ein bisschen drin und mit dem anderen ein bisschen draußen.

Mich irritiert, dass du von mir glaubst, ich würde dich begreifen als das Gegenteil von "ist doch alles nicht so wichtig". ... Bisher hab ich es aber so begriffen. Wenn ich dir damit Unrecht antue, tut es mir Leid. Und auch ... wenn ich mit dir rede, dann geht's mir um dich und kennen lernen zu wollen, was hinter deinem Avatar steckt. Ich seh sonst keinen Sinn darin, überhaupt virtuell zu kommunizieren. Ich breche jede Begegnung auf das Persönliche zurück. Das ist anstrengend und unbequem.

Ich erkenne, dass ich in einer Welt lebe, die mittlerweile ausschließlich über digitale Medien zu sprechen gedenkt. Alle um mich herum stecken mit ihren Köpfen in ihren Handys und Tablets. Um einen Zugang dazu zu haben, muss ich mitmischen und den Leuten sagen: es ist ein Hirngespinst, dass eine digitale Welt etwa Probleme zwischen Menschen zu lösen imstande wäre. Ich bin der Kritiker in der Blockchain, der die Blockchain kritisiert und sie gleichzeitig nutzt. Weil ich aber Wert auf persönliche Begegnung lege und die eine Hälfte meiner realen Welt bereits in die Online- und Maschinen-Welt einverleibt wurde, ist es ein ziemlicher Akt.

Mein "richtiges Leben" ist bedroht von der Technik. Von der Distanzierung lebendiger und fühlender Menschen, die sich lieber abschotten. Kannst du das nicht etwa auch erkennen? Darum "predige" ich hier doch wie eine Bekloppte.

Du siehst, wenn ich mich mit dir befasse und einen Zugang zu dir haben will, ist das mit viel Lesen und Interpretieren verbunden. Das ist natürlich voll der Umweg, aber nötig. Eine Familie zu haben, reicht ja nicht. Wir brauchen ja alle vielmehr als das.

...... ich erwarte keine Antwort, denn es ist, wie gesagt, doch recht persönlich und manches gehört dann auch nicht mehr in die öffentliche Kommentarsektion. Es sei denn, man will das. Wenn du mit mir zu tun hast, dann schwingt immer die "Gefahr" mit, dass ich dich in eine Auseinandersetzung integriere. Davon muss ich mich erholen ;-)

Ich kann nicht alles, was du geschrieben hast, ganz verstehen, aber ich denke, den Kerngedanken habe ich auch schon oft gedacht. Genaugenommen schwanke ich immer zwischen "Was mache ich hier eigentlich?" und "Du musst am Ball bleiben."

Wenn sogar jemand, der so erfolgreich wie du ist, sich zurückziehen möchte, hätte ich wohl auf meine ursprüngliche Intention hören sollen.

Ich bin auch der Meinung, dass reale Taten zählen. Genauso wie ich dem Libertarismus vorwerfe, dass er annimmt "Der Markt wird alles richten" und ihm sage, nein, die Menschen müssen es selbst aktiv richten, ist es vermutlich auch mit der Blockchain.

Wo immer ich bin und wo immer ich mich mit jemandem über die Blockchain und speziell steemit unterhalte, spüre ich eine Art von Gier und/oder großem Sendungs- und Geltungsbewusstsein. All das hat aber nichts mit dem realen Leben und zwischenmenschlichem Handeln zu tun.

Das ist das was mir fehlt und sicher auch vielen anderen Menschen. Ich frage mich, warum ich diese Menschen so selten treffe.

Ich danke dir für deine Texte und die Zeit, die du mir gewidmet hast und wünsche dir alles Gute. Ich kann deinen Schritt gut verstehen.

vielen lieben Dank an dich. Es berührt mich, was du sagst.
Erfolg ist wohl eine sehr persönliche Angelegenheit:)

Was die Menschen angeht, die man selten trifft. Ich erlebe, sie sind da und ich habe hier eine Handvoll von Menschen gefunden, denen ich mich verbunden fühle. Das soll mir reichen, denn im handfesten Leben sind es etwa genauso viele. Von daher passt es. Für meinen Teil bemerkte ich, dass ich nicht noch mehr haben kann, zu denen mir eine persönliche Beziehung gelingt. Wenn ich den Aufwand ins Verhältnis setzte und die hinein geflossene Energie, so kann ich auch schon sagen, dass es ein regelrechter Kraftakt gewesen ist, wie eine Art Zeitraffer, sich kennen und sich vertrauen zu lernen. Was in so einem anonymen Umfeld schwer ist.

Wie man hier seine Zeit verbringt, ist sehr unterschiedlich und es ist wohl auch so, dass manche das mit Leichtigkeit machen und verbinden.

Dass der Markt nicht alles richtet: da stimme ich dir zu. Ich würde sogar sagen, der Markt hat zu viel gerichtet und ist bis in unsere intimsten Ecken vorgedrungen. Die Fürsorgearbeit, die von Gruppen im Ganzen übernommen worden ist, ist fragmentisiert. Wenn beispielsweise alte Leute körperliche Berührung brauchen, gehen sie zum Arzt. Und so weiter. Die Entwicklung in Fragmente hat bereits weit vor der Industrialisierung begonnen. Auch eine Bäckerei sorgt für uns, bloß hat man das Problem, dass man da keinen kennt und sich bedanken irgendwie schräg ist, weil man ja nur sein Geld gibt. Würde man den Bäcker noch kennen und nen Schnack mit ihm halten können, wäre das jedenfalls noch viel persönlicher.

Ich freue mich, dass du mich verabschiedest und ich wünsche dir auch alles Gute. Du hast dein Herz auf dem rechten Fleck, finde ich. <3

Ich hab gerade alles nochmal gelesen. War interessant. Ich verstehe jetzt deutlich mehr als vorher. Ein unglaublich weiser und wichtiger Text!

Danke :) ist ja recht ungewöhnlich, noch mal "so weit" zurückzugehen.

Es ist so wichtig, was du schreibst. Es sollten viel mehr Leute lesen.

This is a wonderful and passionate post. It reveals your evolution and awakening. Yes, blogging here is frustrating and causes negative feelings to arise. That is painful, but it isn't a bad thing. It lets you examine those feelings and their causes. It is a blooming of sorts.

I too came here with high hopes, hopes that I could do this to disseminate a lifetime of discovery while making enough to pay my meager bills. I know now that this will never happen. People aren't interested in discovery. They're interested in money, in status and other useless junk. The vast majority here are looking to make an easy buck, though a select few are working very hard and still trying to build community and provide good content. As in the "real world" only a few are destined to succeed.

In my disillusionment, I have come to realize that the the Steemit blockchain was designed for entrepreneurs, people who have something to sell. Therefore, the bot, vote-selling phenomenon is very much part of that. They are the financiers of the virtual world, and like all financiers, they offer nothing of value, are middlemen leaches that drain away the products of those who create real value, a pathology of society. Bots aren't going away and those of us who want to enlighten people and be recognized for our good work without having to buy our exposure will eventually spend our valuable time elsewhere. Why cast pearls to swine?

Ironically, Steemit will probably continue it's ascent and perhaps will be one of the cryptos that survive the bubble crash. We all recognize the demeaning and freedom-squelching internet giants of today: Google, Facebook, Twitter, Amazon. Napster and Silk Road offered true freedom. That's why they are no more.

Many of us came here because we wanted transparency, freedom and a chance to earn money without resorting to the spammy marketing of junk, came here for pure informational freedom. But Steemit is just another corporatist trap and the people falling into it are it's fuel, the grist for it's mill: meat for the grinder. It's just more of the same.

Your departure is just another symptom of this. SteemStem is about furthering the religion of Scientism and getting curation rewards. They aren't interested in critical thought and personal insight. The most poignant posts are the least rewarded while trivia reigns supreme. SteemitEducation is about maintaining the status quo of furthering the propaganda machine and, of course, getting curation rewards.

I don't blame you for dropping out and spending your time elsewhere. I'm sure your time here has been enlightening for you. This post certainly reveals your awakening.

I had high hopes for the future of mankind 50 years ago. It seemed we had turned a corner. But those in control remained in control and instead of a better world, it has degenerated to a low I never would have believed possible. Women want to be men and men remain children. Bling is the only thing that matters and whiny babies that have no real life skills will soon be in charge of the machine of destruction. They won't dismantle it. They'll tweak it with high-tech to make it even more damaging and socially degrading. Such is their programming and such is their inability and desire to think critically. Some call them Sheeple, but really, they are lemmings, running toward the cliff top and their eventual demise. As Kurt Vonnegut would say, "So it goes."

You will be sorely missed.

Thank you.

I will miss you, too. It is not easy to drop out, yet I find it necessary.
My attempt to build a bridge between the disciplines and to point out that all that we work and deal with in our minds should embrace birth and death in its physical form was my mission. I hope, it is completed for those who read what I had to say.

I would not take on all of your critiques as this is again the pain body speaking but well, I myself have an aching body, too. So I cannot throw with stones from the glass house. Still seeking for my Sangha.

I truly cannot define what "success" actually means. Other than finding it in the very moments of life.
Strength and courage are what I seek and I lost it many times through virtual interactions while in my real life I do not have those struggles. So I let myself be scared of ideologies. I did not expect the power of blaming to be found here first. That is, why I disconnected myself from mass media. Only to find it here unleashed, too. I guess that could be one of my reasons to stop blogging. I guess I will turn into my mom:-) which is funny somehow as I was defeating her a long time of my young adulthood.

Don't give up on people. I don't. Even if this text might suggest that I do, I don't.
My most sincere greetings to you.

I just arrived here, but I've been asking myself if its really worth it to publish in this site. The whole way steemit is built makes me very suspicious. Where to publish then? What if I want to share my thoughts with people, where do I go? Where would you go? I thought this place might've allowed some good and encouraging discussions...

I will not change anything on a large scale, but on a small scale, I can influence those who know me and have to do with me.

Perhaps all large-scale change begins with the small, but a single person influencing who he/she can constructively such that the ripple effect carries far beyond they alone could...

In this space of virtual communication, no clear understanding can take place.

Perhaps that barrier is one perceived, as clear understanding can be just as difficult to attain face-to-face as well at times. Perhaps there may always be limits on what understanding can be achieved through linguistic communication alone - though those limits extended with the improvement of communication skills, whether online or in physicality.

Can relate to the need to step back from Steemit for a while - even if the reasons might be different - and am kinda in the same boat right now. Enjoy the retreat and what comes next - no matter which domains, virtual or tangible, that may be in... 💓

Thank you, that is kind of you to say.
Yes, retreat is needed and the world demands things I only can accomplish through physical meetings. There is a lot going on in my system right now. Already stepping back changes my view and maybe coming back must take place. I don't know yet.
What you say about face to face communication is true, it can be difficult in the same way but for me, it delivers a more direct response in my body, as well. And I can watch the body language of the other person.

I am sometimes even unsure if I improved my skills of communication or made it more complicated. LOL. And I wonder if I opened Pandoras box of deep self-reflection here on the platform and must now digest all those things.

Let's see where we're going with this boat.

May love and kindness be with you.

I just wanted to say that your reflections are worth every second of my time, and as you know time is one of the three most valuable things us human have. Where I come from, harship has brought out the best and worst of everyone, including myself. I see people who have a huge surpluss of fruit in their gardens, and when hungry children come by to ask for some, they sell it to them instead of giving them away. I also see women who have been scorned all their lives for their extravagant styles and sexual orientation be the only ones spending some money to feed starving stray animals. Most people in this country have learned to work the land, or to plant something, anything, that would provide nourishment without needing to spend money on it. The loneliness of the more advanced corners of the world is absent here for the most part, because with all our toil and trouble, we have been forced to look to our neighbors for help and support, and we have found them open and willinng. So even if it's hard to be happy on an empty stomach, having a network of support makes it a little easier, and that way we make it, little by little, holding someone else's hand.

I see, thank you for describing the circumstances where you live.
That is so true what you say. Just yesterday on our way back from my family I talked to my man and told him that I actually would prefer to be forced to live a more simple life and to take care of what is needed for shelter and food. Otherwise, I guess, I will become a lazy old lady. The need to be dependent on one another is not so bad as many people think. Independence is just an idea and causes more harm than good. But words can be mistaken ... I guess you get what I mean:)

I am holding many peoples hands, though. There is a lot needed in moral and mental support here.

Thank you for your kindness.

The singer Bjork is quoted saying that self sufficiency is ok, but the real challenge in life is to communicate withour fellow humans (I paraphrase, of course). I think this is true. I witness a lot of addiction to several things: drugs, food, sex, tv, movies, you name it, and almost invariably this addiction is caused by emptiness, by looking around and not having someone to talk to openly about yourself and your world view. I think the work you do is important, I hope many people do it as well and take it seriously.

Thank you. That is so good to hear.
Addiction I find in myself, as well. I compensate what I lack. Have you ever heard of Gabor Maté? He is a Canadian Doctor who deals a lot with addictions and he has some interesting things to say. There are quite some good youtube-videos on the net.

Emptiness is the main cause, I would say that, too. And the rest is habit.

What are you doing for feeling content and connected? Do you have certain people or things you practice?

I've watched a couple of Gabor Maté's videos, he has a good perspective on addiction.

I'm looking for things to do, actually. I'm a new-ish mom (my son is one year old) and also the financial support in the house, and I'm also the one responsible for cleaning and most of the cooking, so I'm having a little trouble enjoying myself. So I write, I draw when I can, and I read things that I relate to. I miss friendship, though. Do you struggle with these feelings? Even though you help people overcome them?

Oh, I struggle always with the exact feelings. I miss friendship and while I miss it I cannot see that I already got it. I have in fact some very good friends and I have a family who cares about me as much as I care about them. Missing is always in the way of seeing what already is there. I feel alone and when I start to concentrate on loneliness it gets stronger.

Yesterday, I talked to a pregnant client. As I printed out a picture for my niece who also is pregnant and I am going to see her tonight I spontaneously gave the print to that woman. I felt that I have to be generous towards her. Now I will print it out again and I am so happy I followed the impulse. This was for me a gesture of sisterhood and as it was a surprise for the client she will take a lot out of this meeting. A stranger giving a gift is a powerful experience for there is nothing to "win" or to expect.

When you miss friendship be friendly to another one and you will feel instantly the joy of being the giver. There is nothing better than that. You will feel the power of this experience. I know, feeling lonely is very powerful too and many times I let this feeling win. So I remember myself to watch a Dhamma talk from a Buddhist monk or nun and afterwards I feel lighter and better and gained back my humor.

That became my refuge whenever I let myself being sucked into negative emotions.

If you like, we can stay in touch by the discord chat. My name is there erh.germany#0661

Sisterhood, that's a lovely word :) I had forgoten about it. What is discord chat?

that is a possibility to chat with one another on a personal level. You can download it onto your computer:

https://discordapp.com

Wo soll ich nur Anfangen... Dein Post ist einer der ersten, in meinen fast drei Monaten hier, den ich mehrmals gelesen habe. Deine Worte haben mich gefesselt und nachdenklich gemacht zum Thema Blockchain und Steemit. Der Teil betreffend des realen Lebens gibt mir ebenfalls zu denken.

Da ich deinen Post und die Kommentare 3x gelesen habe, ich mir aber nicht sicher bin alles verstanden zu haben, lasse ich etwas Zeit vergehen und lese mir später noch mal alles durch.

Am meisten beeindruckt mich, dass du dir scheinbar wirklich alles genau angeschaut hast und du versucht hast Antworten zu finden. Aus meiner Sicht hast du nicht nur etwas einfach so niedergeschrieben, aus einer Emotion heraus, sondern recht nüchtern. Vielleicht täusche ich mich da.

Eventuell liegt die Realität/Wahrheit zwischen dem Hochjubeln und dem Negativen und ist deshalb so schwer zu finden weil die Realität/Wahrheit weniger aufregend sein kann als es Manchem liebt ist.

Wie auch immer, will nicht schwafeln. Wollte eigentlich nur meine Anerkennung zum ausdruck bringen!

oh, vielen Dank, ich freue mich über deinen Kommentar bzw. deine Anerkennung. In der Tat, was in der MItte liegt, ist eher unaufregend :)
Es gibt viele interessante Menschen hier und jeder hat etwas, was ihn auszeichnet. Mit Sicherheit hat die Plattform das Potenzial, dass man etwas lernt und für sich herausfinden kann.
"Nüchternheit" trifft es schon ganz gut, finde ich, die Dinge zu betrachten.
Ich wünsche dir Frohe Ostern!

Na dann sage ich mal danke für die gemeinsame Zeit hier, deine Artikel waren oft top und haben mir neue Denkanstöße gegeben (das ist so ca. mein Maximallob :P). Dieser Text inbegriffen.
Ich hoffe doch man liest sich eines Tages wieder.

lg aus Wien, und mach's gut!

Vielen Dank an dich. Ich bin überrascht von deinem Lob.
Vielleicht, ja, eines Tages. Ich werde die Blockchain weiter verfolgen aus einer etwas stilleren Perspektive.
Darf ich dich fragen, welchen neuen Denkanstoß du von mir erhalten hast? Könntest du das in einem oder zwei Sätzen sagen?
Herzliche Grüße nach Wien aus Hamburg.

In dem text jetzt z.B.:

  • die Konsequenzen des virtuellen Handelns bedenken
  • wie sehe ich selbst eigentlich die frage mit den Geschlechtern? Bin da teilweise ein bisschen zwiespältig, was die "Rollenverteilung" in der eigenen Ehe betrifft.
  • wie schätze ich selbst den Wert von religiösen communities ein?

Ist das eine Prüfung?^^

LOL!! Danke, das ist wichtig für mich gewesen, ich bin auf feedback angewiesen und am meisten interessiert mich, was Menschen für sich herausziehen, wenn sie lesen, was ich schreibe. Ich bin im Herzen eine Dienerin der Menschen.

Wie schön. Das macht mir den Abschied nicht so traurig. Ich danke dir!

P.S. wenn du religiöse Gemeinschaften einschätzen willst, geh hin und mache Erfahrungen. Geh auf ne Beerdigung oder eine Feier, wo noch was Richtiges passiert und komm mit dem zurück, was dich dort positiv bewegt hat.

Danke.
Die Frage nach den religiösen Gemeinschaften ist für mich so schwierig, weil ich so VIELE Erfahrungen damit habe, nicht so wenig ;-)

ach so. Mir ging es ähnlich. Ich hab die ersten fünfunddreißig Jahre meine Erfahrungen als wertlos und schlecht eingestuft. Bis ich mir mal die andere Seite angesehen hab.

Urgs......
Ich habe gerade wieder mal einen Matschkopf und habe deshalb angefangen zu backen. Lenkt mich ab und geht von der Anstrengung gerade noch. Jetzt trocknen die Tierchen (mein erstes mal Petit Four) und ich nehme das Handy in die Hand und sehe deinen Post urgs: heißt mir klopft das Herz und ich bin erschrocken. Ich habe keine Ahnung was im Chat vorgefallen ist oder ob es nur der berühmte Tropfen war, der dich dazu gebracht hat dies hier zu schreiben. Es klingt alles so traurig, so verlassen und endgültig. Ich fände es einen großen Verlust nichts mehr von dir zu hören.
Dein Text ist lang und ich bin wie gesagt gerade nicht auf der Höhe, aber die ersten Gedanken die ich hatte sind folgenden: Ich habe den Verdacht das gerade die monetären Möglichkeiten von steemit dazu führen, dass die Sozialität und Verbindlichkeit in den Hintergrund tritt. Ich weiß, dass das viele anders sehen (und es trifft mit Sicherheit nicht auf jeden zu) aber mein Verdacht ist, dass ein System indem vielfach Gemeinschaft bzw. Netzwerke als Mittel zum finanziellen Gewinn angesehen wird eher weniger Nähe aufkommen lässt. Mit Sicherheit steht jeder hinter seinen Themen und alle einzeln haben das Ziel der (Welt)Verbesserung im Sinn, aber ich glaube für eine enge (und vielleicht auch emotional erfüllende) Zusammenarbeit fehlt die zwanglose und manchmal vielleicht auch alltägliche (vermeintlich nutzlose) Begegnung. Der Wunsch sich dem anderen Mitzuteilen ohne Aufwertung oder Netzwerken.
Das ist nur ein kleiner Aspekt, vielleicht kann ich später mehr schreiben. Jetzt gehe ich zurück zu meinem Petit Four, da eine Freundin kommt und probieren möchte… Ich sende dir eine Umarmung und hoffe dass du (mir) noch weiter erhalten bleibst (ich weiss ….eigennützig)

So kenne ich dich. Du bist immer für das Praktische. Ich mag das außerordentlich. Huch, ich wollte dich nicht erschrecken, entschuldige, wenn ich das getan habe. Vielleicht bin ich etwas dramatisch, aber ansonsten wäre ich wohl nicht ich. Wie ich es mag und lächeln muss, dass du deine Eigennützigkeit so humorvoll anbringst. Schön!

Ja, traurig sein und verlassen fühlen: das trifft es. Aber endgültig? Nein. Ich finde nichts ist endgültig im Leben außer der Tod. Haha!

Jeder ist wirklich zu etwas gut im Leben. Meine Rolle ist wohl, unbequem zu sein und tiefe Betroffenheit hervorzubringen. Da gibt es aber viele andere Menschen und Facetten und ich muss dir wieder mal Recht geben mit dem, was du über Zwanglosigkeit sagst. Sie ist nicht so meine Freundin, die Zwanglosigkeit. Nun ja, das ist doch genau das, was man sich verzeihen kann, dass man dieses oder jenes nicht ist.

Ja, meine Texte sind elendig lang. Darin sehe ich ein Problem. Auch noch so ein Grund, dass ich die Länge nicht einschränken will und wohl auch irgendwie nicht kann.... ?

Hoffentlich hast du dein Petit Four genossen. Du findest mich im Chat, wenn du wieder eigennützige Gefühle hast. Sei herzlich von mir gegrüßt!

Oups - ich habe noch nicht alles verdaut - muss es erst einmal sacken lassen. Auch bin ich noch nicht so lange hier dabei, als dass ich schon etwas schreiben könnte zur "Atmosphäre" hier. Vielleicht geht es mir bald ähnlich? Vielleicht geht es einigen so und sie finden sich nicht?
Wenn du ein Schiff mit anderen zusammen bauen willst, musst du sie für das Wasser begeistern. (so, oder so ähnlich heißt es.) Ich habe keine konkreten Erwartungen und lasse gern die Dinge sich entwickeln...

Ich persönlich werde dich vermissen - auch wenn wir nur kurz Kontakt hatten - uns verbindet dieser Wunsch, dass die Menschen wieder mehr Leidenschaft zum Leben entwickeln. Mich persönlich treibt diese Frage auch oft um, inwieweit mein Leben im virtuellen Raum "lebendig" ist. Wie finde ich meine Balance?
Liebe Erika, ich werde deinen post noch einmal lesen - ich danke dir für deine Gedanken...

Hallo Kadna,
möglich, dass es dir ähnlich geht - die Atmosphäre hier ist schon sehr beeindruckend, finde ich. Den Spruch finde ich gut. Andere für das Wasser zu begeistern. Eine gute Symbolik. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg & Kraft, denn die braucht man für diese Form der Begeisterungs-Arbeit. Ich war genau davon beeindruckt, als du über deinen gestorbenen Mann geredet hast. Wie schön, dachte ich, jemand, der auch das Kind beim Namen nennt.

Schade, dass wir uns nicht schon früher trafen. Wie lebendig ist der virtuelle Raum? Ja, das ist nun ein Experiment, dem ich hier sehr intensiv nachging und was mich Federn gekostet hat. Doch genau das wollte ich ja. Es nicht allzu leicht machen. Verflixt, wie jeder seine Aufgabe hat:)

Ich danke dir für deine Gedanken. Herzlich,
Erika

Hallo Erika,
ich habe jetzt mit mehr Zeit deinen post noch einmal gelesen. Mich hat Vieles sehr bewegt - bis hin zur Gänsehaut. Ja, du kannst bewegen und vielleicht ist es auch deine Aufgabe. Der Inhalt diesen einen Artikels von dir ist außergewöhnlich umfangreich und herausfordernd. Schade, dass ich erst jetzt auf steemit bin und die Gelegenheit habe, dir zu "folgen". Dir mit deinen Gedanken und Gefühlen zu folgen, mich selbst darin zu entdecken oder auch nicht und deinen - für mich - wunderbaren Schreibstil zu genießen. Ich verstehe dich. Ich verstehe auch, dass es anstrengend (gewesen) ist. Ich stimme allerdings auch Leroy zu, dass es für dich auch um Spaß haben gehen "sollte". Ich habe vor einiger Zeit beschlossen: "Ich will die Welt nicht mehr retten." Ich schreibe hier über das, was mich bewegt und mit meinem Leben zu tun hat. Als "weise Alte" ist da vielleicht etwas für den einen oder die andere dabei. Dann freue ich mich über Gleichgesinnte... Ich bin offen, für das, was sich entwickelt und wecke derweil bei den Menschen vielleicht wieder eine Begeisterung für das "Wasser zum Bootsbau" bzw. für das Leben selbst mit all seinen Facetten. Ich habe erfahren, dass ich wenig bewirke, wenn ich "bewirken" will. Das ist anstrengend und laugt aus. Inzwischen folge ich mehr meinen Impulsen und meiner Freude - auch hier im virtuellen Raum. Ich schicke meinen Artikel raus, wenn ich fertig bin und nicht dann, wenn laut Statistik der beste Zeitpunkt ist (;

Langer Rede kurzer Sinn, ich möchte dich ermutigen, deinen Schritt noch einmal zu überdenken. Lass deine interessante herausfordernde Stimme hier und entspanne dich in ein Leben, indem alles Platz haben darf - auch Technik und Virtualität. "Steter Tropfen höhlt den Stein!" Die gesellschaftlichen Strukturen haben sich über lange Jahrhunderte hinweg entwickelt - ein Wandel braucht dann seine Zeit.
Grundsätzlich hast du absolut Recht mit der Einschätzung der Lage und ich verstehe, dass du dich quasi für das "echte Leben" entscheidest. So ist es mir auch bereits zweimal in meinem Leben gegangen. Nun mache ich einen neuen Anlauf und hoffe, eine lebendige Balance für mich zu finden...

Ich bin zwar bei discord, weiß aber nicht, wie das mit dem Chatten funktioniert. Oder ich kann mir auch vorstellen, Nägel mit Köpfen zu machen, was ich mit einem Hamburgbesuch verbinden würde. Alles Liebe dir
kadna

Danke, ich weiß sehr zu schätzen, dass du noch einmal alles gelesen hast. Tatsächlich meine ich ernst, was ich sagte. Es gibt nur so und so viele Menschen, die ein einzelner erreichen kann mit dem, was ihm ein Anliegen ist. Ich denke, ich brauche dies nicht noch weiter auszudehen auf diesem Kanal, denn ich fand Freunde und Menschen, mit denen ich Nähe aufgebaut habe. Ich lasse viele offene Fragen und auch Verärgerte zurück. Das ist in Ordnung. Wachstumsschmerzen nenne ich das.

Ich bin überaus froh, dass jeder seine eigene Charakteristika hat, denn die gleiche Botschaft kann über ganz verschiedene Einzelne transportiert und erfahrbar gemacht werden. Jeder hat da so seine ganz eigene Energie. Mein Leben ist so viel mehr als das, was hier sichtbar wurde und lässt sich nur erfahren, wenn man mit mir lebt. Das Leichte, das Frohe und Lockere, auch das gehört zu mir, nur ist es unmöglich, alle meine Facetten auf einer virtuellen Plattform auch auszuleben. Ich hatte mich für eine spezielle Sache entschieden, die beinhaltete unbequeme Wahrheiten. Man verwechselt häufig die Botschaft mit dem Botschafter im Ganzen.

Wo ich dir widersprechen möchte, das ist, dass sich die Strukturen von heute über lange Jahrhunderte entwickelt haben. Die heutige Technologie hat sich in einem so rasanten Tempo entwickelt, dass die Menschen schwer mitkommen. Ich sehe an mir selbst den Konflikt und dass ich mich von der Welt in der ich lebe, zur Eile getrieben fühle. Das ist keine Einbildung sondern schlichte Realität. Ich habe Mitgefühl mit Menschen, die dieses Tempo nicht gehen können und auch nicht wollen. Was Leiden macht, ist die immense Anpassung zu der wir uns alle zwingen. Für mich ist der Ausstieg aus dem aktiven Bloggen eine Verlangsamung, die ich nötig habe. Es ist auch ein wieder auf mich selbst zurück geworfen sein, ohne dass ich Feedback erhalte. Fünf Monate lebte ich mit Feedback und Auseinandersetzung. Jetzt ist es Zeit, still zu sein. Ich gönne allen dieses Experiment und was sie daraus lernen.

Wenn du mich in Hamburg besuchen kommen willst, freue ich mich! Ein warmer Frühling ist sicher bald in Sicht oder auch der Sommer ist hier ganz wunderbar.

Lieben Gruß an dich.

You’re not wrong. Old wine new skins. That is all this is.
Your article is spot on. It addresses that topic everyone finds silly: taking responsibility for yourself and others, regardless of reward and validation. It is what I write about, in the name of Dostoevsky (to name but someone who has a nice ring to their name.) I write about this because it is what has compelled me since I first started to write at age 7. If reluctantly, if dutifully, for how boring is writing really!?

Is this bandwidth party all going towards another hangover? That’s the question I came to research.

break

(Aside: In my experience, 18 clients a week is an impressive amount for any full-time professional! I don’t know what your professional tag is - banker?? -, but there is a psychiatrist I know who tends to fare (lucratively) well on three a day, which adds up to about 12 a week. Why work a full working-week?!)

reprise

Ah, that blessed middle ground. That shade of grey. That mood of temperance. That here now that leaves us now here. That has, indeed, no place in any kind of media - funny, isn’t it, with the word “media” suggesting otherwise? The middle point is the fulcrum of both extremes of the scale you describe (elation-depression): a very silent point which cannot be shared and is what it is. The tender of the hearth. The rocker of the cradle. The knitting grandmama. Actually the photographers do nothing BUT capture this god-awfully dull NOW. Stilled by stillness.

Being a woman is about bringing the future into motion and allowing it to flow into our midst. Men inject into this future and die like drones. Women build the hive and tend the grubs and make sweet honey. None of these secrets are respected, honored or remotely understood by the over-riding majority of either sexes.

Our subjects are birth and therfore death. I am currently reading about the near barbaric life of the ordinary woman in the LATE 15th century, when you hear great names of the Renaissance dropped already, but boy, being a woman meant only one thing: spreading your legs and giving birth. You birth and then you die. (at around 25, 30 if you have great genes). I remind myself of the Isis cults that had already come and gone, sacrificed always to new machines and machinations and cataclycims reflecting our lack of being in touch with what being human is supposed to be about.

So far, Steemit confirms, for me, that the only way forward will be in real life, where meaningful and lasting communities can be built in a non-linear (links and chains) fashion; and a substantial collapse or depreciation of the internet MUST happen for this to be possible. Call me controversial! No, not back to the days of horse and cart (the deaths, the noise, the dung!!) but back to being truly in touch with eachother.

As you probably already know, my deadline is 31st May. Maybe something to keep in mind? (Don’t forget you sluiced yourself in just before my “recruitment” cut off line). Maybe, a change of tack/material which requires less time? I have to consider this option or else I won’t last till my dead line either!

I am going to answer you later - over night I got sick. So I will take a nap now. Again, I am touched by you. You're as much a sister as a sister can be.


Good morning,

finally, the influenca got me and I am in bed. I want to thank you for your sincere answer which shows the depth of your feelings. You gave beautiful pictures of what is the middle ground. Yes, "media" is not designed to transport messages which serve that and you are right, it actually is the wrong term.

To answer your question: I am a social worker - it is not lucrative to work as one. I don't care so much about money as I should. More than the money I am concerned about having someone to talk to and to guide me when cases get tough and penetrate my shield. I do not work fulltime, in fact I am working as much hours as I have clients. Not every session is an hour, on Wednesdays I talk to a max. of 5 clients in 3 hours. That is tough, almost all people do have difficult biographies. I would love to send them all to church or to talk to their spiritual guide as well. Or at least to one who can give guidance. There is no place, people do not trust their pastors or priests anymore and also they weren't raised that way. Even I do not talk to Christian churchgoers. Which maybe I should and to overcome my prejudice I will make attempts to come closer. I would like to have scholarly exchanges, theologian discussions attached to my work, I would like to be guided. I need, so to speak, a master, which knows more and has more experience in the field of how to deal with human suffering.

Yes, "Our subjects are birth and therfore death" - I feel so consoled by your words and so understood. That means a lot to me. Thank you.

Yesterday I listened to a "Dharma talk" and heard the expression: "the glass is already broken". And I thought: Yes, why is that even a surprise? The moment we are born the moment death is determined. The glass is already broken and will not survive. What is all that fuzz about? But of course, this is for others an eye-opener. So many things are already clear to me that I find it hard to believe, they are not clear to others.

You see how words and symbols got violated and twisted. I see that, too. Language itself is a weapon. It's also as weak as it is strong.

Modernity has this problem that everything is taken care of. But when everything is taken care of, nothing is taken care of. Too many choices on the individuals shoulder and what is perceived as freedom of choice became the chain of a blockage. A world without religion or ethics is a lost world. But in taking this abused word into my mouth, I always will be misunderstood.

I know you have a deadline. We don't have to split. I find it valuable to stay in touch with you. We can test our sisterhood if it's also willing to survive outside the open realm into the intimate one.
Find me in the chat under the same username. Or on discord, if you've got an account.

Also, I am not forbidding myself to check once in a while your blog or even leave a comment. But I will not actively blog myself.

I have managed to find my way onto Discourse (account activated) but have no clue how to find you. (enter your name and no results). I think I need a four digit tag)

Or otherwise I seem to have just started a servergroup Sisters in Savasana you could join: https://discord.gg/z3dPB3. Just experimenting.

do you have the same user name on discord? I will check it out.
....

couldn't find you. Here is mine: erh.germany#0661

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